Der Klang der Liebe: Naturwacht lädt zum Frühlingskonzert von Vögeln und Amphibien
- Erschienen amPotsdam – Mit den steigenden Temperaturen Ende März drängt das pralle Leben zurück auf die Bühne. Während Singvögel die Symphonie der Frühlingsgefühle anstimmen, bringen Rotbauchunke, Moorfrosch und Co. das Wasser der Tümpel zu Brodeln. Die Rangerinnen und Ranger der Naturwacht stellen zum 15. „Brandenburger Konzertfrühling“ die liebestollen Sänger und Rufer im Rahmen von 30 geführten Touren genauer vor.
Am 25. März geht es im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg entlang der Stepenitz bei Perleberg auf Wanderschaft. Hier lohnt das frühe Aufstehen, denn zum Start um 6 Uhr werben Zaunkönig, Heckenbraunelle und Singdrossel bereits um potenzielle Partnerinnen.
Im Natur- und Sternenpark Westhavelland steigen die Rangerinnen am 1. April um 17 Uhr mit ihren Gästen auf den Rathenower Weinberg und zum Bismarckturm zu einer Vogelstimmenführung. Im Mittelpunkt stehen vor allem Gesänge einheimischer Solisten wie Blau- und Kohlmeise oder Rotkehlchen. Mit etwas Glück stürmen aber auch seltenere Arten die abendliche Bühne.
Den Blick zu Boden richten die Konzertgäste am 6. April im Naturpark Uckermärkische Seen. Die abendliche Wanderung führt ins malerisch gelegene Zehdenick-Mildenberger Tonstichgebiet, wo im und am kühlen Nass die Amphibienmänner dicke Backen machen, um die Gunst der Weibchen zu erlangen.
Wer bei all dem Zwitschern, Flöten, Singen, Trällern, Tschilpen, Zirpen und Tirilieren derzeit noch den Überblick verliert, sollte sich den Rangerinnen und Rangern im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin anschließen. Am 9. April schärfen sie bei einem Spaziergang um die Blumberger Mühle Augen und Ohren dafür, welcher Gesang zu welchem Federtier gehört – eine Vogelführung für Anfänger.
Auf den Räuberberg am Blabbergraben und entlang der eiszeitlichen Drobschseerinne führt die RangerTour am 21. April im Naturpark Dahme-Heideseen. Wer sich in diese malerische Frühlingslandschaft aufmacht, wird mit einem Ständchen der Jagdhornbläsergruppe Köllnitz und einem gemütlichen Grillfeuer an der Försterei belohnt.
Im Nationalpark Unteres Odertal lockt die Aue des großen Stroms am 20. Mai zum Amphibienkonzert. Insgesamt elf Amphibienarten sind hier zu finden. So sind zur abendlichen RangerTour im Nationalpark auch die charakteristischen Rufe der Rotbauchunke und des Laubfrosches zu vernehmen.
Für die Teilnahme empfehlen sich bequeme und der Witterung entsprechende Kleidung sowie festes Schuhwerk. Auch Fernglas oder Spektiv sind wertvolle Begleiter. Die Führungen durch Rangerinnen und Ranger der Naturwacht Brandenburg sind kostenfrei.
Hintergrund Naturwacht Brandenburg
Die Rangerinnen und Ranger der Naturwacht Brandenburg arbeiten seit 1991 in den 15 Nationalen Naturlandschaften (Großschutzgebieten) des Landes und füllen das Motto „Mittler*innen zwischen Mensch und Natur“ mit Leben. Auf rund 9.000 Quadratkilometern – einem Drittel der Landesfläche – sind sie unterwegs und erfassen Daten zu Tier- und Pflanzenbeständen, Grundwasserspiegeln sowie zur Qualität von Gewässern. Sie setzen im Nationalpark, den drei Biosphärenreservaten und den elf Naturparken zahlreiche Natur- und Artenschutzmaßnahmen um und kontrollieren deren Erfolg.
Gleichzeitig sind die 90 Rangerinnen und Ranger ansprechbar für alle, die in den Nationalen Naturlandschaften leben, arbeiten oder zu Gast sind. Sie begleiten jährlich rund 10.000 Interessierte auf mehr als 500 geführten Touren, teilen ihr Wissen und sensibilisieren für richtiges Verhalten in den Schutzgebieten. Damit stärken sie auch den Naturtourismus in der Region. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Bildung für nachthaltige Entwicklung, BNE: In ihrer Arbeit mit Junior-Ranger-Gruppen oder in Schul-AGs wecken die Ranger*innen Interesse an Natur- und Umweltschutz.
Mehr als 350 Freiwillige unterstützen die Naturwacht Brandenburg bei diesen vielfältigen Aufgaben. Seit 1997 arbeitet die Naturwacht unter dem Dach der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg.