Aufräumen in der Heimat der Küchenschelle - Renaturierung des Schlagsdorfer Hügels ist ELER-Projekt im Dezember
- Erschienen amLuckau – Das ELER-Projekt Dezember zeigt, wie im Naturpark Niederlausitzer Landrücken / Landkreis Teltow-Fläming Fördermittel aus dem Agrarumweltministerium bei der Umsetzung der Ziele des europaweiten Schutzgebietsnetzes Fauna-Flora-Habitat (FFH) zum Einsatz kommen.
Das FFH-Gebiet „Schlagsdorfer Hügel" im Naturpark Niederlausitzer Landrücken ist nach dem ehemaligen Ort Schlagsdorf benannt, den es heute nicht mehr gibt. Bei dem Hügel liegt eine kleine, trockene Geländekuppel, die von Äckern und Windkraftanlagen umgeben ist. Die auf den ersten Blick unscheinbare Erhebung ist jedoch ein besonderer Lebensraum: Denn der nährstoffarme Sand ist ungewöhnlich kalkreich und damit wie geschaffen für eines der letzten Vorkommen der Wiesen-Küchenschelle in Brandenburg. Kuhschellen oder Küchenschellen (Pulsatilla) bilden eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse. Sie blühen im Frühjahr.
Die Entwicklung eines stabilen FFH-Lebensraums „trockener, kalkreicher Sandrasen“ wurde aber erst möglich, nachdem zunächst die gesamte Fläche von Plastikmüll, Eisenschrott und Bauschutt befreit, die Forstbestände aufgelichtet und die Oberbodenschichten mit untypischen Aufwüchsen teils abgetragen wurden. Schließlich folgten der Brunnenbau und die Neuanpflanzungen von Sträuchern wie Wacholder, Weißdorn und Wildrosen. Übermäßig große Pflanzlöcher mit einer Schicht Hackspäne konnten den Jungpflanzen auch in der langen Trockenheit der letzten Jahre einen besseren Start verschaffen.
Das im Übrigen kleinste FFH-Gebiet im Naturpark wird mit Skudden – einer kleinen, seltenen Schafrasse – gepflegt. Im angrenzenden Waldbereich sollen zukünftig die Arten der trockenen Kalkrasen gefördert werden.
Nachhaltiger Erfolg ergibt sich aus einer Kombination aus Beweidung, Mahd und Entnahme. Die Bewässerung sowie die Pflegearbeiten, beispielsweise die Beseitigung von Problemkräutern, bleiben noch viele Jahre eine Herausforderung für den Förderverein NABU Biologischer Arbeitskreis Luckau e.V., der hierfür in den Jahren 2016 bis 2019 ELER-Mittel beantragt hat. Möglich wird dies vor allem durch ehrenamtlich tätige Menschen aus der Region, die ihr Wissen und Können dem praktischen Naturschutz auf diesen rund fünf Hektar im östlichen Niederen Fläming zur Verfügung stellen.
Für Maßnahmen zur Entwicklung des FFH-Lebensraums erhielt der Verein für die Jahre 2026 bis 2019 eine 100-Prozent-Förderung in Höhe der beantragten Kosten von 119.251 Euro. Genau 89.438 Euro wurden aus Brandenburger ELER-Mitteln bereitgestellt, 29.813 Euro aus Landesmitteln. Grundlage für die Förderung ist Richtlinie des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung des natürlichen Erbes und des Umweltbewusstseins (RL-Teil D).
Zuwendungsempfänger:
Biologischer Arbeitskreis "Alwin Arndt" Luckau e.V.
Vorsitzender Fred Niepraschk
Am Markt 34
15926 Luckau
fred.niepraschk@t-online.de