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Natura-2000-Tag am 21. Mai: Fünf Teams laden anlässlich des europaweiten Aktionstages zu Naturerlebnissen und Info-Austausch

- Erschienen am 16.05.2024

Potsdam – Der Natura-2000-Tag wird alljährlich und europaweit am 21. Mai gefeiert, um an die gemeinsame Verantwortung für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Europa zu erinnern. Die fünf Natura-2000-Teams in Brandenburg laden ein, den Aktionstag auf mehreren Veranstaltungen zu feiern und zu würdigen. Umweltminister Axel Vogel gab 2022, pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum der EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, den offiziellen Startschuss für die insgesamt fünf neuen Natura-2000-Teams, die die Natura-2000-Maßnahmen außerhalb der Nationalen Naturlandschaften umsetzen sollen.

Die fünf Natura-2000-Teams nutzen den europaweiten Aktionstag, um hierzulande Interessierte auf die Bedeutung des EU-weiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000 aufmerksam zu machen. Gleichzeitig stellen sich die Teams als Ansprechpartner zur Umsetzung von Natura-2000-Maßnahmen vor und informieren über ihre Arbeit (Termine weiter unten).

Umweltminister Axel Vogel:

„Die Natura-2000-Teams haben das Ziel, in Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren die Schutzziele in den FFH-Gebieten außerhalb der Nationalen Naturlandschaften umzusetzen. Sie ergänzen damit die Arbeit der Großschutzgebietsverwaltungen und der Naturwacht, die diese Aufgabe innerhalb der Nationalen Naturlandschaften übernehmen. Dazu stehen die Teams als Ansprechpartner für Behörden, Vereine und Verbände, Landnutzende sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung. Mit der Einrichtung der Natura-2000 Teams leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung von FFH-Maßnahmen sowie zum Schutz und den Erhalt seltener Tier- und Pflanzenarten.“

Schon am morgigen 17. Mai ab 15 Uhr bietet das Natura-2000-Team West eine Exkursion in Kloster Lehnin in das FFH-Gebiet Kolpinsee und Mückenfenn an (Landkreis Potsdam-Mittelmark). Bei der facettenreichen Führung können Interessierte botanische und faunistische Besonderheiten des Gebiets entdecken. Dazu zählen zum Beispiel Pflanzenarten wie Sumpf-Schlangenwurz, Winkel-Segge, Sumpf-Veilchen oder auch Vögel wie Schwarzspecht, Kranich und Schellente. Außerdem bietet sich den Gästen die Chance, mehr über das Naturschutzmanagement im FFH-Gebiet zu erfahren.

Das Natura-2000-Team Nordost und der polnische Naturschutzverein Klub Przyrodników (Klub der Naturfreunde) laden am 19. Mai ab 12 Uhr zu einer grenzübergreifenden Exkursion nach Polen ein. Das erste Exkursionsziel ist die Most Europejski - Europabrücke Neurüdnitz–Siekierki. Im Anschluss geht es in das Naturschutzgebiet Rezerwat Przyrody Wrzosowiska Cedyńskie im Wiesława Czyżewskiego (Naturschutzgebiet Wiesław Czyżewski - Heidelandschaft von Zehnden). Während der Exkursion erhalten Interessierte Einblick in das Trockenrasenmanagement und die polnische Wasserwirtschaft. Außerdem erfahren die Gäste Wissenswertes zum deutsch-polnischen Natura-2000-Management entlang der Oder. Im Fokus stehen verschiedene Arten, wie die Traubige Graslilie oder die Erd-Segge sowie besondere Lebensräume wie trockene europäische Heiden oder magere Flachland-Mähwiesen.

Bei einer Exkursion am 25. Mai ab 9 Uhr können Naturinteressierte zusammen mit dem Natura-2000-Team Mitte und dem Landesbetrieb Forst Brandenburg den idyllischen Eisvogelpfad Pohlitzer Mühlenfließ im FFH-Gebiet Pohlitzer Mühlenfließ erkunden (Landkreis Oder-Spree). Während der Exkursion erleben die Gäste das FFH-Gebiet und seine Besonderheiten wie das Vorkommen des Breitblättrigen Knabenkrauts und lernen bisherige Naturschutzmaßnahmen kennen.

Das Natura-2000-Team Nordwest und der Landschaftspflegeverband Prignitz-Ruppiner Land e. V. bieten am 25. Mai ab 10 Uhr eine Exkursion im FFH-Gebiet Oberes Temnitztal Ergänzung an (Landkreis Ostprignitz-Ruppin). Eine Einführung und Vorstellung des FFH-Gebiets findet im Rahmen eines Kurzvortrags im Schloss Vichel statt. Im Anschluss wird bei einer geführten Wanderung entlang der Temnitz bis zum Gutspark Garz das FFH-Gebiet erkundet. Während der Exkursion können Interessierte die faszinierende Vegetation an und in der Temnitz entdecken, beispielsweise Bachmuscheln sowie verschiedene Vogel- und Fledermausarten im Park Vichel und Garz.

Das Exkursionsangebot ist eingebettet in ein Rahmenprogramm auf Schloss Vichel. Dort startet ab 6 Uhr die Vogelstimmenwanderung mit Bernd Ewert vom NABU-Kreisverband Neuruppin. Im Anschluss können die Gäste ab 8.30 Uhr ein stärkendes Frühstück einnehmen, das im Schloss Vichel vom Gemeinschaftshaus Schloss Vichel GzF e. V., Jürgen Duffner, angeboten wird.

Am 6. Juli ab 10 Uhr können Interessierte zusammen mit dem Natura-2000-Team Süd und dem Naturkundezentrum Spreeaue e. V. an einer naturkundlichen Bootsfahrt durch die renaturierte Spree nördlich von Cottbus teilnehmen (Landkreise Cottbus und Spree-Neiße). Bei der Bootsfahrt im FFH-Gebiet Biotopverbund Spreeaue werden die umgesetzten wasserbaulichen Maßnahmen erläutert und die Bedeutung des Natura-2000-Gebiets veranschaulicht. Insbesondere werden jene Fisch-, Libellen- und Vogelarten vorgestellt, die von der Renaturierungsmaßnahme profitiert haben. Für die Fahrt in den speziellen Weichschalenbooten ist eine verbindliche Anmeldung erforderlich, da die Teilnehmeranzahl begrenzt ist. Die Kosten für die Bootsausleihe werden von den Organisatoren übernommen.

Weitere Informationen und Details zu den Veranstaltungen sowie weitere Angebote sind auf der Internetseite der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg abrufbar.

Hintergrund Natura-2000-Teams:

Die Natura-2000-Teams sind eine Kooperation des Landesamts für Umwelt (LfU) und der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg (NSF). Die Teams setzen sich aus je einem Mitarbeitenden des LfU und zwei Mitarbeitenden des NSF zusammen. Die Teams sind in den Regionen Nordost, Mitte, Süd, West und Nordwest tätig. Die Mitarbeitenden der Natura-2000-Teams sind Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in den Regionen, wo sie Naturschutzmaßnahmen initiieren und begleiten. Der Tätigkeitsschwerpunkt liegt auf der systematischen Umsetzung der Ziele der EU-Biodiversitätsstrategie 2030 für die Lebensraumtypen und Arten der Natura-2000-Richtlinien. Die Natura-2000-Teams sind regelmäßig auf themen- und anlassbezogenen Veranstaltungen präsent und in den Natura-2000-Gebieten unterwegs. Zudem unterstützen sie bei praktischen Naturschutzmaßnahmen, wie der Mahd von Orchideenwiesen oder dem Anlegen von Amphibienlaichgewässern. Darüber hinaus beraten und unterstützen sie bei der Beantragung von Fördermitteln für den Erhalt pflegeabhängiger Lebensräume, wie wertvoller Grünländer, aber auch Wälder.

Hintergrund Natura 2000

Mit dem Ziel, den Rückgang von natürlichen Lebensräumen und wildlebenden Arten in der EU entgegenzuwirken, wurden 1979 die europäische Vogelschutzrichtlinie und 1992 die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie erlassen. Beide Richtlinien sind die Grundlage für das EU-weite Schutzgebietsnetz „Natura 2000“, bestehend aus Fauna-Flora-Habitat-Gebieten (FFH-Gebiete) und Vogelschutzgebieten (SPA). Im Land Brandenburg wurden insgesamt 595 FFH-Gebiete und 27 Vogelschutzgebiete gesichert, sodass etwa 26 Prozent der Landesfläche zum weltweit größten Schutzgebietsnetz gehören. Klare Schutzziele und eine gute Vernetzung der Gebiete ermöglichen unter anderem den Erhalt und die Entwicklung von selten gewordenen Arten und ihren Lebensräumen.