Jubiläumsfest im Naturpark Niederlausitzer Landrücken am Samstag: 25 Jahre für Naturschutz und Regionalentwicklung
- Erschienen amFürstlich Drehna – Der Naturpark Niederlausitzer Landrücken und seine Ranger bestehen im September ein Vierteljahrhundert. Aus diesem Anlass lädt das Heinz Sielmann Natur-Erlebniszentrum Wanninchen – das Besucherzentrum des Naturparks – zum Familienfest am Samstag, 3. September. Einheimische und Gäste der Region sind herzlich eingeladen, dabei zu sein.
Umweltminister Axel Vogel gratuliert:
„Die Brandenburger Naturparke leisten einen wichtigen Beitrag, um unsere wertvollsten Naturschätze zu bewahren und zugleich neue Konzepte für die umweltverträgliche Naherholung und einen naturnahen Tourismus zu entwickeln. Im Naturpark Niederlausitzer Landrücken ist ein Bergbauareal zu neuem Leben erwacht. Dank der Zusammenarbeit mit der Heinz Sielmann Stiftung wurden große Flächen für den Naturschutz gesichert und mit dem Erlebniszentrum ein attraktives Ausflugsziel für die Region geschaffen. Der Bergbau und seine schwerwiegenden Folgen für den Wasserhaushalt begleiten den Naturpark Niederlausitzer Landrücken von Anfang an: Die Projekte zur Herstellung eines ausgeglichenen Landschaftswasserhaushalts haben einen großen Stellenwert in der Arbeit vor Ort. Mit Partnern wie der Heinz Sielmann Stiftung, dem Landesbetrieb Forst Brandenburg oder den Teichwirten konnten bereits einige Renaturierungs- und Vernässungsmaßnahmen umgesetzt werden.“
Den Auftakt der Veranstaltungen am 3. September, bildet die Exkursion des Natur- und Landschaftsführers André Pfeiffer „Cäsar und die Wölfe“. Um 11.30 Uhr führt er vom Natur-Erlebniszentrum in den Görlsdorfer Wald und bietet Einblicke ins Wolfsleben.
Um 13 Uhr wird das Naturparkfest im Natur-Erlebniszentrum Wanninchen eröffnet: Vereine, Unternehmen, Bildungseinrichtungen von KiTa bis Berufsschule und andere Akteure laden ein, die Kultur- und Naturschätze der Region und ihre Projekte kennenzulernen. Die Gäste können sich über Zugvögel und Insekten, insbesondere Wild- und Honigbienen, informieren. Außerdem kann man sein Wissen zu Naturschutz und Nachhaltigkeitsfragen testen, mit Kennern von Kirchen und Dörfern ins Gespräch kommen und sich Anregungen für Ausflüge holen. Große und kleine Gäste testen die Sinne, rätseln, basteln, spielen, keschern, reiten auf Ponys und lauschen Naturgeschichten. Die Ausstellung „Landschaft im Wandel“ und die Natur-Erlebnisstationen können erkundet werden, man kann sich auf dem Foto-Pirsch-Pfad Tipps zum Fotografieren holen oder einfach beim Blick auf den Schlabendorfer See entspannen.
Natürlich gibt es Speisen und Getränke - Süßes und Herzhaftes. Zur Kaffeezeit spielt das Gitarrenduo Simon & Tobias Tulenz.
Um 14 Uhr wird eine neue Fotoausstellung eröffnet, sie zeigt Lieblingsorte von Einheimischen und Gästen des Naturparks, die im Rahmen des gleichnamigen Fotowettbewerbs eingesendet wurden. Die Preisträger werden ausgezeichnet.
Den Ausklang des Festes bildet der Einflug der Kraniche und Gänse: Zum Sonnenuntergang sind sie beim "Zubettgehen" zu beobachten. Wer das Vogel-Erwachen erleben möchte, hat dazu am folgenden Sonntagmorgen Gelegenheit: Um 5.45 Uhr lädt ein Naturpark-Ranger auf den Kranichturm bei Freesdorf ein.
Hintergrund zum Naturpark-Jubiläum
Im September gibt es den Naturpark Niederlausitzer Landrücken und seine Ranger ein Vierteljahrhundert. Seit dem letzten Jubiläum vor fünf Jahren blickt die Naturpark-Verwaltung auf die erfolgreiche Aufstellung von 25 Managementplänen für Fauna-Flora-Habitat-Gebiete mit einer Gesamtfläche von etwa 8.400 Hektar. Die Umsetzung der darin benannten Maßnahmen bleibt eine Daueraufgabe. Hierfür wurde im vergangenen Jahr ein zusätzlicher Mitarbeiter eingestellt.
Ein weiterer neuer Mitarbeiter widmet sich der Aufgabe der Bildung für nachhaltige Entwicklung: So gibt es seit jüngstem eine Naturpark-Kita und eine Naturpark-Schule sowie 16 zertifizierte Natur- und Landschaftsführer, die als Multiplikatoren Natur-, Umwelt- und regionale Themen in die Bevölkerung transportieren.
Umweltbildung und nachhaltigem Tourismus verknüpft die Weiterentwicklung des Besucherzentrums des Naturparks: Das Heinz Sielmann Natur-Erlebniszentrum Wanninchen präsentiert seit 2020 die Ausstellung „Landschaft im Wandel“, ermöglicht durch knapp 439.000 Euro EU-Fördermittel und 221.000 Euro von der Heinz Sielmann Stiftung. Auch erweiterte Erlebnisangebote wie Kleinbusexkursionen und Radtouren machen Wanninchen als Ausflugsziel in der Naturparkregion immer attraktiver.
Besucherlenkung und -betreuung werden auch von den Naturpark-Rangern umgesetzt. Die Mitarbeitenden der Naturwacht Brandenburg unterbreiten über das gesamte Jahr Führungsangebote und stehen im Gelände, bei Gebietskontrollen und Monitoringarbeiten als Ansprechpersonen zur Verfügung. Sie sind personell stabil und sowohl für die laufenden als auch für kommenden, komplexeren Aufgaben gut aufgestellt.
Viele Naturschutzprojekte wurden geplant und mit Partnerinnen und Partnern umgesetzt, zum Beispiel Moorrenaturierung und Fledermausquartierbau. Ein Schwerpunkt waren Baumaßnahmen an Kleingewässern, Fischteichen und Mooren, die vor allem auf den Wasserrückhalt abzielen. Für diese Vorhaben kann der Naturpark seit 2018 als Vorhabenträger selbst EU-Fördergelder nutzen: für zwei Projekte waren das 330.000 Euro.
Auf Projekte zum Landschaftswasserhaushalt wird sich die Naturparkverwaltung künftig fokussieren. Die aktuellen Witterungsbedingungen und klimatischen Entwicklungen machen die Notwendigkeit überdeutlich.
Naturpark-Fakten
Der am 9. September 1997 gegründete und 586 Quadratkilometer große Naturpark Niederlausitzer Landrücken erstreckt sich über Teile der Landkreise Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz, Elbe-Elster, Teltow-Fläming. Etwa 53 Prozent seiner Fläche sind Landschaftsschutzgebiet, 12 Prozent Naturschutzgebiet. Zum Europäischen Schutzgebietsnetz NATURA gehören 14 Prozent als Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH) und 34 Prozent als Vogelschutzgebiete (SPA – Special protected area). Die Schutzgebiete überschneiden sich.
Die fünfköpfige Verwaltung des Naturparks und die vier Naturpark-Ranger haben ihren Sitz in Fürstlich Drehna. Der Naturpark ist einer von 11 Naturparken in Brandenburg, die zusammen mit den drei Biosphärenreservaten und dem Nationalpark zu den Nationalen Naturlandschaften Deutschlands gehören – Gebiete, in denen die wertvollsten Naturschätze unseres Landes bewahrt und entwickelt werden.