„Charlotte“ wird elektrisch – Agrar-Umweltministerium fördert Umstellung des Antriebs der Fähre Ketzin
- Erschienen amKetzin – Das Brandenburger Agrarministerium unterstützt die Umstellung des Fährantriebs auf Elektrobetrieb in Ketzin im Landkreis Havelland aus der LEADER-Richtlinie zur Förderung der ländlichen Entwicklung mit rund 180.000 Euro. Der Gesamtumfang für die Umstellung beträgt rund 240.000 Euro.
Die Havel-Fähre „Charlotte“ verbindet über die Landesstraße L86 die Stadt Ketzin im Havelland mit Schmergow, einem Ortsteil der Gemeinde Groß-Kreutz im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Für die Einwohnerinnen und Einwohner wie auch für Gäste der Region ist das eine wichtige verkehrliche Anbindung. Seit dem Jahr 1375 gibt es das Fährrecht für die Ketziner Fähre. Die Überfahrt wurde ab dem Jahr 1906 durch eine motorbetriebene Fähre ermöglicht. Gegenwärtig wird die Fähre durch einen Zwei-Zylinder-Dieselmotor angetrieben.
Die „Charlotte“ ermöglicht nicht nur dem motorisierten Alltagsverkehr kürzere Fahrwege, sie ist auch ein wichtiges Element für den Tourismus in der Region. Viele Rad- und Wanderrouten führen in Ketzin über die Havel, wie beispielsweise einer der schönsten Flussradwege Brandenburgs, der Havel-Radweg. Die Fähre ist auch ein besonderer touristischer und identitätstiftender Anziehungspunkt und ein belebendes Element im Gefüge touristischer Angebote in der Region.
Für die Umstellung hat die Stadt Ketzin zunächst ein Konzept erstellen lassen, um ein zukunftssicheres und von fossilen Brennstoffen unabhängiges Betriebssystem einzuführen. Die Energieversorgung wird künftig durch Akkumulatoren gewährleistet. Außerhalb der Fährzeiten werden diese geladen. Zur Effizienz und verbesserte Nachhaltigkeit werden im Zusammenhang neuen Antriebstechnik auch die Bedienpults und die Decksbeleuchtung modernisiert.