Kommunale Klimaanpassung: Kommunen und Land erarbeiten Checkliste zu Klimawandelauswirkungen und Handlungsbedarfen vor Ort
- Erschienen amPotsdam – Das Brandenburger Klimaschutzministerium bietet insbesondere kleineren Kommunen mit einer neuen Checkliste eine Handreichung zum Einstieg in die kommunale Klimaanpassung. Damit können Kommunen einfach und selbsterklärend ihre örtliche Betroffenheit von klimabedingten Auswirkungen sowie Handlungsbedarfe für Klimaanpassungsmaßnahmen identifizieren und priorisieren. Erstellt wurde der Leitfaden in enger Zusammenarbeit mit Kommunen, Landesverwaltung, kommunalen Spitzenverbänden und der Wissenschaft. Auf einer Abschlussveranstaltung kamen heute alle Beteiligten zusammen, um sich über ihre Erfahrungen und die Ergebnisse auszutauschen. Klimaschutzstaatssekretärin Anja Boudon nutzte die Gelegenheit, um sich bei den beteiligten Kommunen für ihre Teilnahme mit einer Urkunde zu bedanken.
Klimaschutzstaatssekretärin Anja Boudon:
„Die Klimaveränderung ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Neben konsequentem Klimaschutz stellt Klimaanpassung die zweite Säule einer vorausschauenden Klimapolitik dar. Brandenburg muss sich künftig auf häufiger und stärker eintretende Extremwetterereignisse einstellen. Dazu zählen Starkregenereignisse, lange Trockenphasen und die Intensivierung von Hitze. Kommunen nehmen bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels eine zentrale Rolle ein, denn hier gilt es, kommunale Strategien für die entsprechenden Risiken zu entwickeln. Starkregenvorsorge oder Vorkehrungen gegen Hitze liegen in ihren Zuständigkeiten. Das Land unterstützt die Kommunen bereits unter anderem mit der Förderung von Starkregenkonzepten oder dem zentralen Netzwerk Hitzeaktionsplan. Mit der Checkliste möchten wir Kommunen ermutigen, sich dem Thema Klimaanpassung verstärkt zu widmen, Gefährdungspotenziale zu ermitteln und Maßnahmen zu ergreifen.“
Die Checkliste beinhaltet alle relevanten Aspekte der Klimaanpassung, wie die Identifizierung der örtlichen klimawandelbedingten Betroffenheit einschließlich die jeweiligen Handlungsbedarfe sowie die Ermittlung und Priorisierung von Anpassungsmaßnahmen. Entwickelt wurde sie in Auftrag vom Klimaschutzministerium von der B.&S.U. Beratungs- und Service-Gesellschaft Umwelt mbH. In sieben Kommunen – dem Amt Kleine Elster (Niederlausitz), Ketzin/Havel, Bad Belzig, Lübbenau, Templin, Herzberg (Elster) und Prenzlau – wurde die erarbeitete Checkliste auf ihre Handbarkeit in diesen Verwaltungen getestet und überprüft. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse und Hinweise flossen in eine nochmalige Verbesserung der Checkliste ein. Eine Begleitgruppe, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Universität Potsdam, des Ministeriums für Infrastruktur und Raumplanung, der Stadt Bernau und des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg haben sich ebenfalls mit ihrer Expertise und ihren Erfahrungen in die Entwicklung der Checkliste eingebracht.
Alle beteiligten Kommunen konnten in der Testphase die Auswirkungen des Klimawandels für ihr Gebiet identifizieren und erforderliche Anpassungsmaßnahmen innerhalb ihrer Verwaltungsstrukturen herausarbeiten.
Ziel ist es, die gewonnenen Ergebnisse in künftige Klimaanpassungskonzepte oder sonstige kommunale Konzepte, wie zum Beispiel Integrierte Stadtentwicklungskonzepten, einfließen zu lassen. Die Checkliste wird in Kürze auf den Internetseiten des Klimaschutzministeriums bereitgestellt.