Brandenburgs Alhambra: Staatssekretärin Boudon hat in Berlin Ausstellung zu Prignitzer Pilotprojekt in Lehmbauweise eröffnet
- Erschienen amPotsdam/Berlin – Das Brandenburger Landwirtschaftsministerium hat die Entwicklung des Konzepts der „Alhambra Brandenburgs“, einer Autobahnraststätte mit Gastronomie und Tagungsstätte in Lehmbauweise in Kombination mit einer begehbaren und belebten Lärmschutzwand, durch das Zentrum für Peripherie gefördert. Heute hat Brandenburgs Umwelt- und Klimaschutzstaatssekretärin Anja Boudon dazu in der brandenburgischen Landesvertretung beim Bund in Berlin die Ausstellung „Auf dem Weg zu Brandenburgs Alhambra – Pilotprojekt für klimaneutrale und regional verwurzelte Baukultur“ eröffnet. Die Initiatoren des Projekts stellten bei der Vernissage die Besonderheiten und Vorteile dieser innovativen und klimaschonenden Bauweise vor.
Derzeit befindet sich der Bau der Autobahnraststätte an der künftigen Autobahn A14 im Prignitzer Dorf Nebelin, einem Ortsteil der Gemeinde Karstädt, im Planfeststellungsverfahren. Ziel der Ausstellung ist es, für die Errichtung von Wänden in Lehmbauweise zu werben. Dazu wurde in den vergangenen Jahren von Akteuren vor Ort sowie aus Wissenschaft und Forschung und in Kooperation mit der Bundesstiftung Baukultur, der Bundesanstalt für Straßenwesen und dem Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg das Konzept der „Alhambra Brandenburgs“ entwickelt. Maßgebliche Initiatorin ist die Künstlerin Ute Reeh, die 2014 in Nebelin das „Zentrum für Peripherie e.V.“ gegründet hat.
Umwelt- und Klimaschutzstaatssekretärin Anja Boudon:
„Das in der Ausstellung präsentierte Konzept der „Alhambra Brandenburgs“ ist aus mehreren Gründen innovativ und spektakulär. Hier soll als Pilotprojekt mit einem vor Ort verfügbaren und in jeder Hinsicht nachhaltigem, klimafreundlichen Baustoff ein in die Landschaft eingepasstes Bauensemble errichtet werden. Dabei werden traditionelle, ortstypische Bauweisen aus der Prignitz angewendet. Nicht zuletzt kann durch die Einbindung und die aktive Mitwirkung verschiedener lokaler Akteure ein Mehrwert für Mensch und Natur in der von Infrastrukturmaßnahmen betroffenen Region entstehen.“
„Brandenburgs Alhambra“ soll im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg entstehen, dessen Verantwortliche als Kooperationspartner in dem Erarbeitungsprozess 2021 mitwirkten.
Das Brandenburger Agrar-Umweltministerium unterstützte die Konzeptentwicklung und Vorbereitung des Projekts zusammen mit dem Wirtschaftsministerium mit Lottomitteln in Höhe von mehr als 85.000 Euro. Zudem fördert das Agrar-Umweltministerium auch die Finanzierung des Projekts der Gemeinde Karstädt „Hydraulische Presse für die großtechnische Produktion von Wellerlehm-Modulen für Lärmschutz an Hochbauten“ mit Mitteln aus dem Fonds „Vermögen von Parteien und Massenorganisationen der DDR“ (PMO-Mittel) in Höhe von 880.000 Euro.
Staatssekretärin Anja Boudon:
„Ich freue mich, dass die Akteure des „Zentrums für Peripherie“ um Ute Reeh für ihr Lehmbauprojekt von Anfang an viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter vor Ort gefunden haben. Auch von Seiten der Landesregierung und von den am Autobahnbau beteiligten Bundesinstitutionen erfuhr das Projekt großen Zuspruch und Unterstützung. Das unterstreicht die wichtige Rolle, die klimafreundliches und voll recyclingfähiges Bauen mittlerweile hat. Lehm kann künftig nicht nur beim Bau und Unterhalt von Verkehrsanlagen, sondern generell beim Bau von Gebäuden immer wichtiger werden. Er ist regional verfügbar, bindet Kohlenstoff und kann ohne weitere Aufbereitung in die Natur zurückgeführt werden. Das Projekt verdeutlicht, das große Potential geeigneter, nachhaltiger Baustoffe bei der Erreichung unserer Klimaziele.“
Das „Alhambra“-Konzept wird in der Ausstellung präsentiert, die bis zum 1. April, Montag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr, in der Landesvertretung von Brandenburg in Berlin zu besichtigen ist.