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Wichtiger Baustein im Bibermanagement: Schulung von 28 Sachkundigen zur Durchführung der Biberverordnung

- Erschienen am 24.04.2024

Potsdam / Luckau – Der Aufbau eines landesweiten Netzes von ehrenamtlichen Biberberaterinnen und -beratern und die Ausbildung von geschultem Fachpersonal ist ein wichtiger Baustein im Bibermanagement Brandenburg. In der jüngst durchgeführten ersten dreitägigen Biberschulung in diesem Jahr haben 28 Teilnehmende den Sachkundenachweis am Ende der Schulung erhalten. Damit sind sie zur Durchführung von Maßnahmen nach der Brandenburgischen Biberverordnung befähigt.

Nachdem der Biber (castor fiber) auch in Brandenburg nahezu ausgerottet war, ist es ihm dank des Schutzstatus gelungen, sich fast flächendeckend wieder in Brandenburg anzusiedeln. Die Wiederansiedlung der Biber führt jedoch auch immer wieder zu Konflikten mit Landnutzerinnen und Landnutzern. Problematisch sind auch Eingrabungen unter Dämmen und Deichen. Deshalb wurde im Februar 2015 das Bibermanagement in Brandenburg etabliert. Die Basis dafür bildet das 7-Punkte-Programmm, welches den Umgang mit der streng geschützten Art Biber in Brandenburg regeln und auch den Hochwasserschutz gewährleisten soll. Die ehrenamtlichen Biberbeauftragten und geschultes Fachpersonal – unter anderem aus Wasser- und Bodenverbänden, Naturschutzeinrichtungen, den unteren Naturschutz- und Wasserbehörden, dem Landesbetrieb Straßenwesen und oder auch Teichwirtschaften – sind hier ein wichtiger Baustein. Die Sachkunde wird im Rahmen einer Schulung erworben, welche durch das Umweltministerium angeboten wird. Sie findet aufgrund der hohen Nachfrage inzwischen zweimal jährlich statt.

In der ersten Biberschulung in diesem Jahr im Natur- und Erlebniszentrum Wanninchen in Luckau haben sich 28 Teilnehmende drei Tage lang intensiv mit dem Thema Biber beschäftigt. Unter anderem ging es um die Lebensweise des Bibers und um die Vorteile, die er als Landschaftsgestalter für uns und die Umwelt mit sich bringt, indem er neue Lebensräume schafft und für Wasserrückhalt sorgt. Den Schwerpunkt bildete das Bibermanagement in Brandenburg mit den rechtlichen Rahmenbedingungen, der Biberverordnung und den möglichen Präventionsmaßnahmen. Einblicke in die Praxis gab es zudem bei einer Exkursion. Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung sind die Teilnehmenden dazu befähigt, nach Biberverordnung zu handeln, das lokale Bibermanagement zu unterstützen und zu vollziehen.

Einige der Teilnehmenden waren in ihrer Funktion als ehrenamtliche Biberberater dabei. Die Ehrenamtlichen sind bei den unteren Naturschutzbehörden der Landkreise angegliedert und unterstützen bei Konfliktfällen vor Ort. Sie beraten zu möglichen Präventionsmaßnahmen oder zu deren Finanzierung und tragen so zur Akzeptanzschaffung bei.

Insgesamt wurden seit 2020 156 Personen geschult.

Die nächste Schulung findet im November 2024 in der Uckermark statt. Der genaue Termin kann bei der Biberbeauftragten des Landes Brandenburg erfragt werden.

 

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