Auf dunklen Pfaden: Mit den Rangern in die Nacht
- Erschienen amPotsdam – Wer sich nachts auf die dunklen Pfade in den Brandenburger Nationalen Naturlandschaften begibt, den erwarten faszinierende Begegnungen mit Fledermäusen im scheinbaren Blindflug, mit unerwartet farbenfrohen Nachtfaltern oder lautlos vorbeischwebenden Eulen. Zur 14. Langen Naturwacht-Nacht am 19. August stellen Brandenburgs Rangerinnen und Ranger ihren Gästen Tiere vor, die tagsüber zumeist im Verborgenen leben.
Fledermäuse beispielsweise faszinieren die Menschen schon seit Jahrhunderten. Mit Beginn der Dämmerung flattern die lautlosen Jäger auf ihrem Beutezug durch die Luft. Für das menschliche Auge sind sie oft nur als vorbeihuschende Schatten zu erkennen. Zur Langen Naturwacht-Nacht am 19. August können Interessierte in den Naturparken Niederlausitzer Landrücken sowie Dahme-Heideseen den Flugsäugern ausnahmsweise ganz nah kommen. Dort werden die Tiere behutsam mit Netzen gefangen, fachkundig untersucht und bestimmt. Nicht nur Kinder staunen, wenn sie die Flugsäuger aus der Nähe betrachten können, bevor diese wieder in die Nacht entschwinden. Wer die geschützten und nützlichen Tiere auch bei sich am Haus willkommen heißen möchte, kann im Rahmen der Veranstaltung im Naturpark Dahme-Heideseen Fledermauskästen bauen und Tipps für eine naturfreundliche Gestaltung von Haus und Garten bekommen.
Die Rangerinnen und Ranger in den Naturparken Barnim und Schlaubetal machen mit Hilfe von Bat-Detektoren die Ultraschalllaute der Fledermäuse für das menschliche Ohr hörbar. Mit Blick auf die unterschiedlichen Frequenzbereiche der Tiere lassen sich sogar die verschiedenen Arten zuordnen.
Wer zur Nacht Entspannung sucht, findet diese im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land. Die Ranger*innen laden ihre Gäste auf eine Tour zum Maronstein ein. Hier heißt es „dem Rauschen lauschen“ und das „Spiel von Licht und Schatten“ genießen, wenn es zum Baden geht. Aber nicht etwa im angrenzenden Wummsee – nein, im Wald wird gebadet. Ab 18 Uhr schwinden nach und nach die Sonne und der Alltagsstress.
Dem Alltag in die Nacht entgleiten können die Gäste auch im Naturpark Uckermärkische Seen. Dort setzen die Ranger*innen im Rahmen ihrer Wanderung mit dem Floß über den Oberpfuhlsee, um zum sagenhaften Reich der „weißen Wiesenfrauen“ zu gelangen. Hierfür werden 20 Euro pro Person für die Floßfahrt und einen Imbiss berechnet. Darüber hinaus sind alle RangerTouren kostenfrei. Eine Spende für den Naturschutz wird jedoch gerne entgegengenommen.
Es empfiehlt sich vor Antritt dieser magischen Nachtreisen mückenfeste und der Witterung entsprechende Kleidung, festes Schuhwerk, Taschenlampe und Fernglas einzupacken. Die Führungen sind in der Regel für Familien gut geeignet. Aufgrund möglicher Corona-Beschränkungen ist eine vorherige Anmeldung erforderlich.
Alle RangerTouren zur Langen Naturwacht-Nacht und weitere Details finden sich hier.
Kostenfreie Fotos und QR-Code zur Kampagnenseite finden sich hier.
Hintergrund Naturwacht Brandenburg
Die Rangerinnen und Ranger der Naturwacht Brandenburg arbeiten seit 1991 in den 15 Nationalen Naturlandschaften (Großschutzgebieten) des Landes als Mittler zwischen Mensch und Natur. Auf rund 9.000 Quadratkilometern – einem Drittel der Landesfläche – sind sie unterwegs und erfassen Daten zu Tier- und Pflanzenbeständen, Grundwasserspiegeln sowie zur Qualität von Gewässern. Sie setzen im Nationalpark, den drei Biosphärenreservaten und den elf Naturparken zahlreiche Natur- und Artenschutzmaßnahmen um und kontrollieren deren Erfolg.
Gleichzeitig sind die 87 Rangerinnen und Ranger ansprechbar für alle, die in den Nationalen Naturlandschaften leben, arbeiten oder zu Gast sind. Sie begleiten jährlich rund 10.000 Interessierte auf mehr als 500 geführten Touren, teilen ihr Wissen und sensibilisieren für richtiges Verhalten in den Schutzgebieten. Damit stärken sie auch den Naturtourismus in der Region. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Bildung für Nachthaltige Entwicklung, BNE: In ihrer Arbeit mit Junior-Ranger-Gruppen oder in Schul-AGs weckt die Naturwacht Interesse an Themen rund um die Nachhaltigkeit und motiviert und befähigt die Kinder, selbst aktiv zu werden.
Fast 400 Freiwillige unterstützen die Naturwacht Brandenburg bei diesen vielfältigen Aufgaben. Seit 1997 arbeitet die Naturwacht unter dem Dach der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg.