Erfolgreiche Bilanz: Brandenburg auf der Grünen Woche 2025 – „Familientreffen" und neue Kontakte
- Erschienen amBerlin – Die 31. Brandenburg-Halle auf der Grünen Woche hat auch in diesem Jahr ihren Ruf als Schaufenster der heimischen Agrar- und Ernährungswirtschaft und Netzwerktreffen der Branche bestätigt. Zum Abschluss der Leitmesse für Verbraucherinformation der internationalen Agrar- und Ernährungswirtschaft berichten viele der Brandenburger Aussteller von guten Gesprächen mit Messebesuchern und auch mit Fachkolleginnen und -kollegen aus der Lebensmittelwirtschaft und dem Handel. Dementsprechend rechnen viele der unter dem Dach der Messehalle 21a versammelten Unternehmen mit einem guten bis sehr guten Nachmessegeschäft beziehungsweise Nachmessekontakten.
„Ich bin überzeugt, dass wir mit den Angeboten in unserer Brandenburg-Halle einen guten Erfolg landen konnten. Das gilt sowohl für die guten Kontakte, die die ausstellenden Unternehmen zu den Verbrauchern knüpfen konnten als auch für die Vernetzung der Aussteller untereinander“, resümiert Brandenburgs Ministerin für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Hanka Mittelstädt.
Die Brandenburg-Halle ist ein Projekt des brandenburgischen Agrarministeriums, das im Auftrag des Landes die Halle für die Zeit der Grünen Woche von der Messe Berlin GmbH mietet.
Insgesamt liegt der Fokus der Grünen Woche auf Verbraucherinformation. Die Sichtbarkeit als Unternehmen, die Präsentation ihrer Produkte sowie der direkte Kontakt mit Verbraucherinnen und Verbrauchern ist deshalb für die meisten Unternehmen der Grund, sich an der Länderhalle Brandenburg zu beteiligen. So erfüllte auch in diesem Jahr die Messe ihre Rolle als Testmarkt. Beispielsweise waren die handgemachten Safran-Seifen, die Matthias Trentzsch von Seenland-Safran aus Hermsdorf mitgebracht hat, schnell ausverkauft. Seine Safranprodukte haben gute Chancen, in der Gourmetabteilung eines Berliner Kaufhauses gelistet zu werden. Exotisches bietet auch das Startup Coffee Annan an, nämlich Kaffeebohnen ihrer afrikanischen Partner. Der Brandenburg-Bezug dieses Projekts der Entwicklungszusammenarbeit ergibt sich aus dem Unternehmenslager bei Berlin und natürlich hofft das junge Team auch auf Interessenten aus der Hauptstadtregion für bereits in Afrika gerösteten Kaffee.
Große Mehrheit 2026 wieder dabei
Eine Kurzumfrage unter den Ausstellern hat ergeben, dass 91 Prozent 2026 erneut in der Brandenburg-Halle ausstellen möchten. Dies verdeutlicht den Stellenwert der Halle für die Unternehmen, den konkret 82 Prozent mit sehr hoch bewerteten. Eine aktuelle Einschätzung des Messegeschäfts zeigt, dass sich die Teilnahme vor allem positiv auf den Ausbau des Netzwerks sowie das Finden neuer Kundinnen und Kunden auswirkt. Dies deckt sich auch mit den Erwartungen zum Nachmessegeschäft. 73 Prozent rechnen in den nächsten Wochen und Monaten mit einer Zunahme im Abverkauf.
Brandenburg-Halle stärkt Sichtbarkeit
Gerade für klein- und mittelständische Unternehmen mit besonderen beziehungsweise Nischenprodukten erweist sich die Brandenburg-Halle als guter Rahmen, um sichtbar zu werden: Havelicious ist ein Familienunternehmen aus Falkensee und bietet Bio Bourbon Vanille-Produkte an. Seit Beginn der Messe steigen die Zugriffe und Bestellungen. Mit „HeulNichtRum“ ist ein handwerklicher Spirituosenhersteller aus Potsdam in den derzeit hart umkämpften Markt für Gin eingestiegen. klubHonig, ebenfalls aus Potsdam, ist mit einer einfachen, aber längst überfälligen Idee in der Brandenburg-Halle auf Partnersuche gegangen. Willi Meyer und Max Wedel übernehmen für ältere Bienenhalter die Vermarktung von deren Honigen, nachdem sie festgestellt hatten, dass manche Imker zwar Bienen halten, aber Schwierigkeiten mit dessen weiterer Verarbeitung und Platzierung auf Märkten und in Ladenregalen haben.
Sowohl bei den vom Verband pro agro organisierten Gastronomie- und Handelsrundgängen als auch bei Einzelbesuchen von Handelsvertretern werden sich in den kommenden Wochen weitere Gespräche ergeben, die zu Listungen führen sollen. Als Tradition entwickelt sich auch der Unternehmerstammtisch am Brandenburg-Tag der Messe, zu dem ebenfalls vom Verband pro agro eingeladen wird und an dem sich neben den vor Ort ausstellenden Unternehmerinnen und Unternehmern noch weitere Führungskräfte der brandenburgischen Ernährungswirtschaft beteiligen. Zu jeweils eigenen Runde trafen sich das Fleischerhandwerk aus Berlin und Brandenburg sowie die Tierzuchtverbände mit Agrarstaatssekretär Gregor Beyer.
Produkte und Tourismus profitieren voneinander
Mit dem Wegfall der Internationalen Tourismusbörse Berlin nutzen nunmehr touristische Anbieter aus der Mark gezielt die Grüne Woche, um auf sich aufmerksam zu machen. Weil Kunden, die sich gezielt für regionale Lebensmittel interessieren, oft auch Interesse für die Regionen zeigen, aus denen diese Produkte stammen, setzten einige der Aussteller auf diese Kombination. Das Elbe Resort Alte Ölmühle war erstmals mit einem großen Regionalprodukte-Stand dabei, der einige der Prignitzer Spezialitäten im Angebot hatte, die auf der Speisekarte der Hallengastronomie der Wittenberger stehen. Zudem nutzten die Prignitzer an ihrem Landkreisstand gleich neben dem Stand des Landesmarketings Brandenburg die Chance, bereits jetzt für den Besuch des Brandenburg-Tags vom 12. bis 14. September in Perleberg zu werben. Dort wird es auch ein Wiedersehen mit den Prignitzer Akteuren der Grünen Woche geben.
Auch für Melanie Kossatz, Geschäftsführerin des Spreewaldvereins e.V. und damit Vertreterin von Brandenburgs überregional bekanntester Reiseregion, ist die Präsentation von Spreewaldprodukten und Spreewaldtourismus alljährlich im Januar fest eingeplant, um neue Kontakte zu knüpfen und Gäste zu werben.
Der Spreewaldverein ist auch Träger der regionalen LEADER-Region. LEADER steht für das EU-Programm „Verbindungen zwischen Aktionen zur ländlichen Entwicklung“. Brandenburgweit arbeiten 14 LEADER-Regionen, die sich zum zweiten Mal gemeinsam in der Halle vorstellten und sich in diesem Jahr besonderer internationaler Aufmerksamkeit erfreuten. Delegationen aus den USA und Japan fragten hier an, um sich speziell über die Arbeit dieser Bürgernetzwerke zu informieren.
Vorschau auf Landesfeste
Traditionell gab die Grüne Woche in der Brandenburg-Halle am Brandenburg-Tag eine Vorschau auf bevorstehende Landesfeste. So wurde der Staffelstab für das diesjährige Dorf- und Erntefest von Drachhausen (Landkreis Spree-Neiße) an Altranft (Landkreis Märkisch Oderland) übergeben. Hier wird das Landesfest am 20. September zum 20. Mal gefeiert. Und die Eröffnung der diesjährigen Landpartie wird am 14. Juni 2025 auf dem Gut Schmerwitz im Hohen Fläming stattfinden. Das 1.500 Hektar große Gut Schmerwitz gilt als Demonstrationsbetrieb für ökologischen Landbau und ist ein anerkannter Ausbildungs- sowie Praktikumsbetrieb für die nachhaltige Landwirtschaft
Die Oder verbindet
Auf der Grünen Woche kam es zu Begegnungen zwischen Ministerin Hanka Mittelstädt und Vertretern der westpolnischen Wojewodschaften und Niederschlesien.
Das Brandenburger Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz bündelt als einziges Ressort der Landesregierung seine Kooperationsprojekte mit den westpolnischen Wojewodschaften und Niederschlesien in einer Verwaltungskooperation, die verlängert werden soll. Konkret geht es dabei um Informationsbesuche, Messebeteiligungen, den Austausch deutscher und polnischer Fachleute sowie grenzüberschreitende Projekte. Ziel ist die Etablierung deutsch-polnischer Netzwerke in den Politikfeldern, die das Ministerium vertritt. „Wir werden unsere Zusammenarbeit mit den polnischen Partnern vertiefen und die Informationskanäle ausbauen“, kündigte Ministerin Mittelstädt an. Die Oder sei kein trennender, sondern ein verbindender Fluss
Agrarquiz für Kinder: Berlin schlägt knapp Brandenburg
Mit Messebeginn fluteten Berliner und Brandenburger Kinder am Donnerstag, dem 23. Januar den Zuschauerbereich vor der Bühne in der Brandenburg-Halle 21a. Auf Initiative des information medien agrar e.V. (i.m.a) startete hier der Wissensquiz „Markt & Metropole“, den die Berliner nur knapp – mit einem Punkt Vorsprung – für sich gewannen. Gefragt war das Wissen der Mädchen und Jungen zu Themen der Landwirtschaft und Ernährung. Die Kinder der dritten und vierten Klasse allgemeinbildender Schulen hatten sich im Unterricht vorbereitet und sogar in ihrer Freizeit für den Wettbewerb gelernt. Die Fragen, die i.m.a-Pressesprecher und Moderator Bernd Schwintowski den Kindern stellte, waren dem Alter der Zielgruppe und den Lehrplänen der Schulen angepasst. Mal wurde nach dem Getreide gefragt, das am häufigsten für die Brotproduktion verwendet wird (Weizen), dann sollte geschätzt werden, ob eine Kuh am Tag 16, 28 oder 35 Liter Milch gibt (28) oder wie viele Eier eine Henne im Jahr legt (zirka 320). Resümee des Veranstalters:
„Das Fazit, nicht nur vieler Lehrkräfte, sondern auch von Ausstellern und Besuchern: So viel Begeisterung für Themen der Landwirtschaft gab es in diesen Tagen noch nicht auf der Grünen Woche.“
Auf Wiedersehen zum Hundertjährigen
Die Kulissen der Brandenburg-Halle 21a werden nun wieder für ein Jahr eingelagert, ehe sie, bereits Ende dieses Jahres wieder herausgeholt und für die Grüne Woche 2026 aufgebaut werden. Brandenburg wird dann zum 32. Mal mit einer eigenen Halle dabei sein. Die Grüne Woche aber wird dann 100. Seit ihrer Gründung im Jahr 1926 sie sich zu einem internationalen Ereignis entwickelt, das Aussteller und Besucher aus aller Welt anzieht. Inzwischen öffnet sich die Messe auch Themen wie der Bewahrung alter Sorten und alter Nutztierrassen, Entwicklungszusammenarbeit, Umwelt und Klimaschutz, Wellness und Gesundheit. Die nächste Grüne Woche öffnet vom 16. bis 25. Januar 2026 ihre Tore.
„Ich freue mich auf die Grüne Woche 2026 und hoffe, dass sie nicht, wie in diesem Jahr, von einem katastrophalen Ereignis wie dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche überschattet wird“,
so Ministerin Hanka Mittelstädt.