Verwertung von Bioabfällen aus privaten Haushalten: Umweltministerium begrüßt Gründung des neuen Zweckverbandes
- Erschienen amPotsdam – Durch die Gründung des Zweckverbandes „Bioabfallverwertung Schwanebeck“ sorgen die Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel sowie die Landkreise Havelland und Ostprignitz-Ruppin dafür, dass ihre Bioabfälle ab 2027 mit dem Nachbarkreis Stendal in Sachsen-Anhalt zusammen am Standort Nauen, Schwanebeck behandelt werden – und zwar entsprechend den Anforderungen aus dem Abfallwirtschaftsplan „Teilplan“ Siedlungsabfälle und der Brandenburger Bioabfallstrategie. Das Brandenburger Umweltministerium begrüßt die Zusammenarbeit und sieht darin einen wichtigen Schritt für die Erfassung und hochwertige Verwertung von Bioabfällen im Land Brandenburg.
Um Hausmüllaufkommen zu reduzieren, ist der Ausbau der getrennten Bioabfallsammlung ein zentraler Faktor. Aktuell werden immer noch sehr viele Bioabfälle über den Hausmüll entsorgt, obwohl diese höherwertig verwertet werden könnten. Im kürzlich veröffentlichten Abfallwirtschaftsplan Teilplan „Siedlungsabfälle“ wird bei einer flächendeckenden Biomüllsammlung mit der Biotonne bis 2029 ein Rückgang um 9 Kilogramm an Hausmüll pro Einwohner und Jahr im Vergleich zu 2019 angenommen. Damit trägt die Verwertung von Bioabfällen zur Reduzierung der Abfallmenge bei.
Mit dem Kooperationsprojekt am Standort Schwanebeck stehen künftig auch im Westen Brandenburgs Kapazitäten zur hochwertigen Versorgung bereit. Dafür wird in Schwanebeck die existierende Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlage umgerüstet und erweitert, um ab dem Jahr 2027 die Bioabfälle hochwertig verwerten zu können. Die Abfälle sollen dann vergoren und die Gärreste anschließend kompostiert werden, wodurch humusreiche Erde entsteht. Eine durch den Zweckverband zu gründende Gesellschaft wird den Betrieb der Anlage übernehmen.
Das Umweltministerium unterstützt bereits seit einigen Jahren die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger Brandenburgs, um die bestmögliche Implementierung der getrennten Bioabfallsammlung und die Bewirtschaftung der Bioabfälle zu ermöglichen. So entstanden mittlerweile im Süden Brandenburgs am Standort Freienhufen sowie im Osten am Standort Trappenfelde Behandlungsanlagen zur Vergärung und Kompostierung der haushaltsnah gesammelten Bioabfälle.
Seit 2014 bereits sieht die Brandenburger Bioabfallstrategie die Kaskadennutzung – also die energetische und stoffliche Nutzung der Bioabfälle – der in den Haushalten eingesammelten Bioabfälle vor. Weitere Anforderungen an die Bioabfallsammlung und -verwertung werden im Abfallwirtschaftsplan Brandenburgs, Teilplan „Siedlungsabfälle“, formuliert und richten sich an die kommunalen Körperschaften.