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Regionaler Wohlfahrtsindex Brandenburg

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Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird als wichtigster Indikator zur Beschreibung des Zustands unserer Wirtschaft herangezogen. Jedoch fehlen in ihm wichtige Größen, die die Wohlfahrt unserer Gesellschaft ausmachen. Um diesen Mangel zu beheben, wird seit 1999 für Deutschland der Nationale Wohlfahrtsindex (NWI) berechnet. Verfasser ist das Institut für Interdisziplinäre Forschung der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST). 

Im Auftrag vom Landesamt für Umwelt (LfU) und dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) hat FEST im Jahr 2023 erstmalig den Regionalen Wohlfahrtsindex (RWI) für Brandenburg berechnet. Darin fließen 21 Komponenten ein, die Lebensqualität steigern oder mindern. Wohlfahrtssteigernd sind beispielsweise Faktoren wie die Ausgaben des Staates – im Gesundheits- und Bildungsbereich –, die Leistungen von Ökosystemen für die Artenvielfalt als ein Gradmesser für eine intakte Umwelt oder der private Konsum. Wohlfahrtsmindernd wirken unter anderem Einkommensungleichheit, Treibhausgasemissionen, der Verbrauch fossiler Brennstoffe und die volkswirtschaftlichen Kosten durch Verkehrsunfälle. Sie werden wie beim Bruttoinlandsprodukt in einem Geldwert zusammengefasst.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird als wichtigster Indikator zur Beschreibung des Zustands unserer Wirtschaft herangezogen. Jedoch fehlen in ihm wichtige Größen, die die Wohlfahrt unserer Gesellschaft ausmachen. Um diesen Mangel zu beheben, wird seit 1999 für Deutschland der Nationale Wohlfahrtsindex (NWI) berechnet. Verfasser ist das Institut für Interdisziplinäre Forschung der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST). 

Im Auftrag vom Landesamt für Umwelt (LfU) und dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) hat FEST im Jahr 2023 erstmalig den Regionalen Wohlfahrtsindex (RWI) für Brandenburg berechnet. Darin fließen 21 Komponenten ein, die Lebensqualität steigern oder mindern. Wohlfahrtssteigernd sind beispielsweise Faktoren wie die Ausgaben des Staates – im Gesundheits- und Bildungsbereich –, die Leistungen von Ökosystemen für die Artenvielfalt als ein Gradmesser für eine intakte Umwelt oder der private Konsum. Wohlfahrtsmindernd wirken unter anderem Einkommensungleichheit, Treibhausgasemissionen, der Verbrauch fossiler Brennstoffe und die volkswirtschaftlichen Kosten durch Verkehrsunfälle. Sie werden wie beim Bruttoinlandsprodukt in einem Geldwert zusammengefasst.

Gangliniendiagramm: VERGLEICH DER ENTWICKLUNGEN DES RWI UND DES BIP IN BRANDENBURG (2000=100)

Anfang der 2000er Jahre zeigt sich ein durchwachsenes Bild: Von 1999 bis 2005 wuchs die Ungleichheit stark an, was zu einem Rückgang des RWI führte. Von 2005 bis 2009 gab es einen moderaten Anstieg durch das Konsumwachstum, von 2009 bis 2012 dann erneut einen starken Rückgang durch eine steigende Ungleichheit und Umweltkosten. Anschließend ist ein stetiger kräftiger Anstieg durch Konsumwachstum bei zurückgehender Ungleichheit und sinkenden Umweltkosten (dies vor allem durch die Stilllegung von Kraftwerksblöcken in Jänschwalde und den Ausbau erneuerbarer Energien) zu verzeichnen, der allerdings im Zuge der Corona-Pandemie gedämpft wurde.

Fachveranstaltung am 19. Februar 2024

Auf der Veranstaltung haben die Studienautoren von FEST die Ergebnisse der Wohlstandsmessung der Öffentlichkeit präsentiert und mit weiteren ausgewiesenen Sachverständigen der Wohlfahrts- und Nachhaltigkeitsmessung diskutiert.

Dr. Benjamin Held vom FEST-Institut, einer der Autoren der Studie, fasst zusammen:

„Durch seine integrierte Sichtweise ermöglicht der RWI spannende Einblicke in die Entwicklung von Wohlfahrt und Nachhaltigkeit. Dabei ermöglicht der RWI einen erweiterten Blick, vermag aber auch nicht, alle relevanten Aspekte gesellschaftlicher Wohlfahrt abzubilden. Die Ergebnisse sollten deswegen immer auch im Kontext anderer Informationen betrachtet werden, zum Beispiel zu den planetaren Belastungsgrenzen.“

Dorothee Rodenhäuser, Co-Autorin der Studie, erläutert:

„Nationaler und regionale Wohlfahrtsindices (NWI und RWI) werden durch unser Institut seit fünfzehn Jahren berechnet. Die methodische Grundlage ist ein offenes und transparentes System, das im Sinne des ‚bestes-verfügbares-Wissen-Ansatzes‘ weiterentwickelt wird.“

Minister Vogel resümiert:

„Brandenburg hat sich im letzten Jahrzehnt auf einen guten Weg begeben. Die Lebensqualität ist besser geworden. Die zuvor angewachsene Einkommensungleichheit ist wieder zurückgegangen und die Umweltkosten sind gesunken. Wenn wir diesen Weg konsequent weitergehen und im Umweltbereich die vom Kabinett 2022 beschlossenen Klima- und Energieziele erreichen, ist das Land für die Zukunft noch besser gerüstet.“

Die Entwicklung in Brandenburg zeigt nur geringe Abweichungen von der des Bundes, fällt für Brandenburg aber ab 2012 insgesamt positiver als im Bundesdurchschnitt aus, nachdem sie zuvor negativer ausgefallen war. Für die Jahre 2022 und 2023 lagen die Daten noch nicht vollständig vor. Dennoch halten es die Gutachter für gesichert, dass es 2022 nach den coronabedingten Konsumrückgängen zu einer deutlichen Erholung gekommen ist. Die negativen Effekte des Ukrainekriegs werden sich dagegen vermutlich erst im Jahr 2023 zeigen.

Gangliniendiagramm: VERGLEICH DER ENTWICKLUNGEN DES RWI UND DES BIP IN BRANDENBURG (2000=100)

Anfang der 2000er Jahre zeigt sich ein durchwachsenes Bild: Von 1999 bis 2005 wuchs die Ungleichheit stark an, was zu einem Rückgang des RWI führte. Von 2005 bis 2009 gab es einen moderaten Anstieg durch das Konsumwachstum, von 2009 bis 2012 dann erneut einen starken Rückgang durch eine steigende Ungleichheit und Umweltkosten. Anschließend ist ein stetiger kräftiger Anstieg durch Konsumwachstum bei zurückgehender Ungleichheit und sinkenden Umweltkosten (dies vor allem durch die Stilllegung von Kraftwerksblöcken in Jänschwalde und den Ausbau erneuerbarer Energien) zu verzeichnen, der allerdings im Zuge der Corona-Pandemie gedämpft wurde.

Fachveranstaltung am 19. Februar 2024

Auf der Veranstaltung haben die Studienautoren von FEST die Ergebnisse der Wohlstandsmessung der Öffentlichkeit präsentiert und mit weiteren ausgewiesenen Sachverständigen der Wohlfahrts- und Nachhaltigkeitsmessung diskutiert.

Dr. Benjamin Held vom FEST-Institut, einer der Autoren der Studie, fasst zusammen:

„Durch seine integrierte Sichtweise ermöglicht der RWI spannende Einblicke in die Entwicklung von Wohlfahrt und Nachhaltigkeit. Dabei ermöglicht der RWI einen erweiterten Blick, vermag aber auch nicht, alle relevanten Aspekte gesellschaftlicher Wohlfahrt abzubilden. Die Ergebnisse sollten deswegen immer auch im Kontext anderer Informationen betrachtet werden, zum Beispiel zu den planetaren Belastungsgrenzen.“

Dorothee Rodenhäuser, Co-Autorin der Studie, erläutert:

„Nationaler und regionale Wohlfahrtsindices (NWI und RWI) werden durch unser Institut seit fünfzehn Jahren berechnet. Die methodische Grundlage ist ein offenes und transparentes System, das im Sinne des ‚bestes-verfügbares-Wissen-Ansatzes‘ weiterentwickelt wird.“

Minister Vogel resümiert:

„Brandenburg hat sich im letzten Jahrzehnt auf einen guten Weg begeben. Die Lebensqualität ist besser geworden. Die zuvor angewachsene Einkommensungleichheit ist wieder zurückgegangen und die Umweltkosten sind gesunken. Wenn wir diesen Weg konsequent weitergehen und im Umweltbereich die vom Kabinett 2022 beschlossenen Klima- und Energieziele erreichen, ist das Land für die Zukunft noch besser gerüstet.“

Die Entwicklung in Brandenburg zeigt nur geringe Abweichungen von der des Bundes, fällt für Brandenburg aber ab 2012 insgesamt positiver als im Bundesdurchschnitt aus, nachdem sie zuvor negativer ausgefallen war. Für die Jahre 2022 und 2023 lagen die Daten noch nicht vollständig vor. Dennoch halten es die Gutachter für gesichert, dass es 2022 nach den coronabedingten Konsumrückgängen zu einer deutlichen Erholung gekommen ist. Die negativen Effekte des Ukrainekriegs werden sich dagegen vermutlich erst im Jahr 2023 zeigen.

Minister während seiner Begrüßungsrede zum Regionalen Wirtschaftsindex Brandenburg
© Markus Pichlmaier/immergrün

Im Folgenden finden Sie den RWI Brandenburg, die Präsentationen der Dozenten und als Video die Begrüßungsrede von Minister Axel Vogel. Abgerundet wird dies von der zirka einstündigen Podiumsdiskussion.

Minister während seiner Begrüßungsrede zum Regionalen Wirtschaftsindex Brandenburg
© Markus Pichlmaier/immergrün

Im Folgenden finden Sie den RWI Brandenburg, die Präsentationen der Dozenten und als Video die Begrüßungsrede von Minister Axel Vogel. Abgerundet wird dies von der zirka einstündigen Podiumsdiskussion.