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Bauarbeiten für verbesserten Hochwasserschutz in Frankfurt (Oder) sind in vollem Gange

- Erschienen am 10.03.2023

Frankfurt (Oder) – Seit Juli 2022 wird am Hochwasserschutz nördlich der Stadtbrücke gebaut. Nun ist bereits ein Viertel der Bauleistung erbracht. Neben dem verbesserten Hochwasserschutz sollen mit der neu gestalteten Uferpromenade und Römertreppe urbane Räume direkt am Wasser entstehen. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis in den Winter 2024/2025 andauern.

Das Land Brandenburg verbessert in Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt (Oder) den Hochwasserschutz nördlich der Stadtbrücke und gestaltet die Uferpromenade neu. Das Projekt sieht auf 370 Metern Länge den Neubau der Uferwand als verkleidete Bohrpfahlwand vor, der sowohl konstruktiv als auch gestalterisch in die neue Uferpromenade eingebunden ist. Ein Ersatzneubau war notwendig geworden, nachdem 2019 starke Korrosionserscheinungen an der alten Spundwand festgestellt wurden.

In der ersten Bauphase wurde bis Ende November 2022 eine 370 Meter lange temporäre Spundwand errichtet, in deren Schutz die neue Hochwasserschutzanlage und Uferpromenade entstehen wird. Dahinter begann im November der Abbruch der alten Betonmauer, der inzwischen weitgehend abgeschlossen ist. Momentan wird die etwa 50 Jahre alte Spundwand gezogen. Dabei haben sich die fortgeschrittenen Korrosionsschäden bestätigt.

Parallel dazu wird seit Anfang Januar 2023 die Bohrpfahlwand mit Rückverankerung hergestellt. Die längsten Betonpfähle reichen bis in eine Tiefe von 14 Meter unter der Bohrebene. Nach aktuellem Ablaufplan wird diese Bauphase noch bis in den Sommer andauern. Dann wird der Teil der Baumaßnahme, der mit den größten Massentransporten und besonders großem Baugerät verbunden ist, abgeschlossen sein.

Die Bauausführung wird umfassend hinsichtlich Erschütterungen, die zu Schäden an der umliegenden Bausubstanz führen können, überwacht und dokumentiert. Derzeit werden in Baudenkmalen und Gebäuden, die unmittelbar an das Baufeld grenzen, mit 20 Geräten permanent Messungen durchgeführt. In Nähe des Baudenkmals Ziegelstraße 19a wurde die Abbruchtechnologie geändert, um die für Baudenkmale geltenden, niedrigeren Richtwerte einzuhalten.

Wenn alles nach Plan läuft, soll ab Oktober 2023 die Betonvorsatzschale eingebaut werden, die später die äußere Hülle der Hochwasserschutzanlage bildet. Im Bereich zwischen Konzerthalle und Stadtbrücke wird der vorhandene Betonholm oberflächlich saniert.

Im Anschluss wird die Uferpromenade gestaltet. Anstelle des Kopfsteinpflasters wird für die Bewegungsflächen für Radfahrer und Fußgänger ein ebenes Betonpflaster verwendet. Die Römertreppe wird insgesamt vergrößert und bekommt durch Sitzmöglichkeiten mehr Aufenthaltsqualität und Raum für Veranstaltungen und Konzerte. An vier signifikanten Stellen der Uferpromenade werden als Gestaltungselemente Plattformen – sogenannte Viewpoints – aufgestellt, die das Erleben des Flussraums und einen weiten Blick über die Oder ermöglichen. Für die Bäume und Pflanzflächen, die der Baustelle weichen mussten, wird es Ersatzpflanzungen entlang der Uferpromenade geben.

Hauptauftragnehmer für die bauliche Umsetzung ist die Sächsische Bau GmbH aus Dresden, der nach einem EU-weiten Vergabeverfahren im Juni 2022 der Zuschlag erteilt wurde. Mit der Planung und Bauüberwachung ist das Ingenieurbüro Dr. Heinrich Ingenieure GmbH mit Hauptsitz in Freiberg beauftragt. Über 22 Millionen Euro werden vom Land Brandenburg und aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in den Hochwasserschutz für Frankfurt (Oder) investiert.