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Machbarkeitsstudie zum geplanten Hochwasserpolder in der Karthaneniederung

- Erschienen am 19.12.2019

Bad Wilsnack – Das Umweltministerium hat verschiedene Poldervarianten in der Karthaneniederung den Vertretern des Landkreises Prignitz, den betroffenen Städten Wittenberge und Bad Wilsnack, den Ämtern und ortsansässigen Gemeinden sowie dem Kreisbauernverband und der größten ansässigen Agrargenossenschaft vorgestellt. Die generelle Eignung der Karthaneniederung als Flutungspolder bei Hochwasser der Elbe wurde bereits nachgewiesen.

Schon vor dem Start der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie wurden die im Gebiet ansässigen Kommunen, der Landkreis sowie weitere regionale Vertreter über die Zielsetzung des Vorhabens und im weiteren Planungsverlauf über Zwischenergebnisse informiert. Nun hat das Umweltministerium gemeinsam mit dem Landesamt für Umwelt die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Nutzung der Karthaneniederung im Landkreis Prignitz als Hochwasserrückhaltepolder bei Elbhochwasser in der Region vorgestellt.

Die in der ersten Stufe des Machbarkeitsgutachtens identifizierten Varianten wurden nun weiter untersucht. Unter anderem wurden die Fließvorgänge bei der Flutung des Polders bei Elbhochwasser mit einem Modell simuliert und Variantenvergleich anhand verschiedener Kriterien vorgenommen. Die insgesamt vier untersuchten Varianten unterscheiden sich unter anderem in der möglichen Hochwasserrückhaltekapazität, der Flächengröße, den betroffenen Nutzungen und möglichen Raumwiderständen sowie den Vorhabenskosten. Die Aufgabe im weiteren Planungsverlauf wird nun sein, eine geeignete Variante in Bezug auf die genannten Kriterien festzulegen.

Das Ende 2018 in Wittenberge vorgestellte Zwischenfazit der Machbarkeitsstudie wies eine grundsätzliche Machbarkeit des Vorhabens bei einem maximal vorhandenen Rückhaltevolumen von 47 Millionen Kubikmetern und einem großen Absenkpotenzial auf den Hochwasserscheitel für die Stadt Wittenberge aus. Dies wird durch die Ergebnisse der detaillierteren Untersuchungen bestätigt. Um bis zu 30 Zentimeter kann die Hochwasserwelle eines Extremhochwassers vom Ausmaß des 2013er Hochwassers gekappt werden.

Eine kontrollierte Flutung der Karthaneniederung soll nur bei Extremereignissen, die statistisch betrachtet seltener als einmal in 100 Jahren auftreten, erfolgen. Die Wirkung des Polders als Bestandteil des nationalen Hochwasserschutzprogramms des Bundes und der Länder hilft dabei, die Deiche nicht nur im Land Brandenburg sondern auch in den Unterliegerländern Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und bis nach Schleswig-Holstein wesentlich zu entlasten.

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