Herbstliche Witterung der vergangenen Wochen hilft der Schwarzen Elster nicht – weiterhin extremes Niedrigwasser
- Erschienen amCottbus – In den vergangenen Wochen stellte sich in der Lausitz herbstliche Witterung ein. Die Temperaturen gingen zurück und immer wieder gab es Niederschläge. Allerdings reichte der bisherige Regen nicht, um die Abflüsse in der Schwarzen Elster wieder zu normalisieren. Die Schwarze Elster führt weiterhin auf ihrer gesamten Fließstrecke – zum Teil extremes – Niedrigwasser. Die Ad hoc-AG „Extremsituation“ trat in dieser Woche erneut zusammen, um die meteorologisch-hydrologische Situation zu bewerten und Maßnahmen abzuleiten.
Typisch herbstliches Wetter stellte sich im September in der Lausitz ein. Für den Monat September wurden an der Station Cottbus mit Stand 25.September 2022 bereits 38,8 Millimeter, das heißt 97 Prozent der zu erwartenden Niederschläge, gemessen (Bezugsreihe 1981 bis 2010). An der Staumeisterei am Speicherbecken Niemtsch (Senftenberger See) wurden sogar 44,3 Millimeter Regen aufgezeichnet. Im oberen Einzugsgebiet der Schwarzen Elster bewirkten die Niederschläge, dass die Schwarze Elster ab der Landesgrenze von Sachsen nach Brandenburg wieder geringfügig Wasser führt. Dieses Dargebot wurde in Kleinkoschen in das Speicherbecken Niemtsch (Senftenberger See) eingeleitet. Der Wasserstand des Speicherbeckens Niemtsch blieb in den letzten Wochen relativ stabil und liegt zurzeit bei +98,48 Meter NHN (Normalhöhennull, Stand 26.09.2022). Durch eine kontinuierliche Abgabe aus dem Speicherbecken Niemtsch wird der Pegel Biehlen seit Mai 2022 gestützt. Zusätzlich erfolgt auch weiterhin die Stützung aus der Grubenwasserreinigungsanlage Rainitza seitens der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV). Trotz dieser intensiven Stützungsmaßnahmen liegt der Abfluss am Pegel Biehlen bei nur 0,57 Kubikmeter pro Sekunde (Stand 26.09.2022). Der mittlere Abfluss für den Monat September liegt an diesem Pegel bei 2,05 Kubikmeter pro Sekunde (Bezugsreihe 1983 bis 2021).
Auch im unteren Einzugsgebiet der Schwarzen Elster bewegen sich die Abflüsse auf sehr niedrigem Niveau. Am Pegel Bad Liebenwerda fließen aktuell 2,87 Kubikmeter pro Sekunde. Der mittlere Abfluss für September liegt am Pegel Bad Liebenwerda bei 9,68 Kubikmeter pro Sekunde (Bezugsreihe 1973 bis 2021). Auch am Pegel Herzberg werden mit 3,43 Kubikmeter pro Sekunde (Stand 26.09.2022) die mittleren Abflüsse von 8,82 Kubikmeter pro Sekunde (Bezugsreihe 1997 bis 2021) weiterhin deutlich unterschritten.
Die weiterhin sehr angespannte hydrologische Situation im Einzugsgebiet der Schwarzen Elster erfordert die weitere regelmäßige Zusammenarbeit der länderübergreifenden Ad hoc-AG „Extremsituation“, um erforderliche Maßnahmen in der Flussgebietsbewirtschaftung abzustimmen.