Landschaftspflegeverband erhält Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt
- Erschienen am
Termin: |
Dienstag, 8. Dezember |
Zeit: |
13:00 Uhr |
Ort: |
Regionalwerkstatt Stechlin (Seminarraum) |
Wittstock(Dosse)/Stechlin - Das Projekt „Land schafft Wandel“ des Landschaftspflegeverbandes Prignitz-Ruppiner Land e. V. wird am heute mit dem Qualitätssiegel „UN-Dekade Projekt 2020 Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird an Projekte verliehen, die sich in vorbildlicher Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. Die Jury würdigt mit diesem Qualitätssiegel das vorbildliche Engagement zum Thema „Erhalt der biologischen Vielfalt“.
Rund um den Kalksee in Binenwalde werden beispielsweise im Rahmen eines Greenings konventionell bewirtschaftete Äcker naturnäher bewirtschaftet. Wo bisher auf konventionelle Weise Mais angebaut wurde, wächst nun Öllein im biologischen Anbau. Das hat mehrere Vorteile: Im Maisacker wurden die meisten „Unkräuter“ mit chemischen Mitteln unterdrückt. Der geerntete Mais wurde zu Silage verarbeitet. Der Ackerboden lag offen und frei, anfällig für Wind- und Wassererosion und wertlos für die Lebewesen rund um den Kalksee. Im Ölleinfeld dagegen wachsen neben der eigentlichen Feldfrucht weitere Ackerkräuter, wie Klatschmohn, Kornblume und Feld-Rittersporn. Seltene Ackerwildkräuter wie zum Beispiel Lämmersalat oder das Ferkelkraut werden im Rahmen des Ackerwildkrautprojektes „Unkraut vergeht nicht – stimmt nicht!“ der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft auf dem Bio-Hof KEPOS in Altglobsow vermehrt und auf biologisch bewirtschafteten Ackerflächen wie dieser wieder angesiedelt. Diese Pflanzen bieten Nahrung und Lebensraum für Insekten und damit auch für Vögel. Das fördert die biologische Vielfalt. Das aus den Pflanzen gewonnen Öl wird in der Ölmühle Katerbow gepresst und regional vermarktet.
Das ist nur ein Beispiel aus der Arbeit des Landschaftspflegeverbandes Prignitz-Ruppiner Land e. V. Der Verein, der sich für den Erhalt unserer Kulturlandschaft einsetzt, konnte seit seiner Gründung 2017 bereits 40 Mitglieder und viele Kooperationspartner gewinnen. Der Naturpark Stechlin-Ruppiner Land gehört zu den Gründungsmitgliedern des Landschaftspflegeverbandes. Zwei hauptamtliche Mitarbeiter des Landschaftspflegeverbandes sind in einem Gebiet von rund 250.000 Hektar von Perleberg in der Prignitz bis Fürstenberg/Havel in Oberhavel aktiv. Sie beraten unter anderen Kirchgemeinden bei der nachhaltigen Verpachtung von Land, fördern den Anbau von Eiweißpflanzen und projektieren Greenings, wie am Binenwalder Kalksee.
Brandenburgs Umweltstaatssekretärin Silvia Bender würdigt mit einer Video-Botschaft die Auszeichnung als „UN-Dekade Projekt 2020 Biologische Vielfalt“ und begrüßt das lokale Engagement des Landschaftspflegeverbandes in einem weltumspannenden Bündnis.
Der Naturparkleiter Dr. Mario Schrumpf wird die Auszeichnung überreichen.