Hauptmenü

Schäden an der Talsperre „Dossespeicher Kyritz“ machen Sanierung erforderlich – Generalinstandsetzung läuft im August an

- Erschienen am 05.08.2020

Kyritz – Die Talsperre „Dossespeicher Kyritz“ reguliert den Durchfluss der Dosse im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Als Wasserspeicher stützt sie den Mindestwasserabfluss der Dosse und erhält damit ein wertvolles Fließgewässerökosystem und unterstützt die landwirtschaftliche Nutzung in der Flussaue. Schäden mit Gefährdungspotenzial machen nun eine umfassende Sanierung der Talsperre erforderlich.

Der Stausee umfasst die ehemalige Seenkette Obersee, Salzsee und Borker See. Diese wird heute im Volksmund als Obersee zusammengefasst. Für den Anstau wurde in den 1970er Jahren ein rund 1.500 Meter langer Erdstaudamm gebaut. Für den ordnungsgemäßen und standsicheren Betrieb wurden eine Dammfußdrainage sowie eine Reihe von damit gekoppelten Entlastungsbrunnen auf der Landseite angeordnet. Die Drainage, die Brunnen sowie die dazugehörigen Kontrollschächte weisen mittlerweile Schäden mit Gefährdungspotenzial für die Staudammstandsicherheit auf, die eine umfassende Sanierung erforderlich machen.

Im Zuge der Baumaßnahme werden 1.100 Meter Drainageleitungen und 15 Entlastungsbrunnen erneuert und mit 30 Kontroll- und Messschächten verbunden. Dazu wird eine Wurzelsperre zum Schutz des neuen Drainagesystems eingebaut. Auch der Unterhaltungsweg wird ausgebaut.

Um die notwendige Speicherbewirtschaftung zu erhalten, wird der Dossespeicher weiterhin zwischen Januar und Mai angestaut, im Sommer wird das Wasser wieder abgegeben. Die Baumaßnahmen werden dementsprechend zwischen August und Dezember ausgeführt. Die effektive Bauzeit läuft über zwei Jahre bis Dezember 2021.

Während der Anstau- und Abgabephase werden Bauleistungen, wie zum Beispiel Wegebauarbeiten oder die Umverlegung von Fremdleitungen erbracht, die unabhängig vom Wasserstand ausgeführt werden können. Während der Bauphase wird die Großmuschelpopulation des Speichers überwacht und gegebenenfalls umgesetzt.

Die Bauarbeiten machen eine Änderung der Verkehrsführung für die Anlieger der Dorfstraße, der ansässigen Entsorgungsunternehmen sowie Radfahrer erforderlich.

Die gesamten Baukosten betragen rund 1,63 Millionen Euro. Die dafür eingesetzten Bundesmittel – aus der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) – werden zu 40 Prozent durch das Land Brandenburg kofinanziert.