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Insektenfreundliche Bewirtschaftung öffentlicher Grünflächen

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Blick ins Sumpfgras - zwei Falkenlibellen paaren sich.
© Melanie Vogel/MLUK

Grünflächen sind wertvolle Bestandteile des öffentlichen Raums in den Kommunen und Landkreisen in Brandenburg. Sie stehen den Menschen für Freizeit und Erholung zur Verfügung, mildern die Folgen des Klimawandels ab und können - naturnah gestaltet - einen großen Beitrag zur Erhaltung unserer Insektenvielfalt leisten.

Der Handlungsdruck zum Schutz der Insekten ist groß: der Rückgang der Insektenvielfalt ist gravierend, so gilt bereits ein Drittel der jemals in Brandenburg nachgewiesenen Tagfalterarten als ausgestorben, verschollen oder unmittelbar vom Aussterben bedroht. Bei anderen Insektengruppen zeigt sich ein ähnlicher Trend.

Der Rückgang der Insekten hat dabei sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht schwerwiegende Folgen. Insekten sind ein sehr wichtiger Bestandteil der Nahrungskette, ihr Schwund hat direkte Auswirkungen auf die Bestände vieler Vögel, Amphibien, Reptilien, Fische und Säugetiere. Darüber hinaus sorgen Insekten für die Bestäubung von Nutzpflanzen und schaffen fruchtbare Böden.

Blick ins Sumpfgras - zwei Falkenlibellen paaren sich.
© Melanie Vogel/MLUK

Grünflächen sind wertvolle Bestandteile des öffentlichen Raums in den Kommunen und Landkreisen in Brandenburg. Sie stehen den Menschen für Freizeit und Erholung zur Verfügung, mildern die Folgen des Klimawandels ab und können - naturnah gestaltet - einen großen Beitrag zur Erhaltung unserer Insektenvielfalt leisten.

Der Handlungsdruck zum Schutz der Insekten ist groß: der Rückgang der Insektenvielfalt ist gravierend, so gilt bereits ein Drittel der jemals in Brandenburg nachgewiesenen Tagfalterarten als ausgestorben, verschollen oder unmittelbar vom Aussterben bedroht. Bei anderen Insektengruppen zeigt sich ein ähnlicher Trend.

Der Rückgang der Insekten hat dabei sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht schwerwiegende Folgen. Insekten sind ein sehr wichtiger Bestandteil der Nahrungskette, ihr Schwund hat direkte Auswirkungen auf die Bestände vieler Vögel, Amphibien, Reptilien, Fische und Säugetiere. Darüber hinaus sorgen Insekten für die Bestäubung von Nutzpflanzen und schaffen fruchtbare Böden.

  • best-practice Workshop

    Das Brandenburger Umweltministerium veranstaltete am 11. Juni 2024 einen Online-Workshop zur insektenfreundlichen Bewirtschaftung öffentlicher Grünflächen. Ziel war es, gute Initiativen zum Insektenschutz vorzustellen und zu diskutieren. Insgesamt nahmen rund 100 Personen, hauptsächlich aus den Kommunalverwaltungen, an der Veranstaltung teil.

    Folgende vier Best-Practice-Beispiele zum Insektenschutz auf öffentlichen und halb-öffentlichen Flächen wurden präsentiert:

    • Pilotprojekt insektenschonende Mahd an Straßen oder auf Straßenbegleitgrünflächen
      Dr. Adel Gyimóthy, Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg
      In einem Pilotprojekt des Landesbetriebs Straßenwesen wurden technische und pflegerische Anpassung zur Verbesserung der Situation von Insekten an Straßen und auf Straßenbegleitgrünflächen erprobt. Es stellte sich heraus, dass vor allem das Mahdregime einen großen Einfluss auf die Insektenfauna hat. Dahingegen boten rein technische Lösungen keinen vollumfänglichen Schutz für Insekten.
    • Pflegekonzept Insektenvielfalt für die Gemeinde Heidesee und Stadt Storkow (Mark)
      Jessica Polak, Naturpark Dahme-Heideseen
      Anhand eines Pflegekonzepts wurde in den genannten Gemeinden auf 19 öffentlichen Flächen auf eine insektenfreundliche Pflege umgestellt. Flankiert wurde dies durch Informations-, Bildungs- und Mitmachangebote.
    • Neuenhagen summt – Aufwertung öffentlicher Grünflächen und Initiierung privater Bienenweiden 
      Dr. Hartmut Kretschmer, Neuenhagen bei Berlin
      In Neuenhagen bei Berlin wurde die Mahdhäufigkeit des Straßenbegleitgrüns sowie der Parks und Grünzüge reduziert. Zusätzlich wurden Privatpersonen gewonnen, die Grünstreifen insektenfreundlich pflegen. Ein begleitendes Monitoring konnte das Vorkommen von 132 Wildbienenarten sowie 53 Tagfalterarten in der Gemeinde nachweisen.
    • Natur pur – Aufwertung des Wohnumfelds durch Wohnungsgenossenschaften
      Dr. Corinna Hölzer, Stiftung für Mensch und Umwelt
      Halböffentliche Freiflächen von mehrstöckigen Wohnhäusern wurden naturnah umgestaltet. Neben einer Umgestaltung der gesamten Freifläche wurden auch kleinere naturnahe Parkanlagen (PikoParks) sowie einzelne Trittsteinbiotope realisiert. Begleitet wurde dies durch eine intensive Aufklärungsarbeit und die Beteiligung der Bewohnerschaft.

    Der rote Faden, der sich durch alle vorgestellten Beispiele und die anschließenden Diskussionen zog, war die Notwendigkeit, die insektenfreundliche Bewirtschaftung von Grünflächen mit Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit zu begleiten. Da sich das Erscheinungsbild insektenfreundlicher Flächen von dem bisherigen Aussehen der Grünflächen unterscheidet, werden diese von einigen Personen als unordentlich und ungepflegt wahrgenommen. Dies hat zur Folge, dass gute Ideen immer wieder an der fehlenden Akzeptanz seitens der Bevölkerung scheitern.

    In zwei weiteren Vorträgen wurde vorgestellt, welche Förderprogramme oder Beratungsangebote Akteure bei der Maßnahmenumsetzung unterstützen können:

    • Beispiel N.A.T.U.R. – Information & Motivation für Kommunen zur Förderung der Stadtnatur
      (Stefanie Herbst, Kommunen für biologische Vielfalt e. V.)
    • Vorstellung bestehender Förderprogramme zur Unterstützung von Landkreisen und Kommunen
      (Eva-Maria Sieper-Ebsen, MLUK, Referat 43)

    Eine Abfrage bei den Teilnehmenden ergab, dass aktuell der größte Unterstützungsbedarf bei der Bereitstellung von Informationsmaterialien, der Durchführung von Schulungen, der Beratung der Akteure sowie bei der finanziellen Ausstattung der handelnden Ämter oder Verbände liegt.

    Die ausführliche Dokumentation des Workshops steht nachfolgend zum Download bereit.

    Das Brandenburger Umweltministerium veranstaltete am 11. Juni 2024 einen Online-Workshop zur insektenfreundlichen Bewirtschaftung öffentlicher Grünflächen. Ziel war es, gute Initiativen zum Insektenschutz vorzustellen und zu diskutieren. Insgesamt nahmen rund 100 Personen, hauptsächlich aus den Kommunalverwaltungen, an der Veranstaltung teil.

    Folgende vier Best-Practice-Beispiele zum Insektenschutz auf öffentlichen und halb-öffentlichen Flächen wurden präsentiert:

    • Pilotprojekt insektenschonende Mahd an Straßen oder auf Straßenbegleitgrünflächen
      Dr. Adel Gyimóthy, Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg
      In einem Pilotprojekt des Landesbetriebs Straßenwesen wurden technische und pflegerische Anpassung zur Verbesserung der Situation von Insekten an Straßen und auf Straßenbegleitgrünflächen erprobt. Es stellte sich heraus, dass vor allem das Mahdregime einen großen Einfluss auf die Insektenfauna hat. Dahingegen boten rein technische Lösungen keinen vollumfänglichen Schutz für Insekten.
    • Pflegekonzept Insektenvielfalt für die Gemeinde Heidesee und Stadt Storkow (Mark)
      Jessica Polak, Naturpark Dahme-Heideseen
      Anhand eines Pflegekonzepts wurde in den genannten Gemeinden auf 19 öffentlichen Flächen auf eine insektenfreundliche Pflege umgestellt. Flankiert wurde dies durch Informations-, Bildungs- und Mitmachangebote.
    • Neuenhagen summt – Aufwertung öffentlicher Grünflächen und Initiierung privater Bienenweiden 
      Dr. Hartmut Kretschmer, Neuenhagen bei Berlin
      In Neuenhagen bei Berlin wurde die Mahdhäufigkeit des Straßenbegleitgrüns sowie der Parks und Grünzüge reduziert. Zusätzlich wurden Privatpersonen gewonnen, die Grünstreifen insektenfreundlich pflegen. Ein begleitendes Monitoring konnte das Vorkommen von 132 Wildbienenarten sowie 53 Tagfalterarten in der Gemeinde nachweisen.
    • Natur pur – Aufwertung des Wohnumfelds durch Wohnungsgenossenschaften
      Dr. Corinna Hölzer, Stiftung für Mensch und Umwelt
      Halböffentliche Freiflächen von mehrstöckigen Wohnhäusern wurden naturnah umgestaltet. Neben einer Umgestaltung der gesamten Freifläche wurden auch kleinere naturnahe Parkanlagen (PikoParks) sowie einzelne Trittsteinbiotope realisiert. Begleitet wurde dies durch eine intensive Aufklärungsarbeit und die Beteiligung der Bewohnerschaft.

    Der rote Faden, der sich durch alle vorgestellten Beispiele und die anschließenden Diskussionen zog, war die Notwendigkeit, die insektenfreundliche Bewirtschaftung von Grünflächen mit Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit zu begleiten. Da sich das Erscheinungsbild insektenfreundlicher Flächen von dem bisherigen Aussehen der Grünflächen unterscheidet, werden diese von einigen Personen als unordentlich und ungepflegt wahrgenommen. Dies hat zur Folge, dass gute Ideen immer wieder an der fehlenden Akzeptanz seitens der Bevölkerung scheitern.

    In zwei weiteren Vorträgen wurde vorgestellt, welche Förderprogramme oder Beratungsangebote Akteure bei der Maßnahmenumsetzung unterstützen können:

    • Beispiel N.A.T.U.R. – Information & Motivation für Kommunen zur Förderung der Stadtnatur
      (Stefanie Herbst, Kommunen für biologische Vielfalt e. V.)
    • Vorstellung bestehender Förderprogramme zur Unterstützung von Landkreisen und Kommunen
      (Eva-Maria Sieper-Ebsen, MLUK, Referat 43)

    Eine Abfrage bei den Teilnehmenden ergab, dass aktuell der größte Unterstützungsbedarf bei der Bereitstellung von Informationsmaterialien, der Durchführung von Schulungen, der Beratung der Akteure sowie bei der finanziellen Ausstattung der handelnden Ämter oder Verbände liegt.

    Die ausführliche Dokumentation des Workshops steht nachfolgend zum Download bereit.

    Bei Interesse an einzelnen Vorträgen, können diese beim Fachreferat des Ministeriums angefragt werden (Kontakt siehe rechte Spalte).

    Bei Interesse an einzelnen Vorträgen, können diese beim Fachreferat des Ministeriums angefragt werden (Kontakt siehe rechte Spalte).

  • Praxis-Leitfaden

    Covertitel Praxis-Leitfaden Grünflächen im Land Brandenburg

    Im November 2024 veröffentlichte das Brandenburger Umweltministerium einen Praxis-Leitfaden für die insektenfreundliche Pflege öffentlicher Grünflächen. Er dient als ein Nachschlagewerk, der wertvolle Tipps und Anregungen gibt, wie bestehende Lebensräume erkannt, insektenfreundlich gepflegt oder neu angelegt werden können.

    Der Leitfaden richtet sich vorrangig an die Bauhöfe und Grünflächenämter der Kommunen und Landkreise, aber auch an Vereine, Wohnungsbaugenossenschaften und Ehrenamtliche sowie weitere interessierte Personen, die sich um die Grünflächenpflege im urbanen Raum kümmern

    Urbane Grünflächen, wie beispielsweise Parkanlagen, Wiesen, Straßenränder oder Verkehrsinseln bieten viel Potenzial für Insektenschutzmaßnahmen im Siedlungsbereich. Viele haben den Willen, dieses Potenzial zu nutzen. Häufig fehlt es allerdings noch an naturschutzfachlichem Wissen und dessen praktischer Umsetzung. An dieser Stelle setzt der nun veröffentlichte Leitfaden an, denn er dient als praktische Anleitung und Nachschlagewerk. So beinhaltet er allgemeine Informationen zum Insektenschutz, eine Beschreibung relevanter Lebensräume, praxisnahe Tipps und Schritt-für-Schritt Anleitungen zur Pflege beziehungsweise Neuanlage von Flächen sowie mögliche Probleme und passende Lösungsmöglichkeiten bei der Umsetzung.

    Der Leitfaden soll eine Hilfestellung sein, um Grünflächen im Sinne des Insektenschutzes zu gestalten und damit die Artenvielfalt in Brandenburg zu fördern.

    Die Veröffentlichung "Grünflächen im Land Brandenburg - Ein Praxis-Leitfaden für die insektenfreundliche Pflege“ kann als Online-Publikation heruntergeladen werden. Ein Druck der Broschüre ist in Planung.

    Covertitel Praxis-Leitfaden Grünflächen im Land Brandenburg

    Im November 2024 veröffentlichte das Brandenburger Umweltministerium einen Praxis-Leitfaden für die insektenfreundliche Pflege öffentlicher Grünflächen. Er dient als ein Nachschlagewerk, der wertvolle Tipps und Anregungen gibt, wie bestehende Lebensräume erkannt, insektenfreundlich gepflegt oder neu angelegt werden können.

    Der Leitfaden richtet sich vorrangig an die Bauhöfe und Grünflächenämter der Kommunen und Landkreise, aber auch an Vereine, Wohnungsbaugenossenschaften und Ehrenamtliche sowie weitere interessierte Personen, die sich um die Grünflächenpflege im urbanen Raum kümmern

    Urbane Grünflächen, wie beispielsweise Parkanlagen, Wiesen, Straßenränder oder Verkehrsinseln bieten viel Potenzial für Insektenschutzmaßnahmen im Siedlungsbereich. Viele haben den Willen, dieses Potenzial zu nutzen. Häufig fehlt es allerdings noch an naturschutzfachlichem Wissen und dessen praktischer Umsetzung. An dieser Stelle setzt der nun veröffentlichte Leitfaden an, denn er dient als praktische Anleitung und Nachschlagewerk. So beinhaltet er allgemeine Informationen zum Insektenschutz, eine Beschreibung relevanter Lebensräume, praxisnahe Tipps und Schritt-für-Schritt Anleitungen zur Pflege beziehungsweise Neuanlage von Flächen sowie mögliche Probleme und passende Lösungsmöglichkeiten bei der Umsetzung.

    Der Leitfaden soll eine Hilfestellung sein, um Grünflächen im Sinne des Insektenschutzes zu gestalten und damit die Artenvielfalt in Brandenburg zu fördern.

    Die Veröffentlichung "Grünflächen im Land Brandenburg - Ein Praxis-Leitfaden für die insektenfreundliche Pflege“ kann als Online-Publikation heruntergeladen werden. Ein Druck der Broschüre ist in Planung.