Hauptmenü

Verbesserung im Warn- und Meldeplan Oder: Umweltminister Vogel nimmt neues Daphnientoximeter in Frankfurt (Oder) in Betrieb

- Erschienen am 12.07.2023

Frankfurt (Oder) – Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel hat heute in der ersten deutschen automatischen Messstation des Landesamts für Umwelt LfU) in der Oder nach Grenzübertritt in Frankfurt (Oder) ein zusätzliches Daphnientoximeter in Betrieb genommen. Änderungen im Schwimmverhalten der Wasserflöhe (Daphnien) zeigen an, ob im Oderwasser toxische Stoffe vorhanden sind. Bisher gab es ein Daphnientoximeter an der Oder in der automatischen Messstation in Hohenwutzen. Durch das neue Gerät können sensible Gewässer im Oderbruch und im Nationalpark Unteres Odertal im Ernstfall effizienter geschützt werden.

Umweltminister Axel Vogel:

„Im Sommer 2022 ermöglichten hohe Salzgehalte und hochsommerliche Witterungsbedingungen in der Oder eine Massenentwicklung einer giftbildenden Brackwasseralge, was zu einem Massensterben von Fischen, Muscheln und anderen Weichtieren geführt hat. Die Alge ist nach wie vor in der Oder und es kann bei den entsprechenden Voraussetzungen erneut zur Giftbildung durch die Alge kommen. Mit der Inbetriebnahme des zusätzlichen Daphnientoximeters wird dem Warnstufen- und Meldeplan zur Oder ein wichtiger Baustein der Qualitätsanalyse der Oder hinzugefügt. Damit können künftig schadbringende Ereignisse im Flussgebiet schneller gemeldet und in Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt, den Landkreisen und dem Bund Maßnahmen beispielsweise zum Gewässerschutz vereinbart werden.“

Die Wasserflöhe reagieren, wie auch die Fische, Muscheln und Schnecken, als Kaltblüter auf das Gift der Brackwasseralge (Prymnesium Parvum). Im August 2022 waren deshalb die Messwerte des Daphnientoximeters in Hohenwutzen ausschlaggebend für die Entwarnung. Für die Früherkennung und Warnung vor einer erneuten Algenblüte wertet das Landesamt für Umwelt die Parameter der Messstation Frankfurt (Oder) aus und beobachtet das Toximeter in Hohenwutzen. Mit der Inbetriebnahme des neuen Gerätes in Frankfurt (Oder) sind nun Aussagen zur Giftigkeit etwa eineinhalb Tage früher möglich.

Hintergrund:

Das Landesamt für Umwelt Brandenburg betreibt sechs automatische Messstationen an den großen Flüssen. Im Brandenburger Grenzgewässerabschnitt von Oder und Lausitzer Neiße werden drei Messstationen betrieben: in Ratzdorf an der Neiße kurz vor deren Mündung in die Oder, in Frankfurt (Oder) und in Hohenwutzen nach der Mündung der Warthe in die Oder. An allen Stationen werden Parameter wie Sauerstoff, pH-Wert, Leitfähigkeit, Nitrat und Chlorophyll gemessen. Wasserflöhe waren an der Oder-Neiße-Grenze bisher nur in Ratzdorf und Hohenwutzen im Einsatz.

Die kontinuierliche Überwachung physikalisch-chemischer, hydrologischer, meteorologischer und biologischer Parameter erfolgt in der Station im Zehn-Minuten-Takt. Die Messwerte werden im Internet als Diagramme bereitgestellt.

Weiterführende Informationen: