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Landesbetrieb Forst Brandenburg erweitert die Flächenkulisse mit FSC-Zertifizierung auf über 60.000 Hektar

- Erschienen am 27.12.2021

Potsdam – Im Landesbetrieb Forst Brandenburg werden die FSC- zertifizierten Flächen ab Januar 2022 in mehreren Etappen auf insgesamt 60.410 Hektar bis 2024 erweitert. Bisher waren 11.850 Hektar nach Forest Stewardship Council® (FSC-Standard) zertifiziert. Jetzt kommen zunächst 11.550 Hektar im Gebiet der Landeswaldoberförsterei Reiersdorf dazu.

Danach wird es im Gebiet der Landeswaldoberförstereien Groß Schönebeck mit etwa 19.450 Hektar zum 1.1.2023 und Chorin mit zirka 17.560 Hektar zum 1.1.2024 zu weiteren FSC-Ausweisungen kommen. Dann wird ein FSC-Anteil von 22,1 Prozent im Landeswald erreicht sein.

Die künftige Gebietskulisse beinhaltet damit den Landeswald im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und des Nationalparks Unteres Odertal. Mit der zusätzlichen Zertifizierung nach dem FSC-Standard trägt das Land den hohen naturschutzfachlichen Anforderungen in den Großschutzgebieten Rechnung.

Durch FSC-Standards wird festgelegt, welche ökologischen und sozialen Minimumstandards bei der Bewirtschaftung von Wäldern eingehalten werden müssen. Beim FSC werden nicht nur Unternehmen der Forst- und Holzwirtschaft, sondern auch Vertreter von Natur- und Umweltschutz sowie sozialer Belange bei der Entwicklung der Standards beteiligt. Unabhängige Prüfer (Zertifizierungsstellen) kontrollieren jährlich die Einhaltung der Standards bei jedem Waldbesitzer vor Ort. Der FSC stellt somit ein Warenzeichen zur Verfügung, an dem Verbraucherinnen und Verbraucher verantwortungsvolle und glaubwürdige Waldbewirtschaftung erkennen können.

In Deutschland sind rund 1,44 Millionen Hektar Wald (12 Prozent) nach FSC zertifiziert. Der deutsche FSC-Standard definiert umweltgerechte, sozial verträgliche und ökonomisch sinnvolle Bewirtschaftung der Wälder in Deutschland. Wald soll als Ökosystem gesichert und dabei eine langfristige Nutzung von Holz sichergestellt werden. Arbeiten im Wald sollen sicher und fair durchgeführt werden. Als Vermarktungsinstrument soll das FSC-Siegel Waldbesitzenden hierzu einen Anreiz liefern. Zugleich können Betriebe der Forst- und Holzwirtschaft ihre ökologische und soziale Verantwortung für den Erhalt der Wälder gegenüber der Öffentlichkeit und den Verbrauchern von Holzprodukten glaubhaft vermitteln.

Im FSC-zertifizierten Wald wie auch im gesamten Landeswald Brandenburgs werden künftig 10 Prozent einer natürlichen Waldentwicklung überlassen. Damit leistet das Land einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung der Wildniszielstellung gemäß der Biodiversitätsstrategie des Bundes.

Der gesamte Landeswald, rund 270.000 Hektar, ist weiterhin nach PEFC zertifiziert. PEFC ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung "Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes", ein "Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen". In Deutschland sind über acht Millionen Hektar Wald PEFC-zertifiziert. Das entspricht rund zwei Drittel der deutschen Wälder.

Die Waldzertifizierung nach den Standards von PEFC basiert auf Richtlinien für die nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern. Diese Bewirtschaftung wird durch unabhängige Organisationen kontrolliert. Trägt ein Produkt aus Holz das PEFC-Siegel, dann ist die gesamte Produktherstellung - vom Rohstoff bis zum gebrauchsfertigen Endprodukt – zertifiziert. Im Unterschied zum PEFC-Siegel macht das FSC-Zertifikat beispielsweise auch Vorgaben zum Anteil der Stilllegungsflächen (10 Prozent für natürliche Waldentwicklung) und zum Anteil der Biotopbäume (Totholz, Horst- und Höhlenbäume) – hier werden 10 Biotopbäume pro Hektar angestrebt.

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