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Kabinett beschließt Klimaanpassungsstrategie: Brandenburg rüstet sich für die Folgen von Klimaveränderungen

Presseinformation der Staatskanzlei Brandenburg

- Erschienen am 04.07.2023

Das Kabinett hat heute die von Umweltminister Axel Vogel vorgelegte Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels beschlossen. Mit ihr bereitet sich das Land Brandenburg systematisch und ressortübergreifend auf die bereits jetzt unvermeidbaren Folgen der Klimaveränderungen vor. Brandenburg will damit seine Anpassungsfähigkeit an die nachteiligen Auswirkungen der Klimafolgen und seine Widerstandsfähigkeit erhöhen. Die Klimaanpassung ist neben dem Klimaschutz die zweite Säule der Klimapolitik.

Axel Vogel:

„Brandenburg ist bereits jetzt im deutschlandweiten Vergleich überdurchschnittlich von den klimatischen Veränderungen betroffen und ein bundesweiter Hotspot für weiter zunehmende Trockenheit und Hitze. Das merken Wälder, Seen, Landwirtschaft und Natur – aber auch wir Menschen – von Jahr zu Jahr mehr. Die Projektionen für Brandenburg sagen voraus, dass sich dieser Trend noch verstärken wird und künftig mit längeren und heißeren Trockenphasen zu rechnen ist, ebenso mit Extremwetterereignissen wie Orkanen, Tornados und Starkniederschlägen. Diese Klimaänderungen treffen viele Bereiche mit zunehmender Härte. Mit der Klimaanpassungsstrategie treten wir dem entgegen und machen Brandenburg klimafester.“

Die Klimaanpassungsstrategie zeigt zum ersten Mal ressortübergreifend die Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Naturhaushalt. Sie umfasst zwölf Handlungsfelder und wurde in einem breiten Beteiligungsprozess und intensiven Austausch in der Landesregierung erarbeitet.

Vogel:

„Bei erfolgreichem Klimaschutz kann der Klimawandel auf ein Maß begrenzt werden, auf das sich Wirtschaft, Gesellschaft und Naturhaushalt noch einstellen können. Im Land Brandenburg wurden die Klimaneutralität bis spätestens 2045 sowie Zwischen- und Sektorenziele für 2030 und 2040 als zentrale Bausteine des Klimaschutzes bereits im August 2022 beschlossen. Doch selbst ein erfolgreicher Klimaschutz wird negative Folgen des Klimawandels nicht komplett vermeiden können. Eine rechtzeitige Anpassung an diese Veränderung kann das Risiko klimatisch bedingter Schäden und volkswirtschaftlicher Kosten deutlich reduzieren.“

Für die zwölf Handlungsfelder – Verkehr, Verarbeitendes Gewerbe, Tourismus, Gesundheit, Katastrophenschutz, Forstwirtschaft, Naturschutz, Boden, Wasser, Landwirtschaft, Kulturelles Erbe und Städtebau – liegen jeweils spezifische Fachstrategien vor. Diese umfassen zu erwartende Klimaauswirkungen, Handlungsbedarfe und Maßnahmenpakete mit Meilensteinen bis 2027. Über alle Handlungsfelder hinweg umfasst die Klimaanpassungsstrategie rund 200 konkrete Maßnahmen. Für die Inhalte und Umsetzung der Fachstrategien sind die jeweiligen Ressorts verantwortlich.

In vielen der Handlungsfelder wurde bereits damit begonnen, die Folgen des Klimawandels zu berücksichtigen – zum Beispiel beim Waldumbau im Forst oder dem Gesamtkonzept zur Anpassung an den Klimawandel im Bereich Wasser. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie das Umweltministerium werden gemeinsam Kommunen bei der Starkregen-Vorsorge und Anpassungsmaßnahmen in denkmalgeschützten Gärten und Parks fördern.

Das Infrastrukturministerium plant eine Unterstützung für die nachhaltige Stadtentwicklung – unter anderem mit Freiflächenbegrünung oder der Rekultivierung von versiegelten Flächen. Im Öffentlichen Personennahverkehr soll die Klimafolgenanpassung beispielsweise durch überdachte und beschattete Haltestellen gefördert werden.

Die gesundheitlichen Effekte von Hitze gehören noch immer zu den am stärksten unterschätzten Folgen des Klimawandels. Die Zahl der Hitzetoten und die Auswirkungen auf die Gesundheit, insbesondere von älteren Menschen oder solchen mit Vorerkrankungen, nehmen seit Jahren zu. Der Hitzeaktionsplan des Gesundheitsministeriums und das kürzlich gegründete zentrale Netzwerk Hitzeschutz sind ein wichtiger Teil der Klimaanpassungsstrategie.

Weitere Maßnahmen umfassen unter anderem die Nachwuchsgewinnung im Brand- und Katastrophenschutz oder die Sensibilisierung von Industrie und Gewerbe hinsichtlich der Wasserverfügbarkeit.

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