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Steuerungsgruppe Aktionsplan Spreewald zieht erste Bilanz – kurzfristige Maßnahmen zeigen bereits Wirkung

- Erschienen am 15.10.2020

Potsdam/Lübbenau – Die Steuerungsgruppe Aktionsplan Spreewald hat in der vergangenen Woche eine erste, sehr positive Bilanz der Umsetzung des Maßnahmeprogramms aus dem Aktionsplan gezogen. Die Entschlammung von Spreewaldfließen und die Sanierung von wichtigen Wehren und Schleusen im Spreewald wurden planmäßig fortgeführt. Die wieder in Landschaftspflege genommene Landwirtschaftsfläche konnte mehr als verdoppelt werden. Künftig sollen auch Maßnahmen zum Schutz des Schwarzstorchs verstärkt werden.

Für den Aktionsplan Spreewald wurden im Jahr 2019, gemeinsam mit den regionalen Akteuren, konkrete Maßnahmen definiert, um Verbesserungen in den folgenden Handlungsfeldern herbeizuführen:

  • Gewässerunterhaltung und –bewirtschaftung
  • Hochwasserschutz
  • Steuerung der Abflussmengen und wasserwirtschaftliche Anlagen
  • Land-, Forst-und Fischereiwirtschaft
  • Tourismus, insbesondere Kahnfährtourismus und übriger Wassertourismus
  • Landschaftspflege

Dabei wurden drei Umsetzungsphasen definiert: kurzfristig (2019 bis 2020), mittelfristig (von 2021 bis 2025) und langfristig (ab 2026).

Die Umsetzung der kurzfristigen Maßnahmen begann unmittelbar. Deren Erfolge sind bereits jetzt sichtbar:

So konnten die Entschlammungsmaßnahmen 2019/2020 aufgrund der guten Zusammenarbeit mit allen Beteiligten planmäßig fortgeführt werden. Die anzugehenden Aufgaben wurden und werden dabei sachlich, konstruktiv und lösungsorientiert auf allen Ebenen diskutiert. Die Ergebnisse aus dem „Pilotprojekt zur Entschlammung von Spreewaldfließen“, das 2017 erfolgreich abgeschlossen wurde, wurden für verbindlich für den Spreewald eingeführt und finden im Aktionsplan Spreewald Anwendung. Dadurch wurde beispielsweise die Entschlammung der Altzaucher Spree im September dieses Jahres abgeschlossen. Der Abschluss der Entschlammungsarbeiten in der Petermannspree ist für Oktober vorgesehen.

In die Instandhaltung, Wartung und Bedienung von Wehren und Schleusen im Spreewald wurde seit 2019 verstärkt investiert. 150.000 Euro wurden allein im Jahr 2020 für Instandhaltungsmaßnahmen an Wehren und Schleusen eingesetzt. Die Investitionskosten für die Erneuerung und Modernisierung der wasserwirtschaftlichen Anlagen belaufen sich in den Jahren 2019/2020 auf insgesamt circa 3,4 Millionen Euro.

Besonders hervorzuheben sind die Maßnahmen für die Landnutzung und Landschaftspflege: Hier konnten die im Aktionsplan festgelegten Ziele für 2019/2020 weit übertroffen werden. Beispielsweise wurden für die Pflege spreewaldtypischer, nasser Feuchtwiesen bisher 193,51 Hektar gewonnen – mehr als doppelt so viel wie ursprünglich angestrebt. Sechs Landwirte haben sich dazu bereit erklärt und erhalten hierfür eine Förderung von 92.012 Euro aus dem Vertragsnaturschutz.

Bei der Einrichtung von Schonflächen auf sandigen Ackerschlägen konnte das im Aktionsplan gesteckte Ziel sogar mehr als vervierfacht werden: 213,90 Hektar werden hier mit 23.493 Euro gefördert.

Ebenfalls mit Mitteln aus dem Vertragsnaturschutz wurden auf circa 30 Hektar Grünland Blühstreifen eingerichtet.

Zur Schaffung neuer Gehölzstrukturen wurde die Bürgerstiftung Spreewald als Partner gewonnen und mit 27.929 Euro unterstützt.

Insgesamt wurden bereits 146.000 Euro aus Landesmitteln für die Maßnahmen zur Landschaftspflege und Landnutzung im Rahmen des Aktionsplans Spreewald eingesetzt.

In der Steuerungsgruppe aus Vertretern der Landesregierung, Kommunen und Interessengruppen, die den Umsetzungsprozess begleitet, wurde auf der mittlerweile 6. Sitzung von allen Beteiligten eine positive Bilanz zur Umsetzung der kurzfristigen Maßnahmen gezogen. Die im Aktionsplan erarbeiteten Maßnahmen werden im nächsten Jahr fortgesetzt.

Dass der Aktionsplan Spreewald hierbei auch offen für aktuelle Themen ist, zeigt sich beim Thema Schwarzstorch, das nun ebenfalls im Rahmen des Aktionsplans mit gezielten Maßnahmen, vor allem der Gewässerunterhaltung, Berücksichtigung findet.