5. Abfallvermeidungsforum – Umwelt- und Klimaschutzminister Vogel: Kreislaufwirtschaft stärken, Funktionsfähigkeit von Produkten verlängern
- Erschienen amPotsdam – Im Rahmen der derzeit stattfindenden Europäischen Woche der Abfallvermeidung eröffnete Brandenburgs Umwelt- und Klimaschutzminister Axel Vogel heute das 5. Brandenburger Abfallvermeidungsforum in Potsdam. Das Forum dient zur Vernetzung und zum Austausch von kommunalen Akteurinnen und Akteuren, der Wissenschaft, Verbänden, der Abfallwirtschaft und den Landesbehörden mit dem Ziel, das Abfallaufkommen in Brandenburg zu senken. Regelmäßig werden dabei auch Best-Practice-Beispiele und innovative Ansätze vorgestellt. Die Schwerpunkte sind in diesem Jahr die Vermeidung von Verpackungs- und Elektromüll.
Umwelt- und Klimaschutzminister Axel Vogel:
„Um dem weiterhin steigenden Müllaufkommen in Deutschland zu begegnen, braucht es weitere und intensivere Anstrengungen auf EU-, Bundes- und Landesebene. Zentral dafür ist die Stärkung der Kreislaufwirtschaft – ein Ziel, das mit dem neuen Verpackungsgesetz des Bundes und den darin erhöhten Recyclingquoten verfolgt wird. Im Brandenburger Abfallwirtschaftsplan für Siedlungsabfälle ist dafür eine verbesserte Ausschöpfung der Wertstoffpotenziale als Maßgabe festgeschrieben. Voraussetzung ist der Ausbau und die Gestaltung der bestehenden Erfassungssysteme – insbesondere der getrennten Sammlung von Abfällen, um diese wiederverwenden und recyceln zu können. Doch klar ist auch, dass eine Recyclingquote von 100 Prozent nicht erreicht werden kann. Die zentrale Frage ist daher – neben dem Umgang mit angefallenen Abfällen – wie dafür gesorgt werden kann, dass Produkte und Waren gar nicht erst zu Abfall werden. Bei Elektrogeräten bedeutet das beispielsweise eine bessere Reparierbarkeit oder Kompatibilität mit anderen Geräten, um die Funktionsfähigkeit der Produkte zu verlängern und so wertvolle Ressourcen zu schonen. Hier sind vor allem die Hersteller in der Pflicht, aber auch Verbraucherinnen und Verbraucher können mit ihrer Kaufentscheidung zur Abfallvermeidung beitragen.“
Die Abfall- und Kreislaufwirtschaft wird durch verbesserte Technologien und neue Ansätze stetig weiterentwickelt. Doch trotz vieler Fortschritte in den letzten Jahren, steigt das Pro-Kopf-Abfallaufkommen in Deutschland weiter an. Damit einher geht ein hoher Verbrauch an Ressourcen. Neue Regelungen auf Bundes- und auf internationaler Ebene zielen darauf ab, die Abfallmengen zu reduzieren, die Wiederverwertung zu befördern und damit Ressourcen nachhaltig zu schonen. Dabei wird neben der Abfall- und Recyclingwirtschaft zunehmend der Fokus auf den gesamten Lebenszyklus – beginnend bei der Herstellung – der Produkte gelegt.
Beim Abfallvermeidungsforum des Umwelt- und Klimaschutzministeriums werden regelmäßig neue gesetzliche und gesellschaftliche Maßnahmen zur Vermeidung von Abfällen und zur Nachhaltigkeit von Produkten mit den zuständigen Akteuren diskutiert und zugleich beworben. In diesem Jahr stehen unter anderem die neue EU-Ökodesignverordnung mit ihren Potenzialen und Herausforderungen sowie die kommunale Verpackungssteuer und der Reparaturbonus im Fokus. In den vergangenen Jahren widmete sich das Forum unter anderem den Themen Abfallvermeidung von Textilien und Sperrmüll, der Einführung von Mehrweglösungen im Gastronomiebereich zur Verpackungsreduktion oder der Lebensmittelrettung.
Neben dem Aufzeigen von Handlungsspielräumen auf verschiedenen Ebenen, bietet das Forum die Möglichkeit zur Vernetzung unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure. Erstmalig werden an verschiedenen Ständen und einem Austauschmarkt Best-Practice-Beispiele präsentiert. Dabei bietet sich die Möglichkeit für weitere Informationen und den Erfahrungsaustausch.
Hintergrund:
Abfall- und Kreislaufwirtschaft bildet auch ein Handlungsfeld im Klimaplan Brandenburg. Demnach soll auch die Abfallwirtschaft einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.
Im Abfallwirtschaftsplan des Landes Brandenburg wurden daher im Abschnitt Siedlungsabfälle unter anderem die Vermeidung von Abfällen, die Verringerung der Menge der Restabfälle durch getrennte Sammlung sowie die stoffliche Verwertung von Abfällen und die Kaskadennutzung der getrennt gesammelten Bioabfälle, um den Bedarf an fossilen Primärbrennstoffen zu verringern als Instrumente dafür benannt.