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Vorbereitungen auf nächste Waldbrandsaison laufen an – 99 neue Löschwasserbrunnen werden gebohrt

- Erschienen am 18.12.2024

Potsdam – Bis zur kommenden Waldbrandsaison 2025 bohrt der Landesbetrieb Forst Brandenburg (LFB) auf angepachteten Privatwaldflächen insgesamt 99 neue Löschwasserbrunnen. Mit diesen neuen Brunnen soll die Löschwasserversorgung in großflächigen Waldgebieten verbessert werden. Das Land hat dafür von Waldbesitzenden über einen Zeitraum von zwölf Jahren jeweils eine kleine Fläche angepachtet, auf der die Brunnen gebohrt werden. Über 4 Millionen Euro investiert das Land Brandenburg auf diese Weise in die Verbesserung des vorbeugenden Waldbrandschutzes.

Ministerin Hanka Mittelstädt:

„Für die Waldbesitzenden bietet der Landesbetrieb Forst somit ein „Rund-um-Sorglos-Paket“ an. Nach Ablauf des Zuwendungszeitraumes gehen die Brunnenanlagen wieder in den Besitz der Waldeigentümer über. Durch dieses Verfahren und die Förderung für den Bau von Löschwasserbrunnen leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Löschwasserversorgung und somit zum vorbeugenden Waldbrandschutz im Kleinprivatwald.“

In Auswertung der Waldbrandereignisse der letzten Jahre wurde festgestellt, dass nicht in allen größeren Waldgebieten eine ausreichende Löschwasserversorgung vorhanden ist. Maßnahmen zum vorbeugenden Waldbrandschutz, wie die Anlage und Unterhaltung von Löschwasserbrunnen und –teichen, liegen in Verantwortung des jeweiligen Waldbesitzenden. Viele Waldbesitzende sind aufgrund der geringen Flächengröße allerdings nicht in der Lage derart kostenintensive Vorbeugungsmaßnahmen durchzuführen. Das Land Brandenburg unterstützt die Waldbesitzenden mit Fördermitteln bei der Umsetzung derartiger Projekte zum Waldbrandschutz. Dabei können die Waldbesitzenden bis zu 100 Prozent der Baukosten zu einem Höchstsatz von 35.000 Euro für die Anlage eines Löschbrunnens gefördert bekommen. Eine Vorfinanzierung durch die Waldbesitzenden war bisher allerdings notwendig und wurde als Grund für den schleppenden Ausbau nun identifiziert.

Das Brandenburger Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz beteiligt sich deshalb auch aktiv an der Verbesserung der Löschwasserversorgung im Privatwald. Die Regelungen der Europäischen Union ermöglichen, dass der Landesbetrieb Forst Brandenburg förderfähig ist. In Regionen mit einem hohen Privatwaldanteil wurden Flächen identifiziert, die – nach Rücksprache mit den Feuerwehren – keine ausreichende Löschwasserversorgung haben. Mit 99 Waldbesitzenden, bei denen eine Vorfinanzierung von Brunnen nicht möglich war, wurden Pachtverträge geschlossen, um landesseitig neue Brunnen anzulegen. In Abhängigkeit der verfügbaren Grundwasserleiter werden in den nächsten Wochen die ersten Bohrungen durchgeführt und neue Brunnen eingebaut. Die Löschwasserbrunnen stehen dann für die Wasserversorgung im Rahmen der Waldbrandbekämpfung zur Verfügung.

Für die Pachtungen und die Bohrungen erhält der LFB als Bauherr dieser Brunnen Fördermittel der Europäischen Union.

Aufgrund der im Sommer vorherrschenden niedrigen Grundwasserstände ist es im Einzelfall erforderlich, die Bohrungen bis zu einer Tiefe von 90 Meter anzubringen, um ausreichende Wassermengen fördern zu können. Die Einholung zahlreicher Genehmigungen aus dem Bereich Naturschutz, Wasserrecht und umfassende Vorarbeiten, wie die Schaffung einer Kampfmittelfreiheit, waren erforderlich, um mit dem Projekt zu starten. Die beauftragten Brunnenbohrfirmen werden in den kommenden Wochen, soweit die Waldböden frostfrei sind, die Bohrungen durchführen und die Brunnen einbauen.

Bis zum Beginn der Waldbrandsaison 2025 sollen damit den Feuerwehren weitere 99 Löschwasserbrunnen für den Waldbrandeinsatz zur Verfügung stehen. Auch im neuen Jahr 2025 werden seitens des Landesbetriebes Forst Brandenburg zudem wieder Fördermittel angeboten, so dass die Waldbesitzenden ihrer Verpflichtung zu Unterhaltung der Löschwasserbrunnen nachkommen können.

In 2024 weniger Waldbrände – Vorbereitung auf 2025 läuft an

Im Gegensatz zu den Jahren 2018, 2019, 2020 und 2022 hat es im Kalenderjahr 2024 deutlich weniger Waldbrände gegeben. Der Landesbetrieb Forst Brandenburg hat lediglich 196 Waldbrände mit einer Fläche von 222,8 Hektar Schadfläche registriert. Ende August 2024 sorgte ein Großbrand von 172 Hektar auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Jüterbog-West für einen Großeinsatz der Feuerwehren. Auch die Bundespolizei und die Bundeswehr unterstützten mit Hubschraubern bei der Brandbekämpfung.