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Vogel vor Ort: Umweltminister startet Landkreisbesuche in der Prignitz – Hochwasserschutz in Lenzer Wische und Wittenberge

- Erschienen am 19.02.2020

Lenzen/Wittenberge – Agrarumweltminister Axel Vogel informiert sich heute im Rahmen seiner ersten Landkreisbereisung in der Prignitz über wichtige Hochwasserschutzmaßnahmen.

„Die Arbeitstreffen mit kommunalen Vertretern und lokalen Akteuren heute in der Prignitz sind der Auftakt für Besuche, Gespräche und Vor-Ort-Termine, die ich in allen Brandenburger Landkreisen in dieser Legislaturperiode absolvieren werde“,

so Vogel.

In der Lenzer Wische entsteht im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms eine neue Polderfläche zum Hochwasserrückhalt für die Elbe. Entlang der Elbstraße in Wittenberge informiert sich der Minister über die im Rahmen des Stadt-Umland-Wettbewerbs (SUW) geförderten kombinierten Bauvorhaben Hochwasserschutz und Straßenbau.

Das überregional, über die Landesgrenze Brandenburgs hinaus wirksame Hochwasserschutzvorhaben "Flutungspolder Lenzer Wische" zählt zu den prioritären Maßnahmen im Nationalen Hochwasserschutzprogramm (NHWSP) im Flussgebiet der Elbe.

„Dieses Vorhaben ist sehr anspruchsvoll, was die Planung, die Abstimmungen mit den Akteuren und Betroffenen vor Ort sowie mit unseren Ländernachbarn in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen angeht“, so Axel Vogel. „Es ist eine große Chance für den länderübergreifenden und überregionalen Hochwasserschutz.“

Seit 2017 kooperieren die Elbanlieger Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen unter der Federführung Brandenburgs bei der Realisierung des Projektes. Die Kosten teilen sich der Bund und die drei Länder. Schleswig-Holstein hat eine finanzielle Beteiligung nach Fertigstellung für Betrieb und Unterhaltung der Anlage zugesagt.

Eine vom Landesamt für Umwelt (LfU) im vergangenen Jahr beauftragte hydronumerische Modellierung steht kurz vor dem Abschluss. Diese bestätigt nach den noch vorläufigen Ergebnissen die Berechnungen der Machbarkeitsstudie zur Nutzung des Gebietes als Flutungspolder im Hochwasserfall. Demnach wird von einer signifikanten Absenkung des Hochwasserscheitels von bis zu 21 Zentimeter und somit einer wesentlichen Entlastung der Unterlieger bis nach Schleswig-Holstein ausgegangen. Nach Abstimmung zwischen den beteiligten Ländern und der Freigabe dieses Gutachtens wird eine umfangreiche Deichzustandsanalyse beauftragt.

Das Bauvorhaben „Elbstraße Wittenberge“ im Bereich des Nedwighafens verbessert den Hochwasserschutz für die beim Hochwasser 2013 evakuierte Altstadt Wittenberges. Im Rahmen des Gemeinschaftsbauvorhabens des LfU und der Stadt Wittenberge werden zeitgleich eine Hochwasserschutzwand errichtet und mit mobilen Elementen ausgestattet sowie die durch das Elbehochwasser 2013 an der Fahrbahn und den Nebenanlagen der Elbstraße verursachten Schäden beseitigt. Herausfordernd sind die parallel erfolgende Erneuerung und Umverlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen. Am 22. Januar 2020 informierten LfU und Stadt die betroffenen Anlieger über den Bauablauf und mögliche Einschränkungen. Mit Beginn der Bauarbeiten werden Spundbohlen für die Hochwasserschutzwand eingebracht, im weiteren Verlauf der unmittelbar anschließende Deichkörper ertüchtigt sowie wasserseitig Treppen- und Sitzelemente zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität für Besucher im Bereich des Nedwighafens installiert.

Die Fertigstellung des Vorhabens ist im Spätsommer 2021 geplant, die Investitionskosten liegen bei zirka 3,4 Millionen Euro. Das Projekt ist Teil des Stadt-Umland-Wettbewerbs des Landes Brandenburg und wird anteilig zu 80 Prozent über Mittel des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) und zu 20 Prozent aus Mitteln des Landes gefördert.

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