Internationaler Tag der biologischen Vielfalt (22. Mai): Nächster Schritt zum Grünen Band als Nationales Naturmonument – Auslegung des Verordnungsentwurfs startet
- Erschienen amPotsdam - Das Grüne Band, die ehemalige innerdeutsche Grenze, soll auch in Brandenburg zum Nationalen Naturmonument werden. Dieser Schutzstatus verbindet Naturschutz und Erinnerungskultur und stärkt die Biodiversität. „Ich freue mich, dass zum Tag der biologischen Vielfalt der Verordnungsentwurf zur Ausweisung eines Nationalen Naturmonuments vorliegt. Ab Dienstag nach Pfingsten startet nun die öffentliche Beteiligung“, sagt Umweltminister Axel Vogel.
Umweltminister Axel Vogel: „Der Internationale Tag der biologischen Vielfalt lenkt den Blick auf den Artenschutz. Die zahlreichen geschützten Flächen entlang des Grünen Bandes erfahren mit dem Schutzstatus des Nationalen Naturmonuments nun eine zusätzliche Aufwertung. Zugleich wird damit die Erinnerungskultur gestärkt: Die ehemalige innerdeutsche Grenze ist zu einem Symbol der Verbindung der brandenburgischen und der niedersächsischen Seite geworden und zu einer grünen und artenreichen Lebenslinie in ganz Deutschland. Grenzzäune und Mauern wurden abgebaut – in der Region des heutigen Grünen Bandes ein wohl unvergesslicher Moment. In deren Schatten hatte sich über die Jahrzehnte der Teilung eine einzigartige Natur entfalten können. Das Erinnern an diese Teilung und das Vermitteln der Geschichte an nachfolgende Generationen wird in der Region weiter hochgehalten und soll durch den Status als Naturmonument gemeinsam mit der Unterstützung des Kulturministeriums auch künftig befördert werden. Mit der nun beginnenden Auslegung ist ein weiterer Schritt in diese Richtung getan.“
Das gemeinsame Ziel ist es, das Grüne Band nachhaltig als einen Erinnerungsort und ein lebendiges Denkmal für die deutsch-deutsche Teilung zu stärken und als länderübergreifenden Biotopverbund zu erhalten und weiter zu entwickeln. Entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze erstreckt sich das Grüne Band mit einer Gesamtlänge von 1.393 Kilometer, das Land Brandenburg hat davon einen Anteil von rund 30 Kilometer im Nordwesten. Es ist in Brandenburg zudem eine wichtige Teilfläche der Natura 2000-Gebiete im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Brandenburg und enthält mit dem Vogelschutzgebiet „Unteres Elbtal“, dem FFH-(Flora-Fauna-Habitat)-Gebiet „Lenzener Elbniederungen“, dem „Landschaftsschutzgebiet Brandenburgische Elbtalaue“ und vier Naturschutzgebieten geschützte Rückzugs- und Lebensräume für viele Arten.
Mit seinen naturnahen Offenland-, Wald- und Gewässerkomplexen sowie einigen gut erhaltenen Feuchtgebieten und Mooren stellt das Grüne Band einen Querschnitt durch die bundesweite Landschaftsvielfalt und Vielgestaltigkeit dar und bietet vielen seltenen und bedrohten Pflanzen und Tieren einen Rückzugsraum und ist in seiner Durchgängigkeit auch ein wichtiger Wanderkorridor. Der Brandenburger Abschnitt zeichnet sich insbesondere durch vielfältige Biotopstrukturen und die Auenlandschaften aus und hat landeskundliche Bedeutung als Erinnerungslandschaft.
Im Zeitraum vom 25. Mai bis einschließlich 25. Juni 2021 werden der Verordnungsentwurf, die Begründung zur Verordnung und die dazugehörigen Karten beim Landkreis Prignitz, Untere Naturschutzbehörde, in Perleberg und im Amt Lenzen-Elbtalaue in Lenzen (Elbe) öffentlich ausgelegt.