Bergbaubedingte Wirkung auf die Wassermenge
Der Bergbau in der Lausitz wirkt sich insbesondere auf die Einzugsgebiete von Spree, Schwarzer Elster und Lausitzer Neiße aus und prägt den Wasserhaushalt in den Flussgebieten der mittleren Spree und der Schwarzen Elster gravierend. Betroffen sind sowohl die Oberflächengewässer als auch das Grundwasser. Bezüglich der bergbaulichen Eingriffe in den Wasserhaushalt spielen sowohl Sanierungsbergbau (Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft (LMBV)) als auch der aktive Bergbau (Lausitzer Energie AG (LEAG)) eine Rolle.
Für die Braunkohlegewinnung ist die Trockenlegung der Tagebaue unerlässlich. Jedes Jahr werden dafür mehrere Millionen Kubikmeter Grundwasser mit Hilfe von Brunnen entnommen (Sümpfung). Grundwasserabsenkungen bis zu 150 Meter Tiefe sind dabei keine Seltenheit. Solch erhebliche Eingriffe in den Wasserhaushalt wirken sich nicht allein auf das Abbaufeld selbst, sondern auch auf die Umgebung aus.
Zum Zeitpunkt der größten Bergbauaktivität in der Lausitz war eine Fläche von mehr als 2.000 Quadratkilometern von der Grundwasserabsenkung betroffen. Viele Fließ- und Standgewässer verloren in diesem Bereich ihre natürliche Speisung durch das Grundwasser und anteilig auch ihre Vorflutfunktion, das heißt die Möglichkeit des Wassers mit natürlichem Gefälle abzufließen. Um Versickerungsverluste zu vermeiden, wurden teilweise Abschnitte der Oberflächengewässer künstlich abgedichtet. Manche Fließgewässer wurden beseitigt, verlegt oder von Teilen ihres vorbergbaulichen Einzugsgebietes getrennt.
Im Jahre 1990, nach der deutschen Wiedervereinigung, lag allein das im Zuständigkeitsbereich der LMBV bestehende Volumendefizit in der Lausitz bei cirka 4,5 Milliarden Kubikmeter im Grundwasser und cirka 2,5 Milliarden Kubikmeter in den Tagebaurestlöchern (Gesamtwasserdefizit 7 Milliarden Kubikmeter). Bis zum Jahr 2018 konnte das Volumendefizit durch die LMBV auf 0,9 Milliarden Kubikmeter reduziert werden. Die Volumendefizite im Bereich des aktiven Tagebaus sind hierbei nicht berücksichtigt.
Das aus dem Grundwasserkörper durch die Bergbauunternehmen entnommene Wasser wird in der Regel oberirdisch in ein nahegelegenes Fließgewässer eingeleitet, wodurch es dort zunächst zu einer Zunahme des Abflusses kommt. Nach Beendigung des Tagebaubetriebs geht diese zusätzliche Wasserquelle Stück für Stück verloren, da die Zutageförderung von Grundwasser nicht mehr notwendig ist. Nach der Einstellung der Grundwasserförderung müssen sich die Grundwasserstände durch die natürliche Grundwasserneubildung regenerieren, bevor sie als natürlicher Wasserzutritt wieder die Fließgewässer speisen. Daher werden in der Phase des Braunkohleausstiegs zeitweilig erheblich geringere Abflussmengen in den betroffenen Fließgewässern zu verzeichnen sein.
Durch die Verlegung, Begradigung und künstliche Verdichtung des Gewässerbetts von Fließgewässern während des Tagebaubetriebs können natürliche Wasserrückhalteräume auch nach der Stilllegung der Tagebaue unwiederbringlich verloren gegangen sein. Durch fehlende Vorfluter oder Setzungen/Sackungen vor allem in Kippenbereichen kann es zu Vernässungen in den Folgelandschaften kommen. Auch ist es möglich, dass sich durch die Erdumlagerungen im Kippenbereich aber auch durch Dichtwände die Grundwasserströmungsbedingungen im Vergleich zum vorbergbaulichen Zustand verändert haben.
Mit Beendigung des Tagbaubetriebs treten somit nicht zwangsläufig wieder die vorbergbaulichen wasserwirtschaftlichen Verhältnisse ein. Die augenscheinlich größte Veränderung bei den Gewässern und im Landschaftsbild stellen jedoch sicherlich die Tagebaurestseen dar.
Aufgrund des geplanten Braunkohlenausstiegs bis spätestens 2038 entstehen durch den Rückgang der Sümpfungwassereinleitungen aus den Tagebauen und dem noch nicht abgeschlossenen Grundwasserwiederanstieg neue Herausforderungen im Wassermanagement in den Flussgebieten der Spree, Schwarzen Elster und Lausitzer Neiße. Zur Untersuchung der Auswirkungen hat das Umweltbundesamt 2020 ein Forschungsvorhaben zu den wasserwirtschaftlichen Folgen des Braunkohleausstiegs in der Lausitz vergeben, in welchem der Fokus auf dem Flussgebiet der Spree liegt. Dies gliedert sich in fünf Arbeitspakete, in welchen eine Bestandsaufnahme von Daten, die Entwicklung eines Leitbildes für die Lausitz, die überschlägige Bilanzierung des Wasserbedarfes und des Wasserdargebotes sowie die Ableitung von Handlungserfordernissen und Managementoptionen erarbeitet wird. Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg ist im Begleitgremium zum Projekt vertreten.
Am 12. März 2021 fand die erste Wasserkonferenz Lausitz zu den Themen Bergbau – Wasser – Klima an der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus-Senftenberg statt. Die Hybridveranstaltung wurde vom Wasser-Cluster-Lausitz e. V. organisiert. Umweltminister Axel Vogel war auf der Konferenz mit einem Redebeitrag vertreten. Die Referenten aus den Umweltbehörden von Sachsen, Brandenburg und Berlin sowie Vertreter aus der Wirtschaft thematisierten die wasserwirtschaftlichen Herausforderungen in der Lausitz, welche sich durch den Strukturwandel und den Klimawandel ergeben.
Im Pinnower See (Landkreis Spree-Neiße) hat sich der Wasserstand nicht wie geplant entwickelt und die festgelegten Zielwasserstände wurden trotz Wassereinleitung zum Ausgleich des potenziellen bergbaulichen Einflusses nicht erreicht. Daher untersuchten das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) und das Landesamt für Umwelt (LfU) die geologische und hydrogeologische Situation am See und fassten die Ergebnisse in einem gemeinsamen Bericht zusammen.
Der Bergbau in der Lausitz wirkt sich insbesondere auf die Einzugsgebiete von Spree, Schwarzer Elster und Lausitzer Neiße aus und prägt den Wasserhaushalt in den Flussgebieten der mittleren Spree und der Schwarzen Elster gravierend. Betroffen sind sowohl die Oberflächengewässer als auch das Grundwasser. Bezüglich der bergbaulichen Eingriffe in den Wasserhaushalt spielen sowohl Sanierungsbergbau (Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft (LMBV)) als auch der aktive Bergbau (Lausitzer Energie AG (LEAG)) eine Rolle.
Für die Braunkohlegewinnung ist die Trockenlegung der Tagebaue unerlässlich. Jedes Jahr werden dafür mehrere Millionen Kubikmeter Grundwasser mit Hilfe von Brunnen entnommen (Sümpfung). Grundwasserabsenkungen bis zu 150 Meter Tiefe sind dabei keine Seltenheit. Solch erhebliche Eingriffe in den Wasserhaushalt wirken sich nicht allein auf das Abbaufeld selbst, sondern auch auf die Umgebung aus.
Zum Zeitpunkt der größten Bergbauaktivität in der Lausitz war eine Fläche von mehr als 2.000 Quadratkilometern von der Grundwasserabsenkung betroffen. Viele Fließ- und Standgewässer verloren in diesem Bereich ihre natürliche Speisung durch das Grundwasser und anteilig auch ihre Vorflutfunktion, das heißt die Möglichkeit des Wassers mit natürlichem Gefälle abzufließen. Um Versickerungsverluste zu vermeiden, wurden teilweise Abschnitte der Oberflächengewässer künstlich abgedichtet. Manche Fließgewässer wurden beseitigt, verlegt oder von Teilen ihres vorbergbaulichen Einzugsgebietes getrennt.
Im Jahre 1990, nach der deutschen Wiedervereinigung, lag allein das im Zuständigkeitsbereich der LMBV bestehende Volumendefizit in der Lausitz bei cirka 4,5 Milliarden Kubikmeter im Grundwasser und cirka 2,5 Milliarden Kubikmeter in den Tagebaurestlöchern (Gesamtwasserdefizit 7 Milliarden Kubikmeter). Bis zum Jahr 2018 konnte das Volumendefizit durch die LMBV auf 0,9 Milliarden Kubikmeter reduziert werden. Die Volumendefizite im Bereich des aktiven Tagebaus sind hierbei nicht berücksichtigt.
Das aus dem Grundwasserkörper durch die Bergbauunternehmen entnommene Wasser wird in der Regel oberirdisch in ein nahegelegenes Fließgewässer eingeleitet, wodurch es dort zunächst zu einer Zunahme des Abflusses kommt. Nach Beendigung des Tagebaubetriebs geht diese zusätzliche Wasserquelle Stück für Stück verloren, da die Zutageförderung von Grundwasser nicht mehr notwendig ist. Nach der Einstellung der Grundwasserförderung müssen sich die Grundwasserstände durch die natürliche Grundwasserneubildung regenerieren, bevor sie als natürlicher Wasserzutritt wieder die Fließgewässer speisen. Daher werden in der Phase des Braunkohleausstiegs zeitweilig erheblich geringere Abflussmengen in den betroffenen Fließgewässern zu verzeichnen sein.
Durch die Verlegung, Begradigung und künstliche Verdichtung des Gewässerbetts von Fließgewässern während des Tagebaubetriebs können natürliche Wasserrückhalteräume auch nach der Stilllegung der Tagebaue unwiederbringlich verloren gegangen sein. Durch fehlende Vorfluter oder Setzungen/Sackungen vor allem in Kippenbereichen kann es zu Vernässungen in den Folgelandschaften kommen. Auch ist es möglich, dass sich durch die Erdumlagerungen im Kippenbereich aber auch durch Dichtwände die Grundwasserströmungsbedingungen im Vergleich zum vorbergbaulichen Zustand verändert haben.
Mit Beendigung des Tagbaubetriebs treten somit nicht zwangsläufig wieder die vorbergbaulichen wasserwirtschaftlichen Verhältnisse ein. Die augenscheinlich größte Veränderung bei den Gewässern und im Landschaftsbild stellen jedoch sicherlich die Tagebaurestseen dar.
Aufgrund des geplanten Braunkohlenausstiegs bis spätestens 2038 entstehen durch den Rückgang der Sümpfungwassereinleitungen aus den Tagebauen und dem noch nicht abgeschlossenen Grundwasserwiederanstieg neue Herausforderungen im Wassermanagement in den Flussgebieten der Spree, Schwarzen Elster und Lausitzer Neiße. Zur Untersuchung der Auswirkungen hat das Umweltbundesamt 2020 ein Forschungsvorhaben zu den wasserwirtschaftlichen Folgen des Braunkohleausstiegs in der Lausitz vergeben, in welchem der Fokus auf dem Flussgebiet der Spree liegt. Dies gliedert sich in fünf Arbeitspakete, in welchen eine Bestandsaufnahme von Daten, die Entwicklung eines Leitbildes für die Lausitz, die überschlägige Bilanzierung des Wasserbedarfes und des Wasserdargebotes sowie die Ableitung von Handlungserfordernissen und Managementoptionen erarbeitet wird. Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg ist im Begleitgremium zum Projekt vertreten.
Am 12. März 2021 fand die erste Wasserkonferenz Lausitz zu den Themen Bergbau – Wasser – Klima an der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus-Senftenberg statt. Die Hybridveranstaltung wurde vom Wasser-Cluster-Lausitz e. V. organisiert. Umweltminister Axel Vogel war auf der Konferenz mit einem Redebeitrag vertreten. Die Referenten aus den Umweltbehörden von Sachsen, Brandenburg und Berlin sowie Vertreter aus der Wirtschaft thematisierten die wasserwirtschaftlichen Herausforderungen in der Lausitz, welche sich durch den Strukturwandel und den Klimawandel ergeben.
Im Pinnower See (Landkreis Spree-Neiße) hat sich der Wasserstand nicht wie geplant entwickelt und die festgelegten Zielwasserstände wurden trotz Wassereinleitung zum Ausgleich des potenziellen bergbaulichen Einflusses nicht erreicht. Daher untersuchten das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) und das Landesamt für Umwelt (LfU) die geologische und hydrogeologische Situation am See und fassten die Ergebnisse in einem gemeinsamen Bericht zusammen.