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Naturdetektive im Einsatz für die biologische Vielfalt: Umweltminister Vogel überreicht Nachwuchsnaturschutzpreis des Landes

- Erschienen am 01.09.2022

Vetschau – Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel hat heute die „Naturdetektive“ aus Vetschau mit dem Nachwuchsnaturschutzpreis des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Die Arbeitsgemeinschaft des Hortes der Möglichkeiten im Schulzentrum „Dr. Albert Schweitzer“ setzt seit Jahren kreative Projekte zum Schutz der Tiere und Pflanzen in ihrer Umgebung um.  

Umweltminister Axel Vogel:

„Die Naturdetektive aus Vetschau machen vor, wie auch kleine Maßnahmen eine große Wirkung entfalten und zum Erhalt unserer biologischen Vielfalt beitragen. In kreativen Projekten eignen sich die Kinder umfangreiches Wissen über die Bedürfnisse von Tieren und Pflanzen an und lernen, verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Ihre Begeisterung und Faszination geben sie weiter und inspirieren damit Jung und Alt für Natur- und Umweltschutz.“

Seit 2017 bietet der Hort der Möglichkeiten des Schulzentrums Vetschau für interessierte Hortkinder der Klassenstufen 1 bis 4 die Arbeitsgemeinschaft „Die Naturdetektive“ an. Wöchentlich widmen sich die Kinder mit Bastel- oder Bauprojekten, Experimenten, Spielen und Rätseln verschiedenen Jahresthemen und erarbeiten dabei selbständig das notwendige Wissen.

„Wir achten besonders darauf, dass die Theorie auch gleich praktisch umgesetzt wird und die Kinder eigene Ideen verwirklichen können“,

so AG-Leiter Peter Hofstaedt,

„denn wer selbst mitmacht, entwickelt eine intensive Wertschätzung für Natur und Umwelt und lernt, die komplexen Zusammenhänge zu verstehen.“

Im vergangenen Schuljahr widmete sich die AG dem Thema „Wohnungsbau mal anders“. Die Kinder beschäftigten sich mit heimischen Tieren, ihren Lebensräumen und –bedingungen und wurden dann zu Handwerkern: Sie planten und bauten das Insektenhotel „Karlchen“, stellten Igelburgen und Futterstationen für Vögel her und zimmerten mit Unterstützung des NABU-Regionalverbandes Calau Nistkästen, die sie auf dem städtischen Friedhof aufhängten. Darüber hinaus pflegten und reinigten die Kinder die vorhandenen Nistkästen. Auch Fledermäuse wurden beim Bau neuer Behausungen bedacht: Die Naturdetektive gingen rund um das Schloss Vetschau auf spannende Fledermaussuche und erforschten deren Lebensweise, um anschließend Quartiere für die Nachtschwärmer zu planen und geeignete Stellen auszukundschaften.

„Aber auch die Pflanzenwelt lassen wir nicht außer Acht“,

erklärt AG-Leiterin Tina Schmidt,

„Auf diese Weise verstehen die Kinder, dass Fauna und Flora zusammen gehören.“

Um eine bessere Nahrungsgrundlage für Insekten zu schaffen, starteten die Kinder zum Beispiel die Aktion „Blumeninseln für die Zukunft“. Sie stellten „Samenbomben“ her und verteilten diese auf dem Schulgelände. Damit schufen sie spielerisch neue Lebensräume. Darüber hinaus wurde die Idee in der Region verbreitet: An öffentliche Einrichtungen wie Kindergärten oder das Jugendamt schickte die AG ein Rezept für Samenkugeln und den Aufruf, Brachflächen oder Grundstücke zu verschönern. Danach wuchsen in der Region tatsächlich zahlreiche Wildblumeninseln.

Ihre Erlebnisse, Beobachtungen und Fragen teilen die Kinder regelmäßig mit ihren Erziehern.

„Davon profitieren beide Seiten enorm, denn dieser wertvolle Perspektivwechsel macht sichtbar, welche Aspekte für die jungen Menschen und welche für die Erwachsenen wichtig sind“,

findet die Hortleiterin Anke Gräfe. Die Kinder tragen ihre Begeisterung aber auch nach außen und inspirieren so nicht nur die folgenden Generationen von Naturdetektiven, sondern auch ihre Familien, Freunde und Bekannte zu einem nachhaltigen Handeln.

„Die Teilnehmer unserer AG entdecken ihre natürliche Umgebung und verstehen, welche Bedeutung ihr eigenes Handeln hat“,

erklären die beiden AG-Leiter.

„Wir sind davon überzeugt, dass aus interessierten jungen Menschen engagierte Erwachsene werden, die sich auch später noch um den Natur- und Artenschutz kümmern.“ 

Der Naturschutzpreis des Landes

Seit 1998 zeichnet die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg richtungsweisende Leistungen im Bereich des praktischen Naturschutzes, der nachhaltigen Landnutzung oder auch in der Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung mit dem Landesnaturschutzpreis aus. Darüber hinaus können auch wissenschaftliche, planerische oder wirtschaftliche Leistungen mit dem Preis geehrt werden. Der Nachwuchsnaturschutzpreis ist in diesem Jahr mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro dotiert.

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg

Seit 1995 betreut die Stiftung die Ersatzzahlung im Land Brandenburg. 1.000 Naturschutzprojekte hat die Stiftung in diesen Jahren gemeinsam mit Landkreisen und Kommunen, Verbänden und Vereinen sowie weiteren Partnern wie zum Beispiel Land- und Forstwirtschaftsbetrieben oder Privatpersonen möglich gemacht oder in eigener Trägerschaft verwirklicht. Bei Gesamtkosten von mehr als 166 Millionen Euro konnte die Stiftung in den 27 Jahren ihres Bestehens rund 75 Millionen Euro zur Finanzierung beisteuern.