Breite Plattform für den Waldumbau – Waldkonferenz diskutiert aktuelle Herausforderungen im Forst
- Erschienen amGroß Kreutz – Auf der Brandenburger Waldkonferenz 2020 beschäftigen sich Waldbesitzer, Jäger, Wissenschaftler, Naturschützer und Forstverwaltung in Vorträgen und Workshops mit Lösungsansätzen, wie der Wald in Brandenburg klimastabil gemacht werden kann. Brandenburg gehört zu den Bundesländern, die am härtesten von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Die schwindende Verfügbarkeit von Wasser ist die wahrscheinlich folgenschwerste Änderung der absehbaren Klimaveränderungen. Besonders sichtbar wird das in den Brandenburger Wäldern.
Mit der Brandenburger Waldkonferenz setzt das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz einen Landtagsbeschluss aus dem Dezember 2019 um, in dem die Landesregierung aufgefordert, wird im Rahmen eines Waldgipfels gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren Strategien für einen klimastabilen und zukunftsfähigen Wald zu erarbeiten.
Ziel der Waldkonferenz ist es, Ideen und Anregungen von den unterschiedlichen Akteuren zu bekommen, um die zentrale Bedeutung des Waldes für Klimaschutz und Biodiversität, als Wasser- und CO2 –Speicher, als Sauerstoffspender, Wirtschaftsraum und Erholungsort zu bewahren und den Zustand des Waldes nachhaltig zu verbessern.
Forstminister Axel Vogel: „Bei der Anpassung der Wälder an die Folgen des Klimawandels und der Wiederaufforstung von geschädigten Wäldern kommt dem Waldumbau eine besondere Bedeutung zu. Der Landesbetrieb Forst arbeitet auf den landeseigenen Waldflächen an der Wiederbewaldung von durch Sturm, Dürre und Käferfraß geschädigten Flächen. Aber angewiesen sind wir vor allem auf die fast 100.000 privaten Waldbesitzer in Brandenburg. Ihnen gehört der Großteil der Brandenburger Wälder. Hier gilt es, die Waldbesitzer mit Rat und Anleitung zu motivieren den Waldumbau in ihren Wäldern voranzutreiben und „fit“ für die Zukunft zu machen. Bei dieser schwierigen Aufgabe werden wir sie unterstützen. Die Waldkonferenz soll dazu beitragen.“
Im Rahmen des Europäischen Fonds zur Entwicklung des Ländlichen Raumes (ELER) unterstützt das Land bereits Beratungsleistungen für private Waldeigentümer mit einem Fördersatz von bis zu 100 Prozent. Eine Erstinformation bietet die Brandenburger ELER-Onlineplattform.
Ein Thema, das sowohl den Landesforstbetrieb und die privaten Waldbesitzer umtreibt, sind die Fraßschäden, die aufgrund der sich häufenden Dürresommer immer mehr auftreten. Besonders anfällig sind dabei Kiefernmonokulturen. Wie die geschädigten Flächen für den Waldumbau zu einem auch im Hinblick auf Fraßschäden stabilen Wald genutzt werden können, soll auf der Waldkonferenz thematisiert werden.
Zur Anpassung der Wälder an die Folgen der Klimakrise durch den Waldumbau gehört auch der Schutz der Wälder vor Waldbränden. Auch hierbei bietet das Land Beratungsleistungen und Fördermöglichkeiten, beispielsweise für die Errichtung von Löschwasserbrunnen. Wie Waldbrandvorsorge und -bekämpfung besser gelingen kann, wird in einem der fünf Workshops der Konferenz diskutiert.
Um den Waldumbau voranzubringen ist eine verträgliche Wilddichte zudem unabdingbar. Ein effektives Jagdgesetz leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Die Novellierung ist in dieser Legislaturperiode bereits unter Beteiligung der Verbände in Angriff genommen. Darüber hinaus bedarf es der Hilfe der Jägerinnen und Jäger Brandenburgs, um überhöhte Wildbestände zu regulieren und somit der Naturverjüngung und den heranwachsenden Bäumen eine Chance zu geben. Deshalb sind Jäger und Jägerinnen für das Ministerium ebenso wichtige Ansprechpartner, wenn es um den Waldumbau geht.
Forstminister Axel Vogel: „Ich erhoffe mir von der Waldkonferenz neue Impulse für den Waldumbau – sowohl für uns als Landesregierung als auch für die vielen Akteure, die dabei mithelfen, dass Brandenburg auch künftig ein Waldland bleibt.
Es braucht bei dieser großen Aufgabe Wissenstransfer, Know-how und Engagement und mit der Waldkonferenz wollen wir dafür eine breite Plattform bieten.“
Zu den coronabedingt begrenzten Zahl der 60 vor Ort anwesenden Teilnehmenden nehmen über 150 Nutzerinnen an der Waldkonferenz (außer Workshops) per Internet-Livestream teil.