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Kritisch, unbequem, wichtig: Minister Vogel würdigt 30-jährigen BUND Brandenburg als treibende Kraft für ökologische Erneuerung

- Erschienen am 01.10.2021

Potsdam – Umwelt- und Klimaschutzminister Axel Vogel gratuliert anlässlich der morgen (2.10.) in Potsdam stattfindenden Landesdelegiertenversammlung und Feierstunde dem Brandenburger BUND zum 30-jährigen Bestehen und würdigt den umweltpolitischen Verband als eine treibende gesellschaftliche Kraft für ökologische Erneuerung und nachhaltige Entwicklung.

„Ich bedanke mich für das große Engagement, von dem unsere Gesellschaft und besonders auch der Umwelt- und Naturschutz lebt, und wünsche weiterhin viele aktive Mitglieder und eine nicht nachlassende Kraft, Dinge zu bewegen und Politik mitzugestalten.“

Der 1991 in Brandenburg gegründete Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz engagiert sich in der Umweltbildung, Jugendarbeit und politischen Aufklärung.

„Der BUND ermutigt Bürgerinnen und Bürger, ihre Rechte wahrzunehmen, Prozesse und Verfahren zu beeinflussen und sich zum Wohle der Umwelt einzubringen“, so Axel Vogel.

Der anerkannte Naturschutzverband ist bei verschiedensten Projekten auch Partner des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz. In Wiedervernässungsprojekten, beispielsweise im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, werden Moorflächen wiederhergestellt und die Qualität von Wasserläufen verbessert. Das Vorhaben „Alleskönner Moor“ wurde 2019 als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.

Mit dem „Netzwerk nachhaltiger Lebensstil“, „Kleine Forscher große Fragen“ und „Gute Ernährung gutes Klima“ führt der BUND auch vom Umweltministerium geförderte Projekte zur Bildung für nachhaltige Entwicklung durch und sensibilisiert Kinder und Jugendliche für eine nachhaltige Lebensweise.

Beim Artenschutz liegen dem BUND unter anderem die Wildkatzen am Herzen.

„Beklagen wir oft den Rückgang von Arten, gibt es hier mehr als Hoffnung, dass diese besonders scheue Tierart es in unsere Wälder zurückgeschafft hat“, so Axel Vogel. „Deshalb unterstützen wir das Wildkatzenmonitoring des BUND und hoffen, dass sich die Wildkatze als Bewohnerin strukturreicher Laub- und Mischwälder mit nachhaltiger Bewirtschaftung bei uns wieder etabliert – als Indikator für sich regenerierende Waldlebensgemeinschaften.“

Verantwortungsvoll gehe der BUND mit dem Mittel der Verbandsklage um und stärke mit der Nutzung der Instrumente der Volksgesetzgebung die demokratische Kultur und Bürgerbeteiligung, so Umweltminister Vogel: „Auch wenn nach der erfolgreichen Volksinitiative „Keine neuen Tagebaue“ das Volksbegehren gegen die damals geplanten Tagebaue Jänschwalde Nord und Welzow Süd II nicht gewonnen wurde, ist damit erstmals das Auslaufen der Braunkohle auf die Tagesordnung der Brandenburger Politik gehoben worden. Letztendlich wurden diese Tagebaue nicht aufgeschlossen.“

Der BUND Brandenburg gründete ein länderübergreifendes Klagebündnis mit, um die polnischen Pläne zum Oderausbau zu stoppen und damit die Gefährdung des Nationalparks Unteres Odertal abzuwenden und die Oder als einen der letzten weitgehend natürlichen Flüsse Europas zu erhalten.

Durch das Volksbegehren gegen Massentierhaltung des vom BUND mitgetragenen Aktionsbündnis Agrarwende gibt es heute in Brandenburg unter anderem einen hauptamtlichen unabhängigen Tierschutzbeauftragten, der den Tierschutzplan des Landes zur Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere begleitet. Die mit Beteiligung des BUND 2019 gestartete Volksinitiative für mehr Artenvielfalt in Brandenburg führte im Landtag zu einem Dialogprozess mit einer konkurrierenden Volksinitiative und allen Fraktionen. Jetzt befindet sich ein Gesetzentwurf zur Stärkung des Insektenschutzes, zum Erhalt der Artenvielfalt und der Kulturlandschaften im parlamentarischen Verfahren.

Der BUND sieht die Herausforderungen, vor denen wir durch den Klimawandel stehen, sehr deutlich. Axel Vogel:„Der BUND ist ein Schwergewicht in unserer pluralistischen Verbändelandschaft – er stellt sich seit Jahrzehnten gegen die Umwelt- und Naturzerstörung, er ist kritisch und unbequem und gerade deshalb so wichtig. Ich setze darauf, dass der BUND sich mit dem Klimabündnis Brandenburg bei der Erstellung des Klimaplans, den unser Ministerium jetzt erarbeitet, aktiv einbringt.“