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Gesunde Böden für klimastabile Wälder und Waldwirtschaft: Forstminister Vogel hat Waldbodenzustandserhebung gestartet

- Erschienen am 23.05.2022

Eberswalde – Mit einer symbolischen ersten Probenahme mit dem Bohrstock hat Forst- und Klimaschutzminister Axel Vogel heute in Eberswalde die dritte deutschlandweite Bodenzustandserhebung (BZE-3) in Brandenburg gestartet. Sie soll zuverlässige und repräsentative Informationen zum Zustand des Waldes und den Veränderungen von Bodeneigenschaften liefern.

Forstminister Axel Vogel: „Durch die bundesweite Bodenzustandserhebung erhalten wir auch für Brandenburg verlässliche Daten über die Waldböden. Die Böden sichern das Wachstum der Wälder und zeigen die Wechselwirkungen zwischen Umweltfaktoren und menschlichen Einflüssen am deutlichsten an. Gesunde Böden sind die Grundlage für anpassungsfähige, klimastabile Wälder und damit für eine nachhaltige Waldwirtschaft.“

Die Bodenzustandserhebung findet in etwa alle 15 Jahre statt und ist eine wichtige Datengrundlage zur Beantwortung forstökologischer Fragestellungen. Die Erhebung liefert zuverlässige und repräsentative Informationen zum Zustand der Waldböden und deren Veränderungen, die oft erst über lange Zeiträume sichtbar sind. Die ersten beiden Inventuren wurden 1992 und 2006 durchgeführt.

Für den Waldumbau hin zu klimastabilen, artenreichen und anpassungsfähigen Wäldern, werden belastbare Bodeninformationen und Fakten zum Wasserhaushalt und zur langfristigen Nährstoffausstattung der Standorte benötigt. Aus den Daten der Bodenzustandserhebung können für Forstleute sowie Waldbesitzende wichtige Entscheidungsgrundlagen für die Baumartenwahl und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder abgeleitet werden. Untersucht werden bei der Bodenzustandserhebung auch die Einflüsse von Umweltfaktoren und der Klimaveränderungen auf den Bodenzustand und die Biodiversität sowie die Böden als Kohlenstoffspeicher.

Nach umfangreichen Vorarbeiten ziehen ab heute die „Inventur-Trupps“ in die märkischen Wälder. Dabei werden die Waldböden in den kommenden Monaten in einem 8 x 8 Kilometer-Raster stichprobenartig an 217 Erhebungspunkten untersucht und etwa 1.700 Einzelbohrungen bis in 1,40 Meter Tiefe für weitere Laboranalysen erfolgen. Bei der Probenahme geht es nicht nur in die Tiefe, sondern auch in luftige Höhe: Um zur Nährstoffverfügbarkeit Aussagen zu treffen, werden Blatt-und Nadelproben in den Baumkronen gewonnen sowie Aufnahmen zum Baumbestand und zur Bodenvegetation durchgeführt. An jedem der 271 Stichprobenpunkte werden Parameter zur Bodenphysik und Bodenchemie bestimmt.

Die Aufnahmen erfolgen durch forstliche Dienstleister. Bundesweit werden die Arbeiten durch das Thünen-Institut (TI) für Waldökosysteme im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) koordiniert.

Die Außenaufnahmen werden bis Februar 2025 abgeschlossen sein. Ende 2025 werden erste Ergebnisse vorliegen. Für die Bodenzustandserhebung werden rund 1,3 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt bereitgestellt.

Der Waldboden ist ein zentraler Bestandteil des Ökosystems Wald, ein komplexer Naturkörper, in dem zahlreiche biochemische und physikalische Prozesse ineinandergreifen. Als Lieferant von Wasser und Nährstoffen ist der Waldboden ein nicht ersetzbarer Produktionsfaktor für den nachwachsenden Rohstoff Holz. Der Nutzen der Waldböden für den Menschen geht über die Produktivität der Wälder und die Forstwirtschaft hinaus. Waldböden leisten einen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie in Form von Humus große Mengen an Kohlenstoff binden und bieten Lebensraum für Tiere, Pilze und Mikroorganismen und spielt eine wichtige Rolle beim Erhalt der Biodiversität.

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