Wie setzen wir Moorschutz im Land um? Minister Vogel lädt zum nächsten Zukunftsdialog Moor vor Ort ein
- Erschienen amTermin: | 16. August 2023 |
Zeit: | 17:00 Uhr (Einlass 16:30 Uhr) |
Ort: |
Drandorfhof Ritterstraße 8 04936 Schlieben |
Potsdam / Linum – Der Schutz von Moorböden ist natürlicher Klimaschutz, der Brandenburg hilft, bis 2045 klimaneutral zu werden. Zur Erreichung der beschlossenen Klimaziele muss der Ausstoß von Treibhausgasen aus entwässerten Mooren deutlich reduziert werden. Dafür wird aktuell das von der Landesregierung im März 2023 beschlossene Moorschutzprogramm in der Fläche umgesetzt. Beim nächsten Zukunftsdialog Moor diskutiert Agrar-Umwelt- und Klimaschutzminister Axel Vogel mit Landwirtinnen und Landwirten, Flächeneigentümerinnen und -nutzern, Natur- und Klimaschützern sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern in einer öffentlichen Veranstaltung, wie das gelingen kann.
Agrarminister Axel Vogel:
„Derzeit stoßen entwässerte Moore in Brandenburg große Mengen an Treibhausgasen aus. Nach der Braunkohleverstromung sind Moore der größte CO2-Emittent im Land und stoßen ungefähr so viel CO2 aus, wie der gesamte Verkehrssektor. Damit Brandenburg seine beschlossenen Klimaziele erreichen kann, muss der Ausstoß von Treibhausgasen aus entwässerten Mooren deutlich reduziert werden. Die Wasserstände auf landwirtschaftlich und forstlich genutzten Moorstandorten sollen so gestaltet werden, dass die ausgestoßenen CO2-Mengen reduziert werden und eine Bewirtschaftung der Flächen möglich bleibt. Landwirtinnen und Landwirte möchten wir für eine angepasste Moorbewirtschaftung sensibilisieren und unterstützen. Bei Grünlandmoorflächen haben wir das Ziel, dass über die Vegetationsperiode gleichbleibende möglichst hohe Wasserstände von im Regelfall 30 Zentimetern unter Geländeniveau realisiert werden. Das ist ein wichtiges Signal und entspricht den im Moorschutzprogramm formulierten Zielen. Zwischen 5 und 20 Tonnen CO2-Äquivalente pro Hektar können damit eingespart werden. Darüber hinausgehend sollen auch Paludikulturen neu entstehen. Wie das gehen und wie eine regionale Wertschöpfung mit Produkten aus solchen Kulturen entstehen kann, darüber wollen wir ins Gespräch kommen.“
Neben der Unterstützung der Landnutzerinnen und Landnutzer und einem transparenten Beteiligungsprozess zur angepassten Moorbewirtschaftung widmet sich der Zukunftsdialog auch den Themen des Naturschutzes sowie dem Landschaftswasserhaushalt, der durch Moorschutz stabilisiert werden kann.
Beim Zukunftsdialog Moor wird Dr. Antonia Winterhager, Referatsleiterin in der Abteilung Wasser und Bodenschutz im Agrar-Umweltministerium, das Moorschutzprogramm erläutern. Christina Grätz von der Arge Klimamoor stellt das Klimamoor-Projekt vor. Vertreterinnen und Vertreter der Agrarbetriebe Schliebener Land erläutern zudem die Moorbewirtschaftung auf den Flächen ihres Betriebes, die im Fichtwaldmoor liegen.
Weitere Informationen:
Der Zukunftsdialog Moor ist der 5. Dialog der Reihe von Agrar-Umweltminister Vogel. Zuvor diskutierten jeweils rund 70 Interessierte auf dem Hof Prädikow in Prötzel, Landkreis Märkisch-Oderland, im Waldkino im Hammer (Landkreis Dahme-Spreewald) zu den Themen Ländliche Entwicklung und Wald. Rund 80 Interessierte in Prenzlau in der Uckermark sowie mehr als 50 Gäste in Linum (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) diskutierten mit Minister Vogel bei den ersten beiden Zukunftsdialogen zum Thema Moorschutz.
Das Land Brandenburg ist eines der moorreichsten Bundesländer. Entwässerte Moore stellen die zweitgrößte Quelle von Treibhausgas-Emissionen dar. Das am 14. März 2023 von der Brandenburger Landesregierung beschlossene Moorschutzprogramm setzt den Rahmen für die Ziele und künftigen Aktivitäten zum Schutz der Moore. Im Brandenburger Klimaplan wird die Reduzierung von Treibhausgasen aus Moorböden eine wichtige Säule zum Erreichen der Klimaziele darstellen.