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Weltretter, Klimakönner und Junior Ranger: Drei Einrichtungen erhalten Qualitätssiegel der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

- Erschienen am 19.11.2021

Potsdam – Als Höhepunkt des 11. Runden Tisches „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ konnte heute das Zertifikat der Servicestelle BNE für verschiedene Angebote an drei Einrichtungen in Brandenburg übergeben werden. Mit dem Qualitätssiegel für ihre hochwertigen außerschulischen Bildungsangebote können die Einrichtungen nun vier Jahre für sich und die Angebote werben.

Staatssekretärin Silvia Bender:

„Die hohe Zahl an Bewerberinnen und Bewerber auf ein Zertifikat der Servicestelle BNE hat unsere Erwartungen übertroffen. Es zeigt, dass die Einrichtungen den Wert erkannt haben, den dieses Qualitätssiegel für sie haben kann. Zugleich wird an den nun zertifizierten Angeboten deutlich, wie vielfältig Bildung für nachhaltige Entwicklung sein kann und welchen Beitrag sie für einen besseren und verständnisvolleren Umgang mit Umwelt, Natur und den Ressourcen leisten kann.“

Die in diesem Jahr zertifizierten Projekte sind vielfältig: Mit waldbezogener Umweltbildung hat sich die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Brandenburg einen Namen gemacht. Ihr Projekt „Bildungsnetzwerk Wald und Klima - Die Klimakönner“ konnte die Zertifizierungskommission überzeugen. Darin machen die Expertinnen und Experten die Rolle des Waldes als Klimaschützer, Rohstofflieferant und Heimat zahlreicher Tier- und Pflanzenarten erfahrbar. Der Lernort Wald eignet sich hervorragend, um die Bedeutung von Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen machen vor Augen zu führen und die Ideen der Bildung für nachhaltige Entwicklung vor Ort anzuwenden.

Einen anderen Ansatz verfolgt die Johannesstift Jugendhilfe Diakonie gGmbH. Ihr Projekt „Weltretter werden!“ richtet sich an junge Menschen, die mittel- bis langfristig nicht in ihren Herkunftsfamilien leben können. Das Projekt widmet sich besonders Themen aus der Umweltbildung, Nachhaltigkeitserziehung und der Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsumverhalten, wie Energiesparen, Ernährung, Mobilität, oder Müllvermeidung. Zentrales Element ist dabei der enge Bezug zur Lebenswelt der jungen Menschen. Sie sollen durch niederschwellige Aufgaben an die verschiedenen Themen der Nachhaltigkeit herangeführt und angeregt werden, ihr eigenes Konsumverhalten und dessen Auswirkungen zu hinterfragen. Das Projekt ist auch deshalb so wertvoll, weil es eine neue Zielgruppe erschließt, die bislang noch viel zu wenig im Fokus stand.

Als drittes Angebot im Bunde wurde das Junior-Ranger-Programm der Naturwacht Brandenburg zertifiziert. Es wird von Naturwächterinnen und –wächtern durchgeführt, die zum Teil seit 1997 die Junior-Ranger-Gruppen betreuen. Sie haben sowohl das brandenburgische als auch das bundesweite Junior-Ranger-Programm mit aufgebaut. Die Inhalte der Bildungsangebote umfassen die Natur- und Kulturausstattung der Nationalen Naturlandschaften und die Zusammenhänge von Nutzung und Schutz der biologischen Vielfalt. Die Teilnehmenden begleiten die Rangerinnen und Ranger über viele Jahre und lernen so die Arten und Lebensräume ihrer Regionen kennen.

Staatssekretärin Silvia Bender:

„Ich wünsche den Zertifizierten, dass mit ihren hochwertigen Angeboten auch weiterhin mehr Menschen für die Themen der Nachhaltigkeit erreicht und sensibilisiert werden können und somit ein Beitrag geleistet wird für einen sorgsamen Umgang mit der Natur und unserer Umwelt.“

Die Einrichtungen können nun vier Jahre lang mit diesem Zertifikat ihre hochwertige außerschulische Bildungsarbeit sichtbar machen. Eine eigens für diese und künftige Zertifizierungen gebildete Kommission aus Vertreter*innen der Wissenschaft, des Globalen Lernens, der Wirtschaft, Kommunen, Jugend, Umweltbildung, Kulturelle und Politische Bildung bewertet die Bewerbungen, die sich an definierte Qualitätskriterien halten müssen. Im vergangenen Jahr erhielt die Villa Fohrde als erste Einrichtung in Brandenburg das Qualitätszeichen für ihr Angebot „Klima.Runde“ durch Minister Axel Vogel.

Das Qualitätssiegel wurde durch die vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) seit 2019 beauftragte landesweite Servicestelle Bildung für nachhaltige Entwicklung entwickelt. Sie wird von der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Brandenburg e.V. (ANU), dem Verbund entwicklungspolitischer Nichtregierungsorganisationen Brandenburgs e.V. (VENROB) und der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) getragen.