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Witajśo: Minister Vogel und Partner laden zum Dorf- und Erntefest des Landes am 14.9. nach Drachhausen/ Hochoza in Spree-Neiße

- Erschienen am 05.09.2024

Potsdam/Peitz – Die Gemeinde Drachhausen/Hochoza im wendischen Siedlungsgebiet ist am Samstag, 14. September 2024, Gastgeberin des 19. Brandenburger Dorf- und Erntefestes. Unter dem Motto „LAND. TRADITION. LEBEN“ verwandelt sich das beschauliche Dorf im Amt Peitz in eine lebendige Festmeile, auf der sich die Vielfältigkeit der ländlichen Regionen als Lebens-, Erholungs- und Arbeitsort mit einer lebendigen dörflichen Gemeinschaft und gepflegten Traditionen präsentiert. Die Höhepunkte des Brandenburger Landesfestes bilden der Festumzug, der Erntekronenwettbewerb des Landfrauenverbands sowie die Krönung der diesjährigen Erntehoheit.    

Neben einem Regionalmarkt mit Produkten und Erzeugnissen aus der Region, Tanzaufführungen, traditionellen Bräuchen und Live-Musik gibt es Angebote für die jungen Gäste wie eine Strohpyramide. Die Gemeinde verbindet das Dorf- und Erntefest zudem mit ihren Feierlichkeiten zum 520. Bestehen, die von Freitag bis Sonntag stattfinden.

Brandenburg Agrarminister Axel Vogel:

„Das Brandenburger Dorf- und Erntefest stellt bereits seit 20 Jahren eine Symbiose her zwischen Dörfern mit einem aktiven Gemeindeleben und der Tradition der Erntefeste in unseren landwirtschaftlich geprägten Regionen. Es ist längst zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender in Brandenburg geworden und lockt zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. So wird es auch in diesem Jahr in Drachhausen/Hochoza sein. Die Gemeinde pflegt mit Liebe und Engagement die sorbisch/wendische Kultur und Sprache, das Brauchtum und die jahreszeitlichen Traditionen – das spiegelt sich auch im diesjährigen Programm wider. Dabei dürfen der Festumzug, der Regionalmarkt und der Erntekronenwettbewerb nicht fehlen. Ich bin auch gespannt, wer in diesem Jahr Krone und Schärpe anlegen wird – im Bewerbungsaufruf des Bauernverbands zur diesjährigen Erntehoheit spielt das Geschlecht keine Rolle.“

Die Attraktivität der Dörfer und damit auch die Lebensqualität werden stark vom bürgerschaftlichen Engagement, von Eigeninitiativen und vom Vereinsleben bestimmt. Gleichzeitig wird der Anteil der nicht mehr mit der Landwirtschaft vertrauten Bevölkerung immer größer.

Agrarminister Axel Vogel:

„Die Landwirtschaft ist das prägende Element der ländlichen Räume und trägt dazu bei, die Dörfer lebenswert zu erhalten. Zugleich stehen die Landwirtinnen und Landwirte auch in diesem Jahr nicht nur wegen der in weiten Teilen unterdurchschnittlichen Ernte – im Obstanbau gar komplette Ernteausfälle – vor großen Herausforderungen. Zwar konnte die Landwirtschaft in den letzten Jahren wieder mehr Einnahmen generieren, aber dadurch konnten die von Corona-Krise und steigenden Energiepreise geprägten Vorjahre nicht ausgeglichen werden. Wir haben deshalb eine Förderung mit Frosthilfen für Obst anbauende Betriebe aufgelegt, die in Kürze an den Start geht. Um die Vermarktung heimischer Lebensmittel, die regionale Wertschöpfung und die Brandenburger Betriebe und Unternehmen der Land- und Lebensmittelwirtschaft zu unterstützen, hat mein Haus in diesem Jahr im Rahmen des Agrarmarketings die Kampagne „Deine Wahl ist regional" gestartet und eine halbe Million Euro bereitgestellt.“

Christoph Plass, Vizepräsident des Landesbauernverbandes:

„Für uns Landwirte setzt das Landeserntefest einen vorläufigen Abschluss eines aufreibenden Jahres. Wir nutzten den Winter, um gegen gravierende Einschnitte für unsere standorttreue Landwirtschaft zu protestieren, die die höchsten Produktionsstandards der Welt umsetzt. Im Frühling und im Sommer fuhren wir zurück auf unsere Felder, um unsere landwirtschaftlichen Unternehmen weiterzuentwickeln und die Ernte einzufahren. Die Bilanz von beidem lässt uns an vielen Stellen ernüchtert zurück. Wir feiern unsere Ernte also mit gemischten Gefühlen: Zum einen mit Dankbarkeit gegenüber der Natur, unseren Mitarbeitern und unseren Abnehmern. Auch gegenüber der Landesregierung, die uns im letzten halben Jahr Signale sendete, dass ihnen ein zukunftsfähiger Agrarstandort wichtig ist. Zum anderen mit einer soliden Erwartungshaltung gegenüber der zukünftigen Agrarpolitik in Deutschland und in Europa. Sobald die Felder für den Winter vorbereitet sind, bereiten auch wir uns vor, um diesen Diskurs mit klarer Stimme weiterhin mitzugestalten. Wir laden die Besucherinnen und Besucher herzlich dazu ein, darüber am Stand des Landesbauernverbandes mit uns ins Gespräch zu kommen."

Ulrike Fechner, Geschäftsführerin des Landfrauenverbandes Brandenburg e.V. zum Erntekronenwettbewerb:

„Im Rahmen des Wettbewerbes haben wir des Öfteren gehört `Wir binden ja auch eine Krone, aber wir wollen lieber nicht teilnehmen. Gegen diese Kunstwerke haben wir doch keine Chance. Das hat uns nachdenklich und auch ein bisschen traurig gemacht. Denn für uns ist jede Erntekrone ein Kunstwerk – liebevoll gefertigt in vielen Stunden Freizeit. Wir organisieren diesen Erntekronenwettbewerb, um an ein wunderschönes Brauchtum an Erntedank zu erinnern: Die Erntekronen als Spiegel der Ernte. Wir freuen uns daher über jede Erntekrone. Und da die normalgroßen Erntekronen bis zu 80 Kilogramm wiegen und der Transport nicht ohne ist, rufen wir seit vielen Jahren dazu auf, auch mit kleineren Kronen beim Wettbewerb anzutreten. Für uns zählt allein der olympische Gedanke: Mitmachen ist alles. Und die meisten Gruppen, die regelmäßig teilnehmen, halten es genauso. Ich bin schon sehr neugierig auf die diesjährigen Erntekronen und hoffe, dass auch eine für die Region typische Laubkrone dabei sein wird.“

Dorothee Berger, zweite stellvertretende Vorsitzende des Agrarmarketingverbands pro agro e.V.:

„Mit dem Brandenburger Dorf- und Erntefest möchten wir auch in diesem Jahr auf die Bedeutung des ländlichen Raumes als Unternehmensstandort für unser Land hinweisen. Neben dem traditionellen, eher beschwingt-fröhlichen Elementen eines solchen Festes geht es auch hier darum, dass sich die unternehmerischen Protagonisten des ländlichen Raumes den Verbrauchern präsentieren, selbst und über ihre Verbände mit den Brandenburgern und Berlinern ins Gespräch kommen, ihre Bedeutung als Arbeitgeber, Steuerzahler und Versorger klar herausstellen, aber auch auf Probleme, Nöte und Zwänge hinweisen. Nicht nur mit dem Wahlkreuz eine Woche nach dem Brandenburger Dorf- und Erntefest wird Politik ‚gesteuert‘, bestimmt man die Zukunft seiner Region; auch die Zusammensetzung des eigenen Warenkorbs für die alltägliche Lebensmittelversorgung hat ein enormes Gewicht für die Entwicklung des Wirtschaftens und Lebens im ländlichen Raum. Mit einer bewussten Entscheidung für regionale Produkte und einer immer wieder derart formulierten Nachfrage können wir als Verbraucher übers gesamte Jahr Wirtschafts- und Entwicklungspolitik für die Region in die eigene Hand nehmen, Bedarf anzeigen und Fakten schaffen! Dies ins Bewusstsein zu rufen, sehen wir auch als gemeinsame Aufgabe eines solchen Landesfestes.“

Ronny Henke, Bürgermeister der Gemeinde Drachhausen/Hochoza:

„Es erfüllt mich mit großem Stolz zu sehen, wie unser kleines Dorf mit so viel Herz und Gemeinschaftsgeist ein Fest auf die Beine stellt, das weit über unsere Grenzen hinausstrahlt. Es zeigt, was wir gemeinsam erreichen können, wenn jeder seinen Teil beiträgt – genau das macht unser Dorf so besonders."

Die Gemeinde Drachhausen/Hochoza hat etwa 750 Einwohnerinnen und Einwohner und gehört zum Amt Peitz im Landkreis Spree/Neiße sowie zum historischen Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden. Ausgewählt als Gastgeberin für das Brandenburger Dorf- und Erntefest 2024 wurde die Gemeinde im November 2023 von einer Auswahlkommission aus Vertreterinnen und Vertretern des Agrarressorts, pro agro e.V., dem Landesbauernverband und dem Landfrauenverband.

Alle Infos zum Programm, zur Anreise, zum Dorfplan und vieles mehr findet man auf der Website des Erntefestes Drachhausen.

Programm – Höhepunkte am 14. September:

Nach der Eröffnung des Regional- und Heimatmarktes durch Bürgermeister Ronny Henke (9:30 Uhr) und einem zweisprachigen Festgottesdienst unter der Leitung von Bischof Dr. Christian Stäblein, Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (10:00 Uhr) finden 11.30 Uhr die offizielle Eröffnung des 19. Brandenburger Dorf- und Erntefest durch Ministerpräsident und Schirmherr Dietmar Woidke sowie Gesprächsrunden auf der Bühne statt – mit Minister Axel Vogel, Landesbauernpräsident Henrik Wendorff, pro-agro-Vorsitzender Hanka Mittelstädt und Landfrauenverbandsvorsitzender Antje Schulze. Danach stellen sich die Kandidierenden für das Amt der diesjährigen Erntehoheit vor. Ab 13 Uhr startet der Festumzug durch das Dorf. Nach einem bunten Bühnenprogramm mit Musik, Tanz und alten Bräuchen werden am Nachmittag die neue Brandenburger Erntehoheit gekürt und die Siegerinnen und Sieger des Erntekronenwettbewerbs ausgezeichnet (15:30 bis 16:30 Uhr).

Erntekronenwettbewerb und Krönung der Erntehoheit

Alljährlich wetteifern Bewerber aus Brandenburg mit ihren Erntekronen um Plätze und um den Titel „Publikumsliebling“ im Wettbewerb des Landfrauenverbandes. Aktuell wurden dafür 19 Erntekronen gemeldet. Auch 2024 werden die Landfrauen ihre Siegerkronen der Landtagspräsidentin, dem Ministerpräsidenten und dem Landwirtschaftsminister überreichen, um an das Wirken der Landfrauen für das gesellschaftliche Leben im ländlichen Raum und an die Leistungen der Landwirte für die gesunde Ernährung der Bevölkerung und die Erhaltung der Kulturlandschaft zu erinnern. Der Landesbauernverband krönt zudem traditionell die Brandenburger Erntehoheit, welche ein Jahr den Berufsstand landes- und bundesweit präsentiert. In diesem Jahr können sich laut Bauernverbandsaufruf nicht ausschließlich Frauen, sondern alle Personen bewerben und haben eine Chance auf das ehrenvolle Amt.

Dorf- und Erntefest

Bereits jetzt läuft das Auswahlverfahren für das Dorf- und Erntefest 2025. Die Vergabe des Brandenburger Dorf- und Erntefests wird durch eine Jury aus Vertretern des Landesbauernverbands, des Brandenburger Landfrauenverbands, des Verbands pro agro sowie aus dem Agrar- und Umweltministerium empfohlen. Das Agrar- und Umweltministerium unterstützt das Dorf- und Erntefest mit rund 50.000 Euro.

Das Brandenburger Dorf- und Erntefest wurde 2004 erstmals auf Initiative des Agrar- und Umweltministeriums ausgerichtet. Die Schirmherrschaft nimmt jeweils der Ministerpräsident wahr. 1994 gab es den ersten Erntekronenwettbewerb in Neuseddin. Bevor das erste Brandenburger Dorf- und Erntefest 2004 in Neuzelle (LOS) stattfand, wurden seit 1995 das Landeserntefest sowie das Dorffest gefeiert.