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Feierlicher Spatenstich durch Umweltstaatssekretärin Boudon – Hochwasserschutz bei Müggendorf an der Elbe wird verbessert

- Erschienen am 15.11.2023

Müggendorf – Mit einem feierlichen Spatenstich hat Brandenburgs Umweltstaatssekretärin Anja Boudon heute die Bauarbeiten zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in Müggendorf, einem Gemeindeteil von Cumlosen, eingeläutet. Beim Elbhochwasser 2013 konnte der Schutz der im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg gelegenen Ortslage und der angrenzenden Bebauung nur durch die Errichtung eines Sandsackwalls sichergestellt werden. Mit der nun beginnenden Baumaßnahme wird diese Lücke geschlossen.

Umweltstaatssekretärin Anja Boudon:

„Die Verbesserung des Hochwasserschutzes in der Prignitz hat für das Umweltressort hohe Priorität. Vor zehn Jahren wurde uns eindringlich die Kraft des Wassers vor Augen geführt. Damals konnte die Ortslage Müggendorf nur mit Hilfe von Sandsäcken geschützt werden. Seitdem wurden die Hochwasserschutzanlagen an der Elbe kontinuierlich verbessert. Seit 1997 wurden rund 190 Millionen Euro alleine für die Deiche und Anlagen an der Elbe investiert. Mit der nun beginnenden Baumaßnahme wird auch die Lücke bei Müggendorf geschlossen und gleichzeitig, gemeinsam mit dem Amt Lenzen-Ebtalaue, die denkmalgeschützte Straße „Am Elbteich“ saniert.“

Von den 76 Kilometern Elbehauptdeich von Gnevsdorf bis Wittenberge, die im Rahmen des Programms Elbdeicherweiterung bearbeitet werden, sind seit 1997 bereits über 99 Prozent der Deichabschnitte mindestens auf den Bemessungshochwasserstand von 7,45 Meter am Pegel Wittenberge erhöht und erweitert worden. Rund 28 Prozent des Elbehauptdeichs in der Prignitz sind nach dem 2008 neu festgelegten Bemessungshochwasserstand von 7,99 Meter am Pegel Wittenberge erhöht worden.

Das Landesamt für Umwelt (LfU) setzt den Neubau der Hochwasserschutzanlage auf circa 540 Metern Länge um. Aufgrund der beengten örtlichen Gegebenheiten und um den wertvollen Eichenbestand im Vorland zu schonen, wurde entschieden, dass die Sanierung der Hochwasserschutzanlage durch den Bau einer Hochwasserschutzwand erfolgen soll, die den vorhandenen Deichkörper einbindet. Damit wird dieser in seiner jetzigen Form weitestgehend erhalten. Ziel der Maßnahme ist der Schutz gegen ein Hochwasserereignis, wie es statistisch alle 100 Jahre auftritt (HQ 100). Das entspricht dem Bemessungshochwasserstand von 7,99 Metern am Pegel Wittenberge plus 1 Meter Freibord.

Die Hochwasserschutzwand wird aus Stahlspundbohlen errichtet, die im sichtbaren oberirdischen Kopfbereich mit einem Stahlbetonholm ummantelt werden, der wiederum zur optischen Einpassung in das Ortsbild mit Klinkern verkleidet wird. Um die Zufahrten in das Deichvorland und zu einem elbeseitig liegenden Wohnhaus zu erhalten, werden Scharten in der Wand eingeplant, die im Hochwasserfall mit Dammbalken aus Aluminium verschlossen werden.

Das Amt Lenzen-Elbtalaue lässt parallel die durch das Elbehochwasser 2013 an der Fahrbahn und den Nebenanlagen der denkmalgeschützten Straße „Am Elbdeich“ verursachten Schäden beseitigen. Das schließt die Umverlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen, die Anpassung der Grundstückszufahrten sowie den Neubau einer Regenwassersammelleitung ein. Aufgrund der bautechnologischen Synergien wird das Vorhaben als Gemeinschaftsbaumaßnahme des Landesamtes für Umwelt Brandenburg (LfU) und des Amtes Lenzen-Elbtalaue unter Federführung des LfU realisiert.

Die Investitionssumme beträgt insgesamt rund 5,6 Millionen Euro. Der Anteil der Hochwasserschutzmaßnahme beträgt etwa 4,4 Millionen Euro, hinzu kommen 1,2 Millionen Euro für die Straße „Am Elbdeich“.