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Starkregen

Ein Auto fährt bei Starkregen durch eine sehr große Pfütze.
© Christophe Gateau/dpa
Ein Auto fährt bei Starkregen durch eine sehr große Pfütze.
© Christophe Gateau/dpa

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Fachveranstaltung Starkregenrisikomanagement

Datum
Uhrzeit
bis Uhr
Information
In der Netzwerkveranstaltung werden die Förderrichtlinie des Landes Brandenburg sowie Projekte und Maßnahmen zum Thema Starkregen vorgestellt.

Gefahren durch Starkregen

Starkregenereignisse können schnell zu einer Gefahr für Leib und Leben werden und erhebliche materielle Schäden verursachen. Schadensrisiken durch Überflutung bestehen besonders an Bebauung und Infrastruktur in Senken und unterhalb abflussintensiver Hanglagen. In Siedlungsgebieten kann die Bebauungsstruktur bevorzugte Abflussbahnen (zum Beispiel innerhalb der Straßenborde) bieten. Mitgerissenes Treibgut und Bodenabtrag können oberirdische Gewässer und Fließwege verstopfen, die Zuführung zur Regenwasserkanalisation verhindern und die Überschwemmungssituation verschärfen.

Im Land Brandenburg entstehen Schäden aufgrund der Topografie hauptsächlich durch Überflutung, Erosion und Unterspülung von Bauwerken und Infrastruktur. Bei geringem Geländegefälle und fehlender Vorflut sind vor allem die Dauer und die Ausdehnung der Überflutungen problematisch. Das größte Schadenspotential und die größten Gefahren bergen geschlossene Siedlungsbereiche in den Städten und größeren Gemeinden.

Was ist ein Starkregen?

Von Starkregen spricht man, wenn es in kurzer Zeit und lokal begrenzt intensiv regnet. Diese Starkregenereignisse kommen häufig in den Sommermonaten in Verbindung mit Gewittern vor (sogenannte konvektive Starkregenereignisse). Als relevant für das Starkregenrisikomanagement können die Ereignisse angesehen werden, für die der Deutsche Wetterdienst Wetter- und Unwetterwarnungen herausgibt:

Starkregen - Warnstufe 2 (Warnung vor markantem Wetter)
Regenmengen 15 bis 25 l/m2 in 1 Stunde
Regenmengen 20 bis 35 l/m2 in 6 Stunden
 
Heftiger Starkregen - Warnstufe 3 (Unwetterwarnung)
Regenmengen 25 bis 40 l/m2 in 1 Stunde
Regenmengen 35 bis 60 l/m2 in 6 Stunden
 
Extrem heftiger Starkregen - Warnstufe 4 (Warnung vor extremem Unwetter)
Regenmengen  > 40 l/m2 in 1 Stunde
Regenmengen  > 60 l/m2 in 6 Stunden
 
(l/m2 = Liter pro Quadatmeter)

Aus den obern genannten Stufen wird deutlich, dass auch geringere Regenintensitäten über einen längeren Zeitraum ebenso schwerwiegende Folgen haben können wie sehr hohe Regenintensitäten über einen kurzen Zeitraum.

Genauer Ort und Zeitpunkt der meist kleinräumigen Starkregenereignisse lassen sich kaum vorhersagen. Eine Vorhersage ist nur für ein größeres Gebiet möglich, innerhalb dessen es wahrscheinlich zu Starkregenereignissen kommen wird.

Starkregenrisikomanagement

Mit dem Klimawandel werden die Starkregenereignisse zunehmen. Um mit den Auswirkungen dieser Starkregenereignisse umgehen zu können bedarf es eines effektiven Starkregenrisikomanagements in den Kommunen. Das Land Brandenburg unterstützt die Städte und Gemeinden dabei.

Kommunales Starkregenrisikomanagement soll:

  • die potenzielle Überflutungsgefährdung darstellen,
  • potenzielle Schäden abschätzen und bewerten,
  • Risiken ermitteln,
  • geeignete Vorsorgemaßnahmen zur Reduzierung von Schäden treffen und das Risikobewusstsein und die Information der Bevölkerung verbessern.

Akteure im Starkregenrisikomanagement 

Grundsätzlich kommt den Kommunen eine Schlüsselrolle im kommunalen Starkregenrisikomanagement zu, insbesondere hinsichtlich Vorsorge, Bewältigung und Wiederaufbau. Im Bereich der Vorsorge gilt es:

mögliche Auswirkungen von Starkregen bei der kommunalen Infrastruktur-, der Flächennutzungs- und Bebauungsplanung sowie der Stadtplanung (Flächenvorsorge) zu berücksichtigen, gezielt Maßnahmen zur Schadensminderung zu planen und umzusetzen sowie Bürgerinnen und Bürger über lokale Risiken sowie das richtige Verhalten im Ereignisfall zu informieren.

Neben den Kommunen stehen auch Privatpersonen und Unternehmen in der Verantwortung, aktiv zu werden, sich über individuelle Vorsorgemaßnahmen zu informieren und Eigenvorsorge zu betreiben.

Den nachteiligen Folgen von Starkregen kann auch durch eine nachhaltige, standortangepasste Land- und Forstwirtschaft begegnet werden. So wird der natürliche Wasserrückhalt gestärkt und der Bodenerosion entgegengewirkt.

Bund und Länder haben im Wesentlichen die Aufgabe, die Kommunen sowie die Bürgerinnen und Bürger bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zu Minderung von Schäden durch Starkregen zu unterstützen. Dies soll durch Informationsdienste, die Bereitstellung von Daten und über Förderprogramme erfolgen. Eine Richtlinie zur Förderung von Risikoanalysen und der daraus abgeleiteten Maßnahmen zur Starkregen-Risikominderung durch die Kommunen ist am 7. Dezember 2023 in Kraft treten.

Auf dem Portal Naturgefahren in Brandenburg können sich Bürgerinnen und Bürger über die Möglichkeiten der finanziellen Eigenvorsorge durch Elementarschadensversicherungen informieren. Hierzu besteht eine Kooperation mit der Verbraucherzentrale Brandenburg und dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Das Projekt RAINMAN

Das Projekt wurde von 07/2017 bis 06/2020 durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE im Rahmen des CENTRAL EUROPE-Programms kofinanziert. Aufbauend auf einer umfangreichen theoretischen Wissensbasis aus sechs mitteleuropäischen Ländern und im Austausch mit Behörden und Akteuren vor Ort wurden Methoden und Maßnahmen zum Umgang mit Starkregenrisiken getestet und in Pilotaktivitäten umgesetzt. Die dabei gewonnenen Erfahrungen werden in der RAINMAN-Toolbox zusammengefasst.

Die Internetseite RAINMAN – Toolbox enthält sowohl umfangreiche Informationen zur Starkregenthematik für Kommunen und Privatpersonen, als auch Werkzeuge und Methoden für die

  • Analyse von Gefahren und Risiken,
  • Auswahl geeigneter Maßnahmen zur Risikominderung
  • Kommunikation von Starkregenrisiken.

Darüber hinaus werden Beispiele guter Praxis vorgestellt.

Die RAINMAN-Toolbox wird aufgrund der darin enthaltenen umfassenden und sehr gut strukturierten Informationen und Handlungsanleitungen zum Thema Starkregen ausdrücklich zur Nutzung empfohlen. Weitere Internetseiten zur Starkregenthematik finden Sie unter dem Reiter „Externe Links“ bei den weiterführenden Informationen.

Gefahren durch Starkregen

Starkregenereignisse können schnell zu einer Gefahr für Leib und Leben werden und erhebliche materielle Schäden verursachen. Schadensrisiken durch Überflutung bestehen besonders an Bebauung und Infrastruktur in Senken und unterhalb abflussintensiver Hanglagen. In Siedlungsgebieten kann die Bebauungsstruktur bevorzugte Abflussbahnen (zum Beispiel innerhalb der Straßenborde) bieten. Mitgerissenes Treibgut und Bodenabtrag können oberirdische Gewässer und Fließwege verstopfen, die Zuführung zur Regenwasserkanalisation verhindern und die Überschwemmungssituation verschärfen.

Im Land Brandenburg entstehen Schäden aufgrund der Topografie hauptsächlich durch Überflutung, Erosion und Unterspülung von Bauwerken und Infrastruktur. Bei geringem Geländegefälle und fehlender Vorflut sind vor allem die Dauer und die Ausdehnung der Überflutungen problematisch. Das größte Schadenspotential und die größten Gefahren bergen geschlossene Siedlungsbereiche in den Städten und größeren Gemeinden.

Was ist ein Starkregen?

Von Starkregen spricht man, wenn es in kurzer Zeit und lokal begrenzt intensiv regnet. Diese Starkregenereignisse kommen häufig in den Sommermonaten in Verbindung mit Gewittern vor (sogenannte konvektive Starkregenereignisse). Als relevant für das Starkregenrisikomanagement können die Ereignisse angesehen werden, für die der Deutsche Wetterdienst Wetter- und Unwetterwarnungen herausgibt:

Starkregen - Warnstufe 2 (Warnung vor markantem Wetter)
Regenmengen 15 bis 25 l/m2 in 1 Stunde
Regenmengen 20 bis 35 l/m2 in 6 Stunden
 
Heftiger Starkregen - Warnstufe 3 (Unwetterwarnung)
Regenmengen 25 bis 40 l/m2 in 1 Stunde
Regenmengen 35 bis 60 l/m2 in 6 Stunden
 
Extrem heftiger Starkregen - Warnstufe 4 (Warnung vor extremem Unwetter)
Regenmengen  > 40 l/m2 in 1 Stunde
Regenmengen  > 60 l/m2 in 6 Stunden
 
(l/m2 = Liter pro Quadatmeter)

Aus den obern genannten Stufen wird deutlich, dass auch geringere Regenintensitäten über einen längeren Zeitraum ebenso schwerwiegende Folgen haben können wie sehr hohe Regenintensitäten über einen kurzen Zeitraum.

Genauer Ort und Zeitpunkt der meist kleinräumigen Starkregenereignisse lassen sich kaum vorhersagen. Eine Vorhersage ist nur für ein größeres Gebiet möglich, innerhalb dessen es wahrscheinlich zu Starkregenereignissen kommen wird.

Starkregenrisikomanagement

Mit dem Klimawandel werden die Starkregenereignisse zunehmen. Um mit den Auswirkungen dieser Starkregenereignisse umgehen zu können bedarf es eines effektiven Starkregenrisikomanagements in den Kommunen. Das Land Brandenburg unterstützt die Städte und Gemeinden dabei.

Kommunales Starkregenrisikomanagement soll:

  • die potenzielle Überflutungsgefährdung darstellen,
  • potenzielle Schäden abschätzen und bewerten,
  • Risiken ermitteln,
  • geeignete Vorsorgemaßnahmen zur Reduzierung von Schäden treffen und das Risikobewusstsein und die Information der Bevölkerung verbessern.

Akteure im Starkregenrisikomanagement 

Grundsätzlich kommt den Kommunen eine Schlüsselrolle im kommunalen Starkregenrisikomanagement zu, insbesondere hinsichtlich Vorsorge, Bewältigung und Wiederaufbau. Im Bereich der Vorsorge gilt es:

mögliche Auswirkungen von Starkregen bei der kommunalen Infrastruktur-, der Flächennutzungs- und Bebauungsplanung sowie der Stadtplanung (Flächenvorsorge) zu berücksichtigen, gezielt Maßnahmen zur Schadensminderung zu planen und umzusetzen sowie Bürgerinnen und Bürger über lokale Risiken sowie das richtige Verhalten im Ereignisfall zu informieren.

Neben den Kommunen stehen auch Privatpersonen und Unternehmen in der Verantwortung, aktiv zu werden, sich über individuelle Vorsorgemaßnahmen zu informieren und Eigenvorsorge zu betreiben.

Den nachteiligen Folgen von Starkregen kann auch durch eine nachhaltige, standortangepasste Land- und Forstwirtschaft begegnet werden. So wird der natürliche Wasserrückhalt gestärkt und der Bodenerosion entgegengewirkt.

Bund und Länder haben im Wesentlichen die Aufgabe, die Kommunen sowie die Bürgerinnen und Bürger bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zu Minderung von Schäden durch Starkregen zu unterstützen. Dies soll durch Informationsdienste, die Bereitstellung von Daten und über Förderprogramme erfolgen. Eine Richtlinie zur Förderung von Risikoanalysen und der daraus abgeleiteten Maßnahmen zur Starkregen-Risikominderung durch die Kommunen ist am 7. Dezember 2023 in Kraft treten.

Auf dem Portal Naturgefahren in Brandenburg können sich Bürgerinnen und Bürger über die Möglichkeiten der finanziellen Eigenvorsorge durch Elementarschadensversicherungen informieren. Hierzu besteht eine Kooperation mit der Verbraucherzentrale Brandenburg und dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Das Projekt RAINMAN

Das Projekt wurde von 07/2017 bis 06/2020 durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE im Rahmen des CENTRAL EUROPE-Programms kofinanziert. Aufbauend auf einer umfangreichen theoretischen Wissensbasis aus sechs mitteleuropäischen Ländern und im Austausch mit Behörden und Akteuren vor Ort wurden Methoden und Maßnahmen zum Umgang mit Starkregenrisiken getestet und in Pilotaktivitäten umgesetzt. Die dabei gewonnenen Erfahrungen werden in der RAINMAN-Toolbox zusammengefasst.

Die Internetseite RAINMAN – Toolbox enthält sowohl umfangreiche Informationen zur Starkregenthematik für Kommunen und Privatpersonen, als auch Werkzeuge und Methoden für die

  • Analyse von Gefahren und Risiken,
  • Auswahl geeigneter Maßnahmen zur Risikominderung
  • Kommunikation von Starkregenrisiken.

Darüber hinaus werden Beispiele guter Praxis vorgestellt.

Die RAINMAN-Toolbox wird aufgrund der darin enthaltenen umfassenden und sehr gut strukturierten Informationen und Handlungsanleitungen zum Thema Starkregen ausdrücklich zur Nutzung empfohlen. Weitere Internetseiten zur Starkregenthematik finden Sie unter dem Reiter „Externe Links“ bei den weiterführenden Informationen.

Weiterführende Informationen

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