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Waldbrandgefahr bleibt über die Ostertage hoch – Osterfeuer sind auch wegen Corona leider nicht möglich

- Erschienen am 10.04.2020

Potsdam – Das Osterwochenende verspricht Sonne, Temperaturen von 20 Grad und keinen Regen. Mit der Trockenheit steigt auch wieder die Waldbrandgefahr in den Brandenburger Wäldern. In vielen Landkreisen ist bereits heute die Waldbrandgefahrenstufe 4 – hohe Gefahr – ausgelöst. Die Forstleute rechnen vor allem in der Mitte und im Süden des Landes auch über Ostern mit einer hohen Waldbrandgefahr.

Trotz der kalten Nächte kam es in den vergangenen Tagen schon zu 26 Waldbränden. Der Landesbetrieb Forst hat die Kameras zur Waldbrandfrüherkennung wieder eingeschaltet. Das Brandenburger Forstministerium sowie der Landesbetrieb Forst Brandenburg informieren während der gesamten Waldbrandsaison über auf ihren Internetseiten die aktuellen Waldbrandgefahrenstufen. Jeden Morgen um 8.00 Uhr werden die Gefahrenstufen für die jeweiligen Landkreise aktualisiert und gelten dann für 24 Stunden.

Informationen zu aktuellen Waldbrandgefahrenstufen

Auch wenn einige Wolkenfelder am Osterhimmel vorbeiziehen, erwarten die Meteorologen keinen nennenswerten Niederschlag. In den letzten drei Wochen hat es vielerorts keinen Tropfen mehr gegeben. Sonne und Wind haben die wenige Feuchtigkeit aus den Böden schon wieder rausgezogen. Abhängig von den erwarteten Tageshöchsttemperaturen und der Luftfeuchte wird in allen Landkreisen auch über die Feiertage eine mindestens mittlere, wenn nicht sogar hohe Waldbrandgefahrenstufe ausgerufen werden.

Die Dürrejahre aus 2018 und 2019 haben den Brandenburger Wäldern das Wasser bis in tiefe Bodenschichten entzogen. Der Niederschlag im Winterhalbjahr ist viel zu gering ausgefallen. Trockenes Gras und Laub aus dem letzten Jahr sind eine große Brandgefahr im Frühjahr. Bereits 26 Mal musste die Feuerwehr zu Waldbränden im Land ausrücken, 4,9 Hektar wurden geschädigt. Zahlreiche Ödland- und Freiflächenbrände hat außerdem die freiwilligen Feuerwehren gelöscht.

Die meisten Waldbrände sind auf fahrlässige Brandstiftung und Unachtsamkeit des Menschen zurückzuführen. Auch alte Kriegsmunition war verantwortlich für erste Zündungen. In einigen Fällen besteht auch der dringende Tatverdacht der vorsätzlichen Brandstiftung. Hier hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen.

Seit fast 20 Jahren setzt die brandenburgische Forstverwaltung auf eine automatisierte Waldbrandfrüherkennung. Der Landesbetrieb Forst Brandenburg lässt die Wälder mit 106 Sensoren überwachen und bekommt so frühzeitig jede Rauchentwicklung über den Baumkronen gemeldet. Pünktlich zum Start in die „Waldbrandsaison“ nahm der Landesbetrieb am 23. März 2020 die modernisierte Waldbrandzentrale Süd in Wünsdorf in Betrieb.

Traditionelle Osterfeuer können aufgrund der Corona-Eindämmungsverordnung des Landes und aufgrund der hohen Waldbrandgefährdung in diesem Jahr leider nicht genehmigt werden:

Das Waldgesetz verbietet Feuer in einem Abstand von weniger als 50 Metern zum Waldrand. Bei Waldbrandgefahrenstufe 4, die heute fast landesweit gilt, und bei der höchsten Stufe 5, gelten auch Ausnahmeregelungen nicht mehr. Das bedeutet, dass Nutzungsberechtigte auf eigenem Grundstück bei nur 30 Meter Abstand zum Waldrand auch bei vorbeugenden Brandschutzmaßnahmen keine Feuer machen dürfen. (Paragraph 23 Absatz 1 Landeswaldgesetz)