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Teiche zum Leben und Wirtschaften – Umweltministerium fördert Teichsanierung im FFH-Gebiet Calauer Schweiz mit ELER- und Landesmitteln

- Erschienen am 22.07.2021

Fürstlich Drehna – Im FFH-Gebiet Calauer Schweiz im Naturpark Niederlausitzer Landrücken liegt westlich der Ortschaft Buchwäldchen die Mittelteichgruppe, die ein landesweit bedeutendes Amphibienvorkommen beherbergt. Durch behutsame Baumaßnahmen sollen die Lebensbedingungen für Amphibien weiter verbessert und eine extensive Fischwirtschaft gesichert werden. Das Projekt wird aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und aus Landesmitteln in Höhe von 278.000 Euro finanziert.

In der Mittelteichgruppe, einem Komplex aus mehreren Fischteiche, kommt eine der brandenburgweit bedeutsamsten Populationen von Rotbauchunken vor. Auch weitere geschützte und seltene Arten wie Kammmolch und Laubfrosch sind hier zuhause. Wegen dieser seltenen Arten hat das Land 2014 die Mittelteichgruppe erworben und 2017 erste Sanierungsmaßnahmen durchgeführt.

Notwendig wurden die Maßnahmen, da die Teiche unter Wassermangel leiden: bereits zu DDR-Zeiten wurde das angrenzende Grünland entwässert. Die Drainage-Systeme senkten den Grundwasserspiegel ab und ließen die Fischteiche regelrecht ausbluten. Zuletzt konnte nur noch einer von insgesamt fünf Teichen bewirtschaftet werden. Für die Amphibien blieb lediglich ein kläglicher Wasserrest. Dass Laich und die Larven der meisten Amphibien von Fischen gefressen werden, verschärfte die Situation für die Lurche.

Ziel der im August beginnenden Baumaßnahmen ist die Aufteilung der Teichgruppe in ökologisch bewirtschaftete Teichflächen und ausschließlich den Amphibien vorbehaltene Bereiche ohne Fischbesatz. In Abstimmung mit dem Bewirtschafter, der Ökologischen Teichwirtschaft Fürstlich Drehna, werden nun von ehemals fünf großen drei Teiche für die Fischzucht genutzt. Zwei weitere Teiche dienen künftig dem Wasserrückhalt und bieten zusätzlichen Lebensraum für Amphibien, Kranich und andere Tiere.

Die Baumaßnahmen umfassen den Neubau und die Reparatur von Staubauwerken sowie einem Zwischendamm, die Abdichtung und Verbreiterung der Teichdämme und das Abschieben verlandeter Teichflächen. Eine Fachfirma für Wasserbau aus Lauta in Sachsen führt den Bau aus. Für das Projekt werden 278.000 Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und aus dem Landeshaushalt bereitgestellt. Der Naturpark Niederlausitzer Landrücken im Landesamt für Umwelt ist Projektträger.