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Ausschwärmen für den Nachtkerzenschwärmer - Das Landesamt für Umwelt wirbt für bürgerwissenschaftliches Projekt

- Erschienen am 08.05.2020

Potsdam – Er ist nachaktiv, ein Meister der Tarnung und lebt tagsüber gut versteckt: der Nachtkerzenschwärmer. Was über den bis 4,5 Zentimeter großen Schmetterling in Brandenburg bekannt ist, beruht meist auf zufälligen Funden und Beobachtungen. Zu wenig Wissen, um eine seltene Art erfolgreich schützen zu können. Das Landesamt für Umwelt bittet daher Interessierte um Unterstützung bei der Erfassung des seltenen Falters.

Der Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina) ist ein Blütenbesucher, der in der Dämmerung im Schwirrflug - ähnlich wie ein Kolibri - vor Blüten stehen bleibt und mit dem Saugrüssel Nektar von zum Beispiel Flieder oder Salbei saugt. Mit einer Flügelspannweite von 37 bis 45 Millimetern zählt er zu den mittelgroßen Faltern. Überwiegend unauffällig grau-grün gefärbt, stechen nur seine auffallend orangefarbenen Hinterflügel mit schwarzer Saumbinde heraus. Die Art fliegt in Brandenburg und Berlin von Mai bis Ende Juni, meist vom 10. Mai bis 15. Juni. In heißen Jahren lassen sich von August bis Anfang Oktober gelegentlich Falter einer zweiten Generation beobachten. 

Auch die Nachtkerzenschwärmerraupe ist überwiegend nachtaktiv und kann in warmen Sommern schon ab Ende Juni entdeckt werden. Die Raupen fressen ab den Abendstunden zwar auch an den Blättern von Nachtkerzen (Oenothera spp.), ziehen aber verschiedene Weidenröschen-Arten (Epilobium spp.) vor. Am besten ist die Raupe mit einer Taschenlampe in den Pflanzen zu finden, tagsüber hält sie sich am Boden gut versteckt.

Vorkommen des Nachtkerzenschwärmers, der einerseits Wärme liebt, andererseits aber an luftfeuchte Lebensräume gebunden ist, sind selten geworden. Aus diesem Grund ist die Art nach Bundesnaturschutzgesetz besonders streng und zusätzlich nach der europäischen FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, Anhang IV) geschützt. Der Nachtkerzenschwärmer darf daher nur beobachtet, aber nicht gesammelt werden. Auf unserer Internetseite finden Sie weitere Informationen zur Bestimmung der Raupe und des ausgewachsenen Schmetterlings, ihren bevorzugten Lebensräumen und den Angaben, mit denen Sie uns unterstützen können. Dort ist auch unser Nachtkerzenschwärmer-Meldebogen hinterlegt.

Für Rückfragen:
Maria Möller
Telefon: 033201 442 122
E-Mail: maria.moeller@LfU.Brandenburg.de