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Für den Uferschutz am Großen Seddiner See – Anliegergemeinden und Naturpark Nuthe-Nieplitz handeln gemeinsam

- Erschienen am 20.04.2021

Dobbrikow – Mit gemeinsamen Uferschutzaktionen am Großen Seddiner See weisen die Anliegergemeinden zusammen mit der Naturparkverwaltung Nuthe-Nieplitz auf die Situation des Sees und die geschützte Tier- und Pflanzenwelt in den Uferbereichen hin. Besucherinnen und Besucher werden außerdem gebeten, Rücksicht auf die geschützten und schutzbedürftigen Bereiche zu nehmen und für den Spaziergang die ausgewiesenen Wanderwege zu nutzen.

In einer Gemeinschaftsaktion, organisiert durch die Anliegergemeinden des Seddiner Sees und die Naturparkverwaltung Nuthe-Nieplitz, bauten zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer meterlange Benjes-Hecken entlang des Ufers des Großen Seddiner Sees. Die Hecken sollen den Zugang in die schutzbedürftigen Uferbereiche verhindern. Hinweisschilder informieren zudem über die Bedeutung der Uferzone und lenken die Besucherinnen und Besuche auf die ausgewiesenen Wanderwege. Mit den Aktionen zum Uferschutz soll auf einen rücksichtsvollen Umgang mit den Uferbereichen am Seddiner See hingewiesen werden, um Tier- und Pflanzenwelt und somit auch den See zu schützen.

Der Große Seddiner See ist ein Flachwassersee mit ausgedehnten flachen Seebereichen, die rund ein Drittel der Seefläche ausmachen. Der Seewasserspiegel ist seit 1988 um 1,75 Meter gesunken. Die vormals breiten Flachwasserbereiche sind nun große, breite Uferzonen. Von dem Trockenfallen sind besonders die im Seeboden vergrabenen Muscheln betroffen. Eine Muschel kann pro Stunde etwa 40 Liter Wasser filtern und leistet für die Seereinigung einen wichtigen Beitrag. Durch das Betreten der Flachwasserbereiche werden die Muschelbänke zertreten und der See verliert einen wichtigen Wasserreiniger. Ein Anzeichen für den Rückgang der Selbstreinigungskraft des Sees war die Blaualgenblüte im Sommer 2020. Der See musste für die Badegäste gesperrt werden.

Auch der noch bis vor zwei Jahren im Wasser stehende Schilfgürtel liegt trocken. Schilf unterstützt ebenfalls die Seereinigung, indem es dem Wasser Nährstoffe entzieht und speichert. Ein großer Teil der Schilfpflanze liegt im sauerstoffarmen Schlamm verborgen und wird über Luftkanäle der Schilfhalme mit Sauerstoff versorgt. Spaziergängerinnen und Spaziergänger im Schilf treten das Schilf um und unterbrechen damit die Sauerstoffversorgung – die Folge: das Schilf stirbt ab.

Zudem brüten zahlreiche Vogelarten im Schilf. Bei Annäherung durch Wandernde, Boote, Standup-Paddlerinnen und -Paddler und Badende werden die Nester oft von den Elterntieren verlassen, Nesträuber erhalten günstige Gelegenheiten oder ein Abkühlen der Eier führt zum Absterben der Gelege.