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Waldumbau im Privatwald – ELER-Projekt des Monats „Waldmeister Elbe-Elster“ präsentiert sich auf der Internationalen Grünen Woche

- Erschienen am 18.01.2023

Finsterwalde Für das Brandenburger Agrarministerium ist das erste ELER-Projekt des Monats im neuen Jahr die Informations- und Dialogplattform „Waldmeister Elbe-Elster“. Ziel der Plattform ist es, Besitzerinnen und Besitzer kleiner Waldflächen für den Waldumbau im Landkreis Elbe-Elster zu gewinnen. Das Projekt stellt sich mit einer Podcast-Reihe auch am 20. Januar auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin vor.

Die Region Elbe-Elster zählt zu den klimaempfindlichsten Landschaftsräumen in Mitteleuropa. In den zurückliegenden Trockenjahren erreichte der Jahresniederschlag kaum 400 Millimeter. Wer hier unterwegs ist, sieht auf Anhieb: Die extreme Witterung der letzten Jahre hinterlässt tiefe Spuren in der Waldsubstanz und ist ein Alarmsignal, den dringend notwendigen Waldumbau hin zu klimastabilen Laubwäldern stärker voranzubringen. Die Walderneuerung im Landkreis Elbe-Elster und überhaupt in ganz Brandenburg entscheidet sich vor allem im Privatwald. Rund 60 Prozent der Holzbodenfläche entfällt auf diese Besitzkategorie. Um noch Unentschlossene zu motivieren, bedarf es neben der grundsätzlichen Bereitschaft und entsprechender Förderung auch einer guten Beratung.

Hier setzt das Projekt „Waldmeister Elbe-Elster“ mit einem digitalen Informations- und Dialog-Kanal an, um Besitzerinnen und Besitzern von kleinen und mittleren Privatwaldflächen aktiv werden zu lassen – wissenschaftlich fundiert und mit Regionalbezug.

Waldmeister Elbe-Elster der LEADER-AG Elbe-Elster adressiert alle von Klimafolgen und akuten Waldschäden stark betroffenen privaten Besitzende von kleinen (weniger als 20 Hektar) und mittleren (21 bis 200 Hektar) Waldflächen in der Region Elbe-Elster. Die Gesamtfläche umfasst 530 Quadratkilometer. Das sind rund 75 Prozent der gesamten Waldfläche von knapp 700 Quadratkilometern.

Der Bedarf für mehr Beratung ist da: Eine Auswertung im Landkreis Elbe-Elster im Jahr 2020/2021 ergab, dass knapp zwei Drittel aller Waldeigentümer mehr Informationen, insbesondere zur passenden Baumartenwahl und Waldpflege, wünschen. Dennoch entfallen statistisch gesehen auf alle Waldbesitzenden eine Beratungszeit von lediglich zehn Minuten in zehn Jahren pro Waldbesitzenden.

Neben dem weiterhin wichtigen persönlichen Kontakt mit den örtlichen Försterinnen und Förstern muss sich die forstliche Kommunikation auf veränderte Informationsgewohnheiten und eine höhere Nachfrage einstellen. Die Online-Plattform „Waldmeister Elbe-Elster“ hat für einen orts- und zeitunabhängigen Informationsbedarf sechs kurze Podcasts zur Walderneuerung im Privatwald in Südbrandenburg erstellt. Dabei spielen Themen wie etwa „Bestandsaufnahme im Privatwald“ eine Rolle, ebenso „Klimawandel“ und „Waldförderung“.

Teil des Projekts sind zudem ein digitaler Informationskanal in den sozialen Medien, die Auswertung zur medialen Resonanz (Zugriffe), ein Workshop und externe Fachbeiträge.

Einen Einblick in das Projekt bietet die LAG Elbe-Elster am 20. Januar den Besucherinnen und Besuchern auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin.

Die Gesamtausgaben für die für die Online-Plattform „Waldmeister Elbe-Elster“ zur Aktivierung von Privatwaldbesitzerinnen und -besitzern von 2021 bis 2023 betrugen 37.500 Euro. Die Zuwendung belief sich auf 30.000 Euro, davon aus ELER-Mitteln 24.000 Euro und aus Landesmitteln 6.000 Euro. Zudem wurden Eigenmittel in Höhe von 7.500 Euro eingesetzt. Der Förderung lag die Richtlinie des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft zur Förderung für die Förderung der ländlichen Entwicklung im Rahmen von LEADER zugrunde.

Hintergrund:

Mit dem 1. Januar starteten die Mitgliedstaaten der Europäischen Union in eine neue Förderperiode. Auch für den EU-Agrarfonds ELER markierte der Jahreswechsel einen Neustart. Mithilfe des ELER als zweiter Säule soll die Zukunft für die Menschen im ländlichen Raum attraktiv gestaltet werden – dazu gehört die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft, eine nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und die Unterstützung der Wirtschaftskraft in den ländlichen Regionen. Für den Zeitraum von 2014 bis 2022 standen für die Förderregion Brandenburg-Berlin rund 1,45 Milliarden Euro zur Verfügung.

Zuwendungsempfänger:
Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V. (FIB)
Dipl.-Forstwirt Christoph Ertle
Brauhausweg 2
03238 Finsterwalde
Telefon: 03531 790718
E-Mail: c.ertle@fib-ev.de

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