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Landesniedrigwasserkonzept wird regional umgesetzt: Zusammenarbeit zum Niedrigwassermanagement im Flussgebiet der Schwarzen Elster startet

- Erschienen am 19.05.2022

Sonnewalde – Wasserfachleute der Landkreise und der Gewässerunterhaltungsverbände sowie des Landes haben sich heute gemeinsam mit Verantwortlichen und Stakeholdern des Naturschutzes, der Land- und Forstwirtschaft sowie lokalen Interessenvertretern über die Zusammenarbeit zum Niedrigwassermanagement im Flussgebiet der Schwarzen Elster verständigt. Mit der heutigen Auftaktveranstaltung des Umweltministeriums am Sitz des Wasser- und Bodenverbandes ‚Kleine Elster-Pulsnitz‘ in Sonnewalde startete die regionale Zusammenarbeit zur Umsetzung des Landesniedrigwasserkonzeptes auf der Ebene von 16 Flussgebieten.

Aufgrund der extremen Niedrigwassersituationen in den Sommermonaten 2018, 2019 und 2020 hat das Land Brandenburg das Landesniedrigwasserkonzept erarbeitet. Das Konzept enthält mehr als 50 Maßnahmen, die darauf abzielen, in Brandenburg die Vorsorge vor Niedrigwasser und Wassermangel sowie das Wassermanagement im Hinblick auf Niedrigwassersituationen zu verbessern.

Die Erarbeitung und Umsetzung konkreter Maßnahmen soll auf der Ebene von 16 Flussgebieten in regionaler Zusammenarbeit der Verantwortlichen erfolgen. Für die Gewässer I. und II. Ordnung und für die Bewirtschaftung wasserwirtschaftlicher Anlagen in den Flussgebieten sind in Brandenburg die Wasserbehörden der Landkreise, die Gewässerunterhaltungsverbände und das Landesumweltamt verantwortlich. In Abstimmung mit Landnutzern, Naturschützern und anderen Verantwortlichen und Interessensgruppen in den Regionen sollen in den Flussgebieten Defizite und Handlungsbedarf erhoben und Handlungsoptionen entwickelt werden. Auf dieser Grundlage sind notwendige Vorsorge- und Anpassungsmaßnahmen zu definieren und umzusetzen.

Ziel ist es, abgestimmte Grundsätze und Konzepte für die Wassermengenbewirtschaftung in den Einzugsgebieten, Maßnahmen zu Minderung der Flächenentwässerung zu erarbeiten sowie die Wasserentnahmen zu erfassen und anzupassen. Vorhandene Kommunikationsstrukturen sollen geprüft und bei Bedarf verbessert werden. Das Umweltministerium unterstützt die regionalen Akteure durch fachkompetente Flussgebietsmanager, die die Arbeit in den Flussgebieten koordinieren und fachlich begleiten. Zur Finanzierung von Maßnahmen soll unter anderem das Förderprogramm Landschaftswasserhaushalt genutzt werden. Deshalb werden die Flussgebietsmanager auch Fördermaßnahmen fachlich begleiten und die Antragstellung unterstützen.

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum Niedrigwassermanagement wurde auch das Projekt des Nationalen Hochwasserschutzprogramms Deichrückverlegungen Schwarze Elster diskutiert. Das Landesamt für Umwelt informierte über die Ziele und den Bearbeitungsstand der beauftragten Synergiestudie. Das Land verfolgt hierbei einen integrativen Ansatz, bei dem neben der Umsetzung des Hochwasserschutzes auch mögliche Synergien mit der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie, dem Naturschutz und den Maßnahmen des Niedrigwassermanagements untersucht werden.

Der gemeinsame Arbeitsprozess an der Schwarzen Elster ordnet sich in diesen integrativen Kontext ein und ist ein wichtiger Baustein der Umsetzung des Gesamtkonzeptes zur Anpassung an den Klimawandel im Politikfeld Wasser.