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Hochwasserschutz an der Elbe: Umweltminister Vogel leitet Deichbaumaßnahme bei Wentdorf mit Spatenstich ein

- Erschienen am 24.05.2024

Cumlosen - Gemeindeteil Wentdorf – Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel gab heute mit einem Spatenstich das Startsignal zur Sanierung eines 700 Meter langen Deichabschnitt bei Wentdorf. Dem Hochwasser 2013 hielt der Abschnitt stand, allerdings muss der Deich für künftige Hochwasser ertüchtigt, erhöht und verstärkt werden. Rund 3,3 Millionen Euro EU-, Bundes- und Landesmittel sind für die Baumaßnahmen vorgesehen.

Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel:

„Seit 1997 wurden an der Elbe über 99 Prozent der Deiche erhöht und erweitert. Hochwasserschutz ist eine Daueraufgabe. Die ständige Kontrolle der Deiche, ihre Ertüchtigung und Sanierung ist notwendig, um den Schutz vor Hochwassern dauerhaft sicherzustellen. Bei den anstehenden Baumaßnahmen wird zudem der Deich erhöht und zur Abwehr eines 100-jährlichen Hochwassers angepasst. Denn auch wenn wir in Brandenburg in den letzten Jahren eher mit Niedrigwasser zu kämpfen hatten, haben die Überschwemmungen – insbesondere in der Prignitz – Anfang des Jahres gezeigt, dass wir auch weiterhin auf Hochwasserereignisse vorbereitet sein müssen.“

Bei der halbjährlich stattfindenden Deichschau im November 2022 und einer anschließenden Baugrunduntersuchung wurde festgestellt, dass eine grundhafte Sanierung des Deiches auf circa 700 Meter Länge erforderlich ist. Ziel des nun startenden Bauvorhabens ist es, durch die Sanierung und Erhöhung des Deichabschnitts Wentdorf zwischen Deich-Kilometer 23,2 und 23,9 die Hochwassersicherheit auf dem für die Prignitz vorgegebenen Niveau herzustellen. Das bedeutet, eine Ausrichtung der Deichhöhe am aktuell geltenden Bemessungshochwasserstand von 7,99 Meter am Pegel Wittenberge. Hinzu kommen der für die Elbehauptdeiche übliche Freibord von 1 Meter sowie in diesem Fall aufgrund des Baugrundes ein Setzungszuschlag von 0,1 Meter. Die Deiche an der Elbe werden zur Abwehr eines 100-jährliches Hochwasserereignis (HQ100) konstruiert und gebaut. Eine Besonderheit ist in diesem Abschnitt die Kerndichtung des Deiches durch eine gedichtete Stahlspundwand über die gesamte Länge von 700 Metern. Das Vorhaben beinhaltet auch den Neubau eines Deichverteidigungsweges. Die für die Maßnahme anzulegende temporäre Baustraße Richtung Wentdorf wird nach Abschluss der Sanierung wieder zurückgebaut.

Die Bauarbeiten sollen insgesamt ein Jahr dauern. Dafür werden rund 3,3 Millionen Euro in den Bau aus Mitteln des ELER (EU), der GAK (Bund) und des Landes veranschlagt. Insgesamt wurden seit 1997 bereits rund 190 Millionen Euro für die Deiche und Anlagen an der Elbe investiert. Von den 76 Kilometern Elbehauptdeich von Gnevsdorf bis zur Landesgrenze Mecklenburg-Vorpommern, die im Rahmen des Programms Elbdeicherweiterung bearbeitet werden, sind seit 1997 bereits über 99 Prozent der Deichabschnitte mindestens auf den Bemessungshochwasserstand von 7,45 Meter am Pegel Wittenberge erhöht und erweitert worden. Knapp 30 Prozent des Elbehauptdeichs in der Prignitz wird nach Abschluss der Maßnahme bei Wentdorf auf die aktuelle Bemessungshöhe von 7,99 Meter am Pegel Wittenberge ausgebaut sein.

Die Planung, Vermessung und Baugrunduntersuchung für die anstehenden Bauarbeiten führte die PROWA Neuruppin durch. Für die Bauleistung beauftragte das Landesamt für Umwelt die Umwelttechnik & Wasserbau Spezialtiefbau GmbH.