Weitere Verbesserungen im Hochwasserschutz: Baustart zur Deichertüchtigung an der Elbe bei Mödlich im Landkreis Prignitz
- Erschienen amLenzer Wische/Mödlich – Das Landesamt für Umwelt (LfU) hat den Bauauftrag zur Verbesserung des Hochwasserschutzes des Ortsteils Mödlich in der Lenzer Wische erteilt. Die Bauarbeiten sind nun nach der Bauanlaufberatung gestartet. Ziel des Vorhabens ist die Ertüchtigung eines rund 100 Meter langen Abschnittes im Elbedeich bis zum Jahresende. Der Deichabschnitt ist gekennzeichnet durch einen ungünstigen inneren Aufbau, sehr steile Böschungen sowie Gewässern zu beiden Seiten.
Der Baustellenbereich liegt innerhalb der Ortslage Mödlich am rechtsseitigen Hauptdeich der Elbe, der einst quer durch einen Altarm gebaut wurde. Dadurch stehen wasserseitig der Elbealtarm und landseitig das Wilkens Brack unmittelbar am Deichfuß an. Die Böschung ist landseitig sehr steil. Das verringert einerseits die Standsicherheit des Deiches und erschwert andererseits die Deichunterhaltung. Außerdem fehlen auf der Landseite die Voraussetzungen zur Entwässerung bei Hochwasser. Der Bauabschnitt wird durch die Außenanlagen eines Hotels sowie eine Deichauffahrt begrenzt.
Um die erforderliche Erhöhung der Standsicherheit zu erreichen, wird die landseitige Böschung neu aufgebaut und auf eine Böschungsneigung von 1:3 abgeflacht. Dabei werden gut verdichtbare Feinsande, Kiessande und eine Steinschüttung verwendet, die im Hochwasserfall für eine optimierte Ableitung bei einsickernden Elbewassers sorgen. Durch die Abflachung der Böschung wird die Aufstandsfläche des Deiches um rund 6 Meter breiter, wodurch sich der Deichfuß entsprechend in Richtung Wilkens Brack verschiebt.
Das Bauvorhaben findet teilweise auf privaten Flurstücken statt, was Abstimmungen mit den Eigentümern erforderlich machte. Der auf der Krone verlaufende Deichverteidigungsweg – Teil des beliebten Elberadweges – muss für die Dauer der Bauarbeiten gesperrt werden. Für die Bauzeit wird daher eine Umleitung eingerichtet. Um Beeinträchtigungen von Mensch und Natur zu verringern, wurde der Beginn der Baumaßnahme auf den Herbst verlegt. Zudem werden durch eine Reihe von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen die Eingriffe kompensiert. Durch das gerade abgelaufene Hochwasser der Elbe kann es zu Verzögerungen im Bauablauf kommen.
Der bestehende Altdeich erhielt seine heutige Form im Rahmen der Deichsanierung im Jahr 1995. Die Deichhöhe wurde auf Basis des damaligen Bemessungshochwassers (BHW) von 7,45 Meter am Pegel Wittenberge berechnet. Der zu sanierende Deichabschnitt behält diese Höhe bei und entspricht somit dem Niveau der angrenzenden Deiche. Die geplante Deichverbreiterung lässt jedoch eine Anpassung an das aktuelle BHW von 7,99 Meter am Pegel Wittenberge zu. Die Kosten für die Maßnahme betragen rund 1,35 Millionen Euro finanziert aus EU- (ELER-), Bundes- (GAK-) und Landesmitteln.
Von den im Rahmen der Elbdeicherweiterung im Landkreis Prignitz zu bearbeitenden 76 Kilometern Elbehauptdeich von Gnevsdorf bis Wittenberge sind 99 Prozent der Deichabschnitte mindestens auf den Bemessungshochwasserstand von 7,45 Meter am Pegel Wittenberge erhöht und verstärkt worden. Rund 30 Prozent des Elbehauptdeichs in der Prignitz wurden nach dem Bemessungshochwasserstand von 7,99 Meter am Pegel Wittenberge erhöht.