Der Osterhase im Liebesrausch: Feldhasen brauchen Blühstreifen und Hecken für Hochzeit und Hege der Jungen
- Erschienen amPotsdam – Zu Ostern erhält der Feldhase als sagenhafter Überbringer der Ostereier seine alljährliche Extraportion an Aufmerksamkeit. Wie in vielen Teilen Deutschlands ist der Feldhase (Lepus europaeus) auch auf Brandenburgs Feldern zuhause. Die Population in Brandenburg ist im Schnitt mit fünf bis sieben Feldhasen pro 100 Hektar zwar stabil, jedoch im Bundesvergleich eher gering.
Wie das Kaninchen gehört der Feldhase mit seinen als Löffel bezeichneten, langen braunen Ohren nicht zu den Nagetieren, sondern zu den Hasenartigen. Sein nächster Verwandter ist der Schneehase. Gemessen an der Population in Deutschland mit geschätzt drei Millionen Individuen erscheint die Zahl der Feldhasen in Brandenburg mit fünf bis sieben Feldhasen pro 100 Hektar eher gering. Deutschlandweit kommen auf einen Osterhasen 27 Menschen. Mit seinem erdbraunen Fell perfekt getarnt, ist der flinke Feldhase häufig in seinem Hasenbett, der sogenannten Sasse, zu finden.
Die Intensivierung der Landwirtschaft und die Zerschneidung der Landschaft machen dem Feldhasen das Leben schwer. Es fehlen Biotope, die dem Feldhasen und seinem Nachwuchs Deckung und Rückzugsraum geben. Das Engagement von Landwirtinnen und Landwirten, der Jägerschaft, den Imkern und Naturschützern trägt lokal dazu bei, dass sich die Bestände in der Feldflur wieder erholen können. Durch die Anlage von Blühstreifen, Hecken und einer Extensivierung in der Landwirtschaft können das Nahrungsangebot und die Rückzugsmöglichkeiten für den Feldhasen erheblich begünstigt werden.
Auf dem Speiseplan vom „Mümmelmann“ stehen Gräser und Kräuter sowie Feldfrüchte, aber auch Triebe, Knospen und Blätter von jungen Bäumen. Um Meister Lampe zu beobachten, eignen sich die frühen Morgenstunden im März und April besonders gut, denn während dieser Zeit befinden sich die Hasen im Liebesrausch. Das Beobachten von Rangkämpfen der Hasen oder einer Hasenhochzeit kann zu einem ganz besonderen Erlebnis beim Osterspaziergang in der Feldflur werden.