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Attraktiver, moderner und sicherer Arbeitgeber für Waldumbau und Klimaschutz: Zukunftskonzept für Landesforstbetrieb

- Erschienen am 22.01.2021

Potsdam – Um die vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben des Landesbetriebs Forst (LFB) auch weiterhin abzusichern und die aktuellen Anforderungen des Klimawandels und des Waldumbaus zu erfüllen, soll der Landesbetrieb Forst Brandenburg zukunftsorientiert aufgestellt und gesichert werden. Für dieses im Koalitionsvertrag festgelegte Vorhaben hat Brandenburgs Klimaschutzminister Axel Vogel, der auch Forstminister des Landes ist, jetzt das im Auftrag des Landes erstellte Gutachten vorgestellt.

Minister Axel Vogel: „Wir brauchen den Landesforstbetrieb insbesondere auch für die Bewältigung des Klimawandels und für den Waldumbau. Eine ‚schwarze Null‘, bei der Bewirtschaftung des Landeswaldes wird aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Situation auf dem Holzmarkt, auf absehbare Zeit aber nicht zu erwirtschaften sein. Der Begriff einer ‚grünen 0, also die Berücksichtigung von Waldumbau und Biodiversität, von Klima-, Natur- und Artenschutz ist für uns deshalb für die Zukunft von zentraler Bedeutung.“

Mit der jetzt vorliegenden externen Evaluierung des Jahres 2020, an der sich die Beschäftigten des Landesbetriebs rege beteiligt haben und diese regelmäßig über den Stand informiert wurden, liegt nun ein Vorschlag für die Struktur und die Personalzielzahl des Forst Brandenburg auf dem Tisch.

„Wir wollen den Landesforstbetrieb als attraktiven Arbeitgeber neu aufstellen, das wird ohne umfassende Strukturveränderungen aber nicht möglich sein“, so Forstminister Axel Vogel.

Im Landeswald sollen nach dem Vorschlag die 14 Landeswaldoberförstereien erhalten bleiben, die Anzahl der Reviere um 21 auf 139 zusammengefasst werden. In den Revieren soll es bessere Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten für die Forstbediensteten geben. Im Bereich der Hoheitsoberförstereien, die insbesondere für die Beratung der Privatwaldbesitzer von entscheidender Bedeutung sind, sollen zukünftig sechs Forstämter mit 175 Revieren gebildet werden.

Künftig sollen demnach 340 Waldarbeiterinnen und -arbeiter im Landesdienst verbleiben. Diese werden im Landeswald beim Waldumbau, in der Waldpflege und Holzernte eingesetzt und unterstützen den Waldschutz und die Waldpädagogik. Gegen Kostenerstattung sollen auch weiterhin forstliche Dienstleistungen im Privatwald erbracht werden. Für die Müllbeseitigung im Wald wurden von den Gutachtern 32.000 Stunden Personalaufwand und 600.000 Euro für Fremdleistungen errechnet. Der Vorschlag beinhaltet eine Stelle, die die Wildvermarktung koordiniert und professionalisiert sowie eine Marke für Wild aus Brandenburg aufbaut. Die Waldpädagogik, für die im Landesforstbetrieb rund 47 Stellen eingesetzt werden, soll auch zukünftig in der Fläche auf gleichem Niveau präsent bleiben.

Das Landeskompetenzzentrum in Eberswalde, die Waldarbeitsschule Kunsterspring, die Bewilligungsbehörde für Fördermittel und die Forstbaumschulen sollen demnach personell gestärkt werden. Zur Sicherstellung eines wirtschaftlichen und bedarfsgerechten Maschineneinsatzes ist der gesamte Technik-Bereich neu aufzustellen und die IT-Ausstattung auf den neuesten Stand zu bringen.

Unabhängig von der genauen Ausgestaltung im Einzelnen versichert Axel Vogel den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des LFB: „Es wird keine Kündigungen geben. Das Arbeitsvolumen soll gerechter verteilt, Aufstiegsmöglichkeiten sollen geschaffen und Entwicklungsperspektiven für Nachwuchskräfte sichergestellt werden.“

Da bis zum Jahr 2030 rund die Hälfte der derzeit beschäftigten rund 1.420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter altersbedingt ausscheidet, wäre der Landesforstbetrieb ohne Strukturreform und Neueinstellungen in Kürze nicht mehr handlungsfähig. Neben der neuen Struktur schlägt das Gutachten eine Personalzielzahl von 1.280 Stellen vor.