30. Brandenburg-Halle mit 250 Ausstellern an fast 70 Ständen auf der Grünen Woche 2024: Agrarminister Vogel stellt mit Bauernverband, pro agro und FÖL Höhe- und Schwerpunkte vor
- Erschienen amPotsdam/Berlin – Nach dem erfolgreichen Neustart im letzten Januar ist das Landwirtschaftsministerium vom 19. bis 28. Januar 2024 mit der 30. Brandenburg-Halle auf der Grünen Woche vertreten. Wer und was sich an den fast 70 Ständen mit Produkten und Projekten, Verfahren und Vorschlägen aus der Land- und Ernährungswirtschaft, dem Gartenbau und Naturtourismus präsentiert, hat Agrarminister Axel Vogel heute gemeinsam mit Partnern auf einer Pressekonferenz in der Brandenburger Landesvertretung in Berlin vorgestellt.
Agrarminister Axel Vogel: „Die diesjährige Grüne Woche findet in einer Zeit statt, in der sich mehrere Krisen mit Auswirkungen auf die Landwirtschaft überlagern. Die aktuellen Proteste der Bauern unterstreichen nochmals, vor welchen großen Herausforderungen Landwirtinnen und Landwirte stehen. Dabei geht es nicht nur um Agrardiesel: Ja, wir müssen klimaschädliche Subventionen zurückfahren, aber das muss mit Angeboten des Umstiegs erfolgen. Die Landwirte müssen sich zudem mit den weiter steigenden Ansprüchen von Verbrauchern und dem Druck des Lebensmitteleinzelhandels, mit den Änderungen in der neuen EU-Förderperiode und den Klimaveränderungen auseinandersetzen. Dazu werden wir auch auf der Grünen Woche miteinander ins Gespräch kommen und die Betriebe weiter unterstützen.“
Mit Blick auf die Brandenburg-Halle 21a unterstrich Minister Vogel den Wert von regionalen und ökologischen Erzeugnissen für Produzenten und Verbraucher, für eine sichere Versorgung mit frischen und gesunden Lebensmitteln und für den Klimaschutz.
„Wir wollen die Entwicklung regionaler Wertschöpfungsketten vom Erzeuger über die Verarbeitung bis zur Ladentheke über die 1,4 Millionen Euro für bislang fünf Projekte hinaus weiter fördern. Auch die finanzielle Unterstützung der vor gut einem Jahr gegründeten Initiative ‚Regionale Lebensmittel kaufen – jetzt erst recht‘ für eine Zukunft der Ernährungswirtschaft in Brandenburg führen wir nun mit 500.000 Euro in 2024 fort. Mit einer eigenen Brandenburg-Halle bieten wir den Betrieben und Höfen die Möglichkeit, sich und ihre Produkte bekannt zu machen und Handelsbeziehungen zu knüpfen.“
Die Vorstandsvorsitzende des Agrarmarketingverbands pro agro, Hanka Mittelstädt, sagt: „Die Grüne Woche muss in diesen Zeiten eindringlich deutlich machen: Wir brauchen Euch, liebe Verbraucher, bitte setzt beim Einkauf auf regionale Lebensmittel. Nur gemeinsam kommen wir durch die Krise und können die Land- und Ernährungswirtschaft in Brandenburg erhalten."
Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg: „Der Protest der Landwirtinnen und Landwirte auf der Straße zeigt, dass die nachhaltige Erzeugung von Lebensmitteln kein Selbstläufer ist. Dass wir dafür gute politische Rahmenbedingungen brauchen. Umso mehr möchten wir die Grüne Woche 2024 auch nutzen, den Verbraucherinnen und Verbrauchern die Beweggründe im direkten Gespräch zu erklären.“
Michael Wimmer, Geschäftsführer der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL) e.V.: „Der Bio-Absatz in der Region ist bis September 2023 um 4,9 Prozent gestiegen – vor allem Vollsortimenter und Discounter profitieren. Der Fachhandel konsolidiert sich und erwartet in 2024 eine positive Umsatzentwicklung. Die aktuelle Umstellungsdynamik auf den Landwirtschaftsflächen zeigt: 20 Prozent Biofläche ist bis Ende 2024 erreichbar.“
250 Anbieter, darunter vor allem klein- und mittelständische Unternehmen, warten hauptsächlich mit regionalen Spezialitäten auf, die es derart vielfältig nur in dieser Halle gibt: Neben Traditionsmarken und -produkten wie Spreewaldgurke, Beelitzer Spargel und Wurstspezialitäten können die Besucherinnen und Besucher der Brandenburg-Halle auch viele neue junge Unternehmen der Branche und erstmalig die Weinlounge mit einer großen Zahl Brandenburger Weinen entdecken. Hallen-Premiere feiern unter anderem auch „Havelicious“ und die Kräutermanufaktur „Kasimir & Lieselotte“. Die LEADER-Aktionsgruppen, die Rehkitzrettung Brandenburg und das Forschungsbündnis Land-Innovation-Lausitz sind ebenfalls erstmalig in der Brandenburg-Halle vertreten. Zum zweiten Mal wird es in diesem Jahr einen Startup-Spot geben – dabei sind unter anderem „Flowerpilot“ mit Sensoren für eine Aromen- und Schimmelerkennung in Lebensmitteln, die kleinste Potsdamer Brauerei „Kessel und Kelle Craftbier“, „Kara Limo“ und „Honigtreu“ sowie „HeulNichtRum“ mit in Beelitz veredeltem Spiced Rum und der Brandenburger Innovationspreisträger 2023 „Seenland Safran“. 17 Ausstellende in der Brandenburg-Halle bieten ausschließlich Bio-zertifizierte Produkte und fast 30 ein gemischtes Sortiment aus ökologisch und konventionell erzeugten Produkten an. Über die zehn Messetage hinweg sind Aussteller aus allen Landkreisen und kreisfreien Städten vertreten (s. auch Hallenplan).
Die berufsständischen Verbände und Vereine, darunter der Gartenbauverband Berlin-Brandenburg, der Landesbauernverband, der Landesverband Brandenburgischer Imker und die Brandenburger Landfrauen präsentieren sich mit einer „Verbändestraße“ in der Brandenburg-Halle.
Auf der Grünen Woche werden in der Brandenburg-Halle auch für Land und Landkreise wichtige Veranstaltungen des Jahres 2024 beworben. So werden am 22. Januar, dem Brandenburg-Tag, unter anderem der Staffelstab für das Dorf- und Erntefest übergeben und der Ausrichter der diesjährigen Eröffnungsveranstaltung zur Landpartie bekanntgegeben. Außerdem kommen die Gewinnerklassen von zwei Schülerwettbewerben rund um die Landwirtschaft auf die Bühne der Halle, die an den zehn Messetagen insbesondere von den Landkreisen in Medienpartnerschaft mit der rbb-Landeswelle Antenne Brandenburg bespielt wird. Bereits am ersten Messetag, 19. Januar, überreicht Agrarminister Axel Vogel die Marketingpreise von pro agro in den Kategorien Ernährungswirtschaft, Direktvermarktung sowie Land- und Naturtourismus. Das Programm der Bühne und des traditionellen Kochstudios wird auch 2024 als Livestream verfügbar sein.
Außerdem stehen für Minister Vogel und andere Vertreter Brandenburgs Treffen mit den Delegationen der polnischen Partnerregionen Westpommern, Großpolen, Lebuser Land sowie Niederschlesien zu Hallenrundgängen und Gesprächen über die Verwaltungskooperation auf dem Programm.
An mehreren Messetagen führt der Marketingverband pro agro Vertreterinnen und Vertreter der Gastronomie, des Großhandels sowie von Handelsketten wie Kaufland, Rewe, Edeka, Netto und Norma durch die Halle.
Hintergrund
Die Grüne Woche in Berlin gilt als die weltweit größte Verbrauchermesse der Ernährungswirtschaft, der Land- und Forstwirtschaft und des Gartenbaus. In Deutschland und außerhalb der UN-Organisationen gibt es keine vergleichbare agrarpolitische Plattform. Bund und Länder, Verbände und Initiativen nutzen die Grüne Woche, um miteinander ins Gespräch zu kommen und sich zu vernetzen sowie Themen der Landwirtschaft und Umwelt zu platzieren. Die Grüne Woche ist vom 19. bis 28. Januar 2024, jeweils von 10 bis 18 Uhr (26.1. bis 20 Uhr), offen für Besucherinnen und Besucher.