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Arbeitsgruppe zum Großen Stechlinsee (AG Stechlin)

Blick auf den Stechlinsee
© Dr. Tilo Geisel/MLUK
Blick auf den Stechlinsee
© Dr. Tilo Geisel/MLUK

Das Brandenburger Umweltministerium hat Anfang des Jahres 2021 eine Arbeitsgruppe zum Großen Stechlinsee (AG Stechlin) eingerichtet. Veranlassung waren die zunehmende Eutrophierung des Sees mit Phosphor und sinkende Sauerstoffkonzentrationen im Tiefenwasser.

Der Stechlin mit einer Tiefe von bis zu 70 Metern gehört normalerweise zu den klarsten und saubersten Seen in Brandenburg und ist ein sogenanntes Referenzgewässer. Durch Nährstoffanreicherungen nimmt aktuell allerdings die Sichttiefe ab und die Unterwasservegetation verändert sich zum Negativen. Gerade die ausgeprägten Rasen mit seltenen Armleuchteralgenarten am Seeboden verschwinden sukzessive und werden durch nährstoffinduzierende „Allerweltsarten“ abgelöst. Die Abnahme der Sauerstoffkonzentrationen in den tieferen Wasserschichten ist zudem kritisch für die Fontane-Maräne, eine endemische Art, die nur im Stechlinsee vorkommt.

Aufgrund seiner Größe, seiner besonderen Pflanzen- und Tierarten und Lebensräume ist der See sowohl für die Wasserwirtschaft als auch für den Naturschutz relevant. Deswegen unterliegt er sowohl dem Management gemäß der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) als auch den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Aktuell wird der See von einem einst sehr guten Zustand (Klasse 1) mittlerweile nur noch in einen mäßigen Zustand (Klasse 3) gemäß WRRL eingestuft. Auch bei der Zustandsbewertung nach der FFH-RL schneidet der See nicht mehr gut ab, sondern erreicht nur noch die Klasse C – mittel bis schlecht.

Insofern sieht sich das Land veranlasst, gemeinsam mit verschiedenen Akteuren vor Ort wie der „Bürgerinitiative Stechlinsee“, dem „Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei“, dem „NABU Regionalverband Gransee“ sowie dem „Naturpark Stechlin-Ruppiner Land“ zu handeln.

Ziele der Arbeitsgruppe

In der AG Stechlin werden mit den verschiedenen Akteuren mögliche Maßnahmen abgestimmt, damit der See die naturschutzfachlichen und wasserwirtschaftlichen Ziele gemäß FFH-RL und WRRL wieder erreichen kann. In der Diskussion stehen unter anderem eine Phosphorfällung, eine Tiefenwasserbelüftung, die Anpassung des Fischereimanagements und ein Management der öffentlichen Sanitäranlagen für Badegäste. Außerdem sollen in einer Studie die Ursachen und Treiber der Nährstoffanreicherung ermittelt werden, damit nicht nur eine Symptombehandlung erfolgt. 

Mitglieder der Arbeitsgruppe

In der Arbeitsgruppe arbeiten derzeit folgende Institutionen und Organisationen mit:

  • Amt Gransee und Gemeinden
  • Bürgerinitiative „Stechlinsee“
  • Entsorgungswerk für Nuklearanlagen (soweit direkt betroffen)
  • Fischerei Stechlinsee
  • Gemeinde Stechlin
  • Landesamt für Umwelt, Fachbehörde für Wasserwirtschaft
  • Landesamt für Umwelt, Naturpark Stechlin-Ruppiner Land
  • Landkreis Oberhavel
  • Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei
  • Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz
  • Naturschutzbund (NABU) Landesverband Brandenburg
  • Naturschutzbund (NABU) Regionalverband Gransee
  • Regionale Entwicklungsgemeinschaft in Oberhavel-Nord

Protokolle

In der ersten AG-Sitzung wurde beschlossen, dass alle abgestimmten Protokolle der AG Stechlin öffentlich zur Verfügung gestellt werden:

Das Brandenburger Umweltministerium hat Anfang des Jahres 2021 eine Arbeitsgruppe zum Großen Stechlinsee (AG Stechlin) eingerichtet. Veranlassung waren die zunehmende Eutrophierung des Sees mit Phosphor und sinkende Sauerstoffkonzentrationen im Tiefenwasser.

Der Stechlin mit einer Tiefe von bis zu 70 Metern gehört normalerweise zu den klarsten und saubersten Seen in Brandenburg und ist ein sogenanntes Referenzgewässer. Durch Nährstoffanreicherungen nimmt aktuell allerdings die Sichttiefe ab und die Unterwasservegetation verändert sich zum Negativen. Gerade die ausgeprägten Rasen mit seltenen Armleuchteralgenarten am Seeboden verschwinden sukzessive und werden durch nährstoffinduzierende „Allerweltsarten“ abgelöst. Die Abnahme der Sauerstoffkonzentrationen in den tieferen Wasserschichten ist zudem kritisch für die Fontane-Maräne, eine endemische Art, die nur im Stechlinsee vorkommt.

Aufgrund seiner Größe, seiner besonderen Pflanzen- und Tierarten und Lebensräume ist der See sowohl für die Wasserwirtschaft als auch für den Naturschutz relevant. Deswegen unterliegt er sowohl dem Management gemäß der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) als auch den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Aktuell wird der See von einem einst sehr guten Zustand (Klasse 1) mittlerweile nur noch in einen mäßigen Zustand (Klasse 3) gemäß WRRL eingestuft. Auch bei der Zustandsbewertung nach der FFH-RL schneidet der See nicht mehr gut ab, sondern erreicht nur noch die Klasse C – mittel bis schlecht.

Insofern sieht sich das Land veranlasst, gemeinsam mit verschiedenen Akteuren vor Ort wie der „Bürgerinitiative Stechlinsee“, dem „Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei“, dem „NABU Regionalverband Gransee“ sowie dem „Naturpark Stechlin-Ruppiner Land“ zu handeln.

Ziele der Arbeitsgruppe

In der AG Stechlin werden mit den verschiedenen Akteuren mögliche Maßnahmen abgestimmt, damit der See die naturschutzfachlichen und wasserwirtschaftlichen Ziele gemäß FFH-RL und WRRL wieder erreichen kann. In der Diskussion stehen unter anderem eine Phosphorfällung, eine Tiefenwasserbelüftung, die Anpassung des Fischereimanagements und ein Management der öffentlichen Sanitäranlagen für Badegäste. Außerdem sollen in einer Studie die Ursachen und Treiber der Nährstoffanreicherung ermittelt werden, damit nicht nur eine Symptombehandlung erfolgt. 

Mitglieder der Arbeitsgruppe

In der Arbeitsgruppe arbeiten derzeit folgende Institutionen und Organisationen mit:

  • Amt Gransee und Gemeinden
  • Bürgerinitiative „Stechlinsee“
  • Entsorgungswerk für Nuklearanlagen (soweit direkt betroffen)
  • Fischerei Stechlinsee
  • Gemeinde Stechlin
  • Landesamt für Umwelt, Fachbehörde für Wasserwirtschaft
  • Landesamt für Umwelt, Naturpark Stechlin-Ruppiner Land
  • Landkreis Oberhavel
  • Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei
  • Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz
  • Naturschutzbund (NABU) Landesverband Brandenburg
  • Naturschutzbund (NABU) Regionalverband Gransee
  • Regionale Entwicklungsgemeinschaft in Oberhavel-Nord

Protokolle

In der ersten AG-Sitzung wurde beschlossen, dass alle abgestimmten Protokolle der AG Stechlin öffentlich zur Verfügung gestellt werden:

  • Literaturhinweise

    • Flade, M., Lütkepohl M., Schrumpf, M. (Hrsg.), 2022: Das Naturschutzgebiet Stechlin. Verlag Natur und Text, 368 Seite, insbesondere Kapitel 2, 6, 8, 9 und 19
       
    • Knaack, J. & Oldorff, S. (2006): Zur Ichthyofauna im Naturschutzgebiet Stechlin – Anforderungen an den Schutz der aquatischen Lebensräume und seiner Ichthyozönosen. 
      –  [In]: IGB (Hrsg.): Integrierter Gewässerschutz für Binnengewässer: Maßnahmen zum nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser, Tagungsband 4: 87-96; Neuglobsow.
       
    • Oldorff, S. & Vohland, K. (2009): Berücksichtigung des Klimawandels im Pflege- und Entwicklungsplan (PEP) und der „NATURA 2000“-Managementplanung (MP) des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land.
      –  [In:] IGB (Hrsg.): Ökologische Folgen des Klimawandels, Tagungsband 5: 63-79; Neuglobsow.
       
    • Oldorff, S. & Päzolt, J. (2010): Nährstoffbelastung des Großen Stechlinsees von 1945 bis 2009 – historische Daten, Bilanzierung und Neubewertung.
      –  [In:] Kaiser, K.; Libra, J.; Merz, O.; Bens, O.; Hüttl, R.F. (Hrsg.): Aktuelle Probleme im Wasserhaushalt von Nordostdeutschland: Trends, Ursachen, Lösungen.- Scientific Technical Report, STR 10/10: 173-179; Deutsches GeoForschungsZentrum, Potsdam.
       
    • Kaiser, K.; Friedrich, J.; Oldorff, S.; Germer, S.; Mauersberger, R.; Natkhin, M.; Hupfer, M.; Pingel, A.; Schönfelder, J.; Spicher, V.; Stüve, P.; Vedder, F.; Bens, O.; Mietz, O. & Hüttl, R. F. (2012): Aktuelle hydrologische Veränderungen von Seen in Nordostdeutschland: Wasserspiegeltrends, ökologische Konsequenzen, Handlungsmöglichkeiten in: Grünewald.
      –  [In:] Bens, O.; Hüttl, R.F.; Kaiser, K.; Knierim, A. (Hrsg.): Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen an den Landschafts- und Klimawandel in Deutschland: 148-170; Schweizerbart, Stuttgart.
       
    • Oldorff, S. & Kirschey, T. (2017): Benthivorous fishes interaction with submerged vegetation – A simple exclosure experiment. – Rostocker Meeresbiologische Beiträge, 27: 63-80.
    • Flade, M., Lütkepohl M., Schrumpf, M. (Hrsg.), 2022: Das Naturschutzgebiet Stechlin. Verlag Natur und Text, 368 Seite, insbesondere Kapitel 2, 6, 8, 9 und 19
       
    • Knaack, J. & Oldorff, S. (2006): Zur Ichthyofauna im Naturschutzgebiet Stechlin – Anforderungen an den Schutz der aquatischen Lebensräume und seiner Ichthyozönosen. 
      –  [In]: IGB (Hrsg.): Integrierter Gewässerschutz für Binnengewässer: Maßnahmen zum nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser, Tagungsband 4: 87-96; Neuglobsow.
       
    • Oldorff, S. & Vohland, K. (2009): Berücksichtigung des Klimawandels im Pflege- und Entwicklungsplan (PEP) und der „NATURA 2000“-Managementplanung (MP) des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land.
      –  [In:] IGB (Hrsg.): Ökologische Folgen des Klimawandels, Tagungsband 5: 63-79; Neuglobsow.
       
    • Oldorff, S. & Päzolt, J. (2010): Nährstoffbelastung des Großen Stechlinsees von 1945 bis 2009 – historische Daten, Bilanzierung und Neubewertung.
      –  [In:] Kaiser, K.; Libra, J.; Merz, O.; Bens, O.; Hüttl, R.F. (Hrsg.): Aktuelle Probleme im Wasserhaushalt von Nordostdeutschland: Trends, Ursachen, Lösungen.- Scientific Technical Report, STR 10/10: 173-179; Deutsches GeoForschungsZentrum, Potsdam.
       
    • Kaiser, K.; Friedrich, J.; Oldorff, S.; Germer, S.; Mauersberger, R.; Natkhin, M.; Hupfer, M.; Pingel, A.; Schönfelder, J.; Spicher, V.; Stüve, P.; Vedder, F.; Bens, O.; Mietz, O. & Hüttl, R. F. (2012): Aktuelle hydrologische Veränderungen von Seen in Nordostdeutschland: Wasserspiegeltrends, ökologische Konsequenzen, Handlungsmöglichkeiten in: Grünewald.
      –  [In:] Bens, O.; Hüttl, R.F.; Kaiser, K.; Knierim, A. (Hrsg.): Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen an den Landschafts- und Klimawandel in Deutschland: 148-170; Schweizerbart, Stuttgart.
       
    • Oldorff, S. & Kirschey, T. (2017): Benthivorous fishes interaction with submerged vegetation – A simple exclosure experiment. – Rostocker Meeresbiologische Beiträge, 27: 63-80.

Weiterführende Informationen

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