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Drohnenflüge über den Märkischen Strauß – Umweltminister Vogel überreicht Lottomittel für das Großtrappenmonitoring

- Erschienen am 09.08.2024

Potsdam/Buckow – Mit 6.000 Euro aus der Konzessionsabgabe Lotto unterstützt das Brandenburger Umweltministerium den Förderverein Großtrappenschutz e.V. beim Schutz der in Mitteleuropa seltenen Vögel. Die Fördermittel, die Umweltminister Axel Vogel heute an den Verein übereicht hat, ermöglichen die Anschaffung einer Drohne zum Aufsuchen von Neststandorten und zur Überwachung der Brutperiode gefährdeter und sensibler Wiesenvogelarten der Agrarlandschaft. Neben der Großtrappe profitieren davon auch Kiebitz, Brachvogel und Wiesenweihe.

Umweltminister Axel Vogel:

„Durch intensive Schutzmaßnahmen ist es in Brandenburg gelungen, den Bestand der Großtrappe von 60 Tieren Mitte der 1990er Jahre auf mittlerweile über 300 zu steigern. In ganz Deutschland gibt es nur noch vier Brutgebiete, von denen drei in Brandenburg liegen: das Havelländische Luch bei Buckow, die Belziger Landschaftswiesen und das Fiener Bruch, das bis Sachsen-Anhalt reicht. Damit beherbergen wir im Land einen der schwersten flugfähigen Vögel der Welt und damit einen besonderen Schatz, den es zu bewahren gilt. Dafür arbeiten viele ehrenamtliche Naturschützerinnen und Naturschützer, Landwirtinnen und Landwirte, die Staatliche Vogelschutzwarte, Behörden und der Verein seit Jahren eng und sehr konstruktiv zusammen – dafür möchte ich allen Beteiligten meinen großen Dank aussprechen. Das Monitoring der Vögel ist ein zentraler Bestandteil für ihren Schutz und kann nun mit der Drohne weiter verbessert werden.“

Marcus Borchert, Vorsitzender des Fördervereins Großtrappenschutz e.V.:

„Das Schutz-projekt Großtrappe in Deutschland ist eines der erfolgreichsten Naturschutz-Langzeitprojekte in Europa. Seit inzwischen 46 Jahren arbeiten wir kontinuierlich am Schutz der Großtrappe und an der Schaffung artenreicher Kulturlandschaften. Die Erfolge sind das Ergebnis einer beispielhaften Zusammenarbeit zwischen privatem und staatlichem Naturschutz, Landwirtschaft und Jägerschaft. Auch wenn die Großtrappe natürlich im Zentrum unserer Arbeit steht, profitieren auch zahlreiche andere zum Teil gefährdete Arten der Agrarlandschaft von den durchgeführten Schutzmaßnahmen. Das Ziel des Fördervereins Großtrappenschutz ist die Schaffung einer artenreichen Kulturlandschaft. Die neue Drohne wird uns zum einen die Suche, Überwachung und Sicherung von Großtrappenbrutplätzen erleichtern, aber auch dem Schutz anderer Arten wie Brachvogel, Kiebitz und Wiesenweihe dienen."

Der Förderverein unterstützt das Land bei der Umsetzung der Vogelschutzrichtlinie und beim Schutz der bedrohten Agrarvögel: Gemeinsam mit der Staatlichen Vogelschutzwarte im Landesamt für Umwelt und mit Landwirten konnten die Bestände der vom Aussterben bedrohten Großtrappe erhalten werden, sich weiter erholen und ausbreiten. Nachdem der Ende der 1930er Jahre in Brandenburg 3.400 umfassende Großtrappenbestand bis in die 1990er Jahren stark geschrumpft war, leben heute allein im Havelländischen Luch wieder 125 dieser Vögel.

Insbesondere die Intensivierung der Landwirtschaft hatte negativen Einfluss auf den Lebensraum und die Futterverfügbarkeit. Durch die Einrichtung großflächiger Schutzgebiete, gezielte Aufzucht der Tiere und weitere Schutzmaßnahmen durch die landwirtschaftlichen Betriebe – wie die Umstellung auf extensive Landwirtschaft mit brutzeitangepasster Mahd und dem Verzicht auf Insektizide – konnte sich der Bestand erholen.

Großtrappen haben eine Körperlänge von etwa einem Meter und wiegen bis zu 17 Kilogramm. Neben der gewichtigen afrikanischen Riesentrappe (Ardeotis kori) gehören sie zu den schwersten Flugvögeln der Welt. Sie können bis zu 20 Jahre alt werden und haben eine Flügelspannweite von bis zu 2,40 Metern. Die Brutplätze der Weibchen sind oft bis zu acht Kilometer vom Balzplatz entfernt. Die Hennen legen nur eine flache Mulde im Acker oder Grünland an und brüten dort ihre ein bis drei Eier aus. Nach etwa 25 Tagen schlüpfen die ungefähr 90 Gramm schweren Küken. In Spanien, dem Verbreitungsschwerpunkt dieser streng geschützten Art, gibt es noch etwa 20.000 Großtrappen.

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