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Ein Fünftel mehr Abfall: Umweltminister und Verbraucherschutzministerin werben für klimafreundlichere Weihnachten

- Erschienen am 19.12.2021

Potsdam Immer mehr Menschen versuchen, Abfälle im Alltag zu reduzieren oder zu vermeiden. Bei Anlässen wie Weihnachten mit oftmals vermehrten Paketzusendungen, schön verpackten Geschenken und reichlich Essen fällt dies vielen schwerer. In diesem Zeitraum fällt durchschnittlich 20 Prozent mehr Abfallgewicht an als sonst.

Verpackte Geschenke, ein geschmückter Tannenbaum und  der aktuell vorwiegende Online-Kauf gehören für viele zur Advents- und Weihnachtszeit.

Umweltminister Axel Vogel:

„Niemand von uns möchte die Traditionen aufgeben. Wir können uns aber wie auch in anderen Bereichen unseres Alltags fragen, ob wir diese Traditionen nicht auch leicht verändern und verschönern können: die Symbolik beibehalten, gleichzeitig aber einen spürbaren Unterschied beim konkreten Umwelt- und Klimaschutz   herbeiführen. Es gibt Alternativen und Möglichkeiten, damit die zu den Feiertagen anfallenden Abfälle die ohnehin schon hohen Müllmengen in Deutschland nicht noch übersteigen.“

Viele Möglichkeiten sind bekannt und wurden schon früher praktiziert: Das Geschenkpapier beim Auspacken nicht zerreißen, um es wiederverwenden zu können. Bei Geschenken für jüngere Kinder, die darauf im Eifer des Gefechts nicht achten, lässt sich auf nachhaltiges und umweltfreundliches Geschenkpapier aus recyceltem Material, alten Zeitschriften oder Landkarten beziehungsweise auf Tücher zurückgreifen.

Auch bei der Online-Bestellung gibt es klimafreundlichere Alternativen bei Anbietern, die ihre Waren in Mehrwegversandverpackungen oder gebrauchten Kartons liefern beziehungsweise Klimaschutzprojekte im Gegenzug zu ihren Warentransporten unterstützen. Und selbstgemachte oder Geschenke wie Zeit, Patenschaften und Spenden benötigen keine oder wenig Verpackung.

Bei elektronischen Geräten kann man auf bessere Qualität, Langlebigkeit und Reparierfähigkeit der Gegenstände achten, die nicht allzu bald zu Abfall werden. Inzwischen gibt es mehrere Anbieter, die (Secondhand)Produkte generalüberholt und mit Garantie anbieten.

Wer zum Beispiel beim Weihnachtsessen gut plant und mehr auf regionale Produkte ohne lange Transportwege zurückgreift, schont ebenso die Umwelt.

Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher:

„Alle Jahre wieder landen nach Auskunft des Thünen-Instituts deutschlandweit knapp zwölf Millionen Tonnen an Lebensmitteln im Müll. Über die Hälfte davon stammt aus privaten Haushalten. Statistisch entspricht das rund 75 Kilo weggeworfener Lebensmittel pro Kopf im Jahr. Diese Zahl ist erschreckend, sie zeigt aber auch, jede und jeder kann dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden: durch bewusstes Einkaufen, richtige Lagerung oder sinnvolle Verwertung auch und vor allem beim Weihnachtsessen“

Auch zum Weihnachtsbaum, dessen Aufstellen für die meisten traditionell zum Fest dazugehört, gibt es Alternativen zur Kurzzeitnutzung und baldigen Entsorgung. Viele Weihnachtsbäume hierzulande kommen aus als Monokulturen angelegten Weihnachtsbaumschulen. Weihnachtsbäume mit Bio-Siegeln stammen dagegen aus ökologischer Erzeugung und sind – wie auch FSC-zertifizierte Bäume – ohne zusätzliche Dünge- und Pflanzenschutzmittel gewachsen. Alternativ lässt sich heute auch ein Weihnachtsbaum mieten. Ein guter Tipp ist, sich für Bäume aus der Region wie Fichten, Kiefern oder Tannen zu entscheiden.